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Waldstetten: Waldstetten plant ein Wohngebiet beim alten Pfarrhof

Waldstetten

Waldstetten plant ein Wohngebiet beim alten Pfarrhof

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    Das Rathaus von Waldstetten.
    Das Rathaus von Waldstetten. Foto: Bernhard Weizenegger

    Flächen sparen und Ortskerne entwickeln – dieses Ziel hat auch die Marktgemeinde Waldstetten. Einen Schritt in diese Richtung macht sie mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für ein allgemeines Wohngebiet „Am Gehag III“, bei dem der nach längerem Anlauf geglückte Kauf des ehemaligen Pfarrhofs eine wichtige Rolle spielt. Auch die dafür notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes haben die

    Etwa zwei Hektar soll das zwischen Kirche und dem Gebiet „Am Gehag II“ liegende neue Baugebiet umfassen, wobei aber nicht die ganze Fläche für Wohngebäude genutzt werden darf. Der Grund dafür ist, dass eine Teilfläche in den laut Sitzungsunterlagen sogenannten „angemessenen Sicherheitsabstand“ von 890 Metern zur Chemischen Fabrik Karl Bucher fällt.

    Sicherheitsabstand erschwert die Planungen

    Dieser Umstand bewirkt außerdem, dass der Bebauungsplan nicht im Verfahren nach Paragraf 13 Baugesetzbuch, also im beschleunigten Verfahren zur Einbeziehung von Außenflächen, verwirklicht werden kann. Vielmehr muss im Rahmen eines regulären Bauleitplanverfahrens eine planerische Abwägung über mögliche Auswirkungen der Chemiefabrik auf das Plangebiet erfolgen.

    Fest steht schon jetzt, dass innerhalb des Sicherheitsabstands keine neuen Wohnhäuser gebaut werden dürfen, erlaubt sind dort aber Straßen, Garagen, Gärten und Ausgleichsflächen. Vorgesehen sind, so war es in der Marktgemeinderatssitzung zu erfahren, ein allgemeines Wohngebiet und ein Mischgebiet. Etwa 15 bis 20 Bauplätze sind dort denkbar.

    Bis zu 80 Prozent Zuschuss

    Im Zusammenhang mit dem lange angestrebten Kauf des leer stehenden Pfarrhofs hat die Marktgemeinde Waldstetten schon vor einem Jahr von der „Vision 2030“ gesprochen, deren Ziel es sein soll, Flächen zu sparen und Ortskerne zu entwickeln. Erster Schritt im Projekt „Innen statt Außen“ war der Beschluss, ein Innenentwicklungskonzept erstellen zu lassen, bei dem Leerstände und Baulücken ein wesentlicher Punkt sind. Für die Untersuchungen und Planungen kann es bis zu 80 Prozent Zuschuss geben, wenn die Kommune eigene Flächen im Dorf neu gestaltet oder bebaut und einer öffentlichen Nutzung zuführt. Die Schaffung von Wohnraum wird allerdings nicht gefördert.

    Das hatte vor einem Jahr auch ein Umdenken in der Marktgemeinde zur Folge. Man werde von der ursprünglich angedachten Wohnraumschaffung im alten Pfarrhof eventuell teilweise abrücken, sagte Bürgermeister Michael Kusch schon damals. Es gab Überlegungen, das Erdgeschoss und den ersten Stock des aus dem Jahr 1725 stammenden und mehrfach umgebauten, denkmalgeschützten Walmdachbaus für Gruppen und Vereine herzurichten und oben eventuell zwei – allerdings nicht förderfähige – Mietwohnungen zu schaffen. Mit dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Am Gehag III“ und der angestrebten Änderung des Flächennutzungsplans hat die Marktgemeinde den Weg dafür frei gemacht. (ilor)

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