Landkreis „Ihr seid alle Sieger“, sang der Chor der Grundschule Waldstetten, bevor der große Moment gekommen war: Nach zwei Stunden voller Geschichten von Charles Darwin, den „Drei ???“ und „Momo“ verkündete Landrat Huber Hafner den Landkreissieger des Endentscheids im Vorlesewettbewerb des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) Günzburg. Dieser fand vergangenen Dienstag im Vortragssaal der Sparkasse
Schnelle Einigung
Die Jury konnte sich laut Hafner „relativ schnell einigen“. Den Gutschein für eine Autorenlesung an der eigenen Schule durfte Simon Reichel von der Grundschule Ichenhausen überglücklich in Empfang nehmen und wurde von seinen Klassenkameraden wie ein kleiner Held gefeiert. Seine Mitstreiter gingen nicht leer aus. Sie erhielten eine Urkunde und ein kleines Präsent.
„Simon hat die Fremdwörter verstanden, die Stimmung des fremden Textes gut rübergebracht und die Geschichte schnell überblickt. Das war ausschlaggebend“, sagte Jurymitglied Sabine Schuler. Erstmals durften auch zwei Schüler, Alina Häßler und Johannes Felber von der Grundschule Waldstetten, den Gewinner mitbestimmen.
Wichtig beim Vorlesen war die Lesetechnik, die Gestaltung und das Textverständnis. Zuerst mussten alle Grundschüler ein ausgewähltes Buch vorstellen und die Szene, die sie vorlasen, in den Gesamtkontext der Geschichte einordnen. Der Sieger Simon Reichel zeigte mit „Momo“ von Michael Ende sein ganzes Sprachgefühl. Bei der zweiten Runde hatten die Kandidaten die Aufgabe, einen unbekannten Text aus dem Buch „Ich schenk dir eine Geschichte“, das anlässlich des Welttag des Buches veröffentlicht wurde, vorzutragen. Der Fairness halber und um der Jury die Entscheidung zu erleichtern, lasen alle Grundschüler denselben Text vor.
Am diesjährigen Vorlesewettbewerb nahmen über 1200 Kinder der vierten Klasse aus 60 Schulen im Landkreis teil, darunter waren drei Förderschulen. Zuerst wurde der Klassensieger gewählt, dann der Schulsieger. Nach drei Zwischenentscheiden wurden die Teilnehmer zum Endentscheid eingeladen.
Wie wichtig Lesen für das alltägliche Leben sei, weiß Wettbewerbsleiter Andreas Spatz: „Wer liest, weiß mehr.“