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Wettenhausen: Klavierkonzert: Von Beethoven bis zur Videospiel-Musik

Wettenhausen

Klavierkonzert: Von Beethoven bis zur Videospiel-Musik

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    Die Vortragende beim Konzert in
Wettenhausen: (von links) Moderatorin Jeannine Döhrer, Mathis Knaudt, Vladislaw Goloschapov, Benedikt Beutel, Florian Wassermann und Carla Dietlein.
    Die Vortragende beim Konzert in Wettenhausen: (von links) Moderatorin Jeannine Döhrer, Mathis Knaudt, Vladislaw Goloschapov, Benedikt Beutel, Florian Wassermann und Carla Dietlein. Foto: Martin Gah

    „Es ist herzerfrischend, dass es noch junge Menschen gibt, die die Musik so lieben“, sagte eine Zuhörerin nach dem Konzert der Klavierklasse der Universität Ulm im Kaisersaal des Klosters Wettenhausen. Die Mathematikstudentin Jeannine Döhrer führte kompetent und informativ durch das Programm. Im Anschluss an das Konzert erklärte sie, dass sich dieses Angebot der Universität an Studenten richtet, die neben dem Studium ihre musikalische Leidenschaft nicht aufgeben wollen. Es können aber auch externe Schüler daran teilnehmen. Die begeisterten Hobbymusiker treffen sich zweimal pro Woche zum Proben in einem der größten Hörsäle der Uni.

    Das rund einstündige Programm eröffnete Benedikt Beutel (Elektrotechnik) mit der Nocturne Nummer 20 von Frederic Chopin, das später im Film „Der Pianist“ Verwendung fand. Hier trifft eine träumerische Hauptmelodie auf Nebenmelodien aus sanft fallenden Abwärtsdreiklängen. Vladislaw Goloschapov (Wirtschaftswissenschaften) präsentierte zwei Stücke. Das Arrangement des Stückes „Grandma“ durch Masato Koda (*1971) stammt aus einem Videospiel. Dadurch fand Goloschapov zum Klavierspiel. Das Stück bewegt sich zwischen erhaben und bluesmäßig in zahlreichen Triolen. Die Elegie Opus 3 Nummer 1 von Sergej Rachmaninow trägt ihren Titel zurecht, denn dieses Stück ergeht sich wahrlich in Traurigkeit. Allerdings wird dabei die Dunkelheit in den schönsten Farben ausgemalt. 

    Carla Dietlein (Humanmedizin) begann ihren Auftritt mit dem Presto alla Tedesca aus Ludwig van Beethovens Sonate Nummer 75. Hier wechseln sich chromatische Wellen mit walzerartigen Passagen in Staccati ab. Ihr zweites Stück war der Liebestraum Nummer eins von Franz Liszt. Dessen Stil ist harfenartig, langsame Passagen wechseln sich mit rasanten Sequenzen ab. Ebenso beeindruckend sind die zahlreichen Crescendi. Ein weiterer Student der Humanmedizin ist Florian Wassermann. Er präsentierte zwei Stücke von Chopin. Dessen Nocturne Opus neun Nummer zwei hat eine Melodie wie ein Langsamer Walzer mit einer rhythmischen Dreivierteltaktbegleitung. Am Ende steht ein wirkungsvolles Ritardando. 

    Alle Vortragenden ernteten in Wettenhausen großen Applaus

    Ein externer Teilnehmer der Klavierklasse ist der Schüler Mathis Knaudt, der gerade das Abitur bestanden hat. Er präsentierte den ersten Satz aus der Sonate Nummer zwei Opus 36 von Sergej Rachmaninow. Nach einer Einleitung mit einem absteigenden Arpeggio folgen marschmäßige und choralartige Passagen sowie Sequenzen mit chromatischen Wellen. Den letzten Akkord ließ Knaudt lang verklingen. Die Zugabe kam vom Leiter der Klavierklasse, dem Dozenten Valerij Petasch. Er präsentierte eine eigene Komposition mit dem Titel „Gegen die Bewegung“. Die Einleitung besteht aus chromatischen Wellen mit Abwärtsdreiklängen als Begleitung, danach wechseln sich bluesige und majestätische Passagen ab. Alle Vortragenden ernteten großen Applaus. 

    Das nächste Konzert der Klavierklasse der Universität Ulm findet am Freitag, 12. Juli, um 18.30 Uhr im Hörsaal HP 5 statt, die Besetzung wird eine andere sein als in Wettenhausen. 

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