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Vom Glauben, den Tieren und dem Gehirn

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Vom Glauben, den Tieren und dem Gehirn

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    Die zweite Ausstellung von Zdenko Bernatovic im Glashaus der Bezirk Schwaben Stiftung wurde von Leiterin Cornelia Reisenbüchler eröffnet.
    Die zweite Ausstellung von Zdenko Bernatovic im Glashaus der Bezirk Schwaben Stiftung wurde von Leiterin Cornelia Reisenbüchler eröffnet. Foto: Foto: Adlassnig

    Günzburg Im Glashaus, dem Seminar- und Ausstellungsraum in der Bezirk Schwaben Stiftung, sind derzeit Arbeiten von Zdenko Bernatovic zu sehen. Der gebürtige Kroate aus Ulm stellt zum zweiten Mal in

    „Berni“ so heißt die kleine Schau von Werken, die überwiegend in diesem Jahr entstanden sind, schlicht nach dem Spitznamen des Künstlers. Doch sie könnte auch „Glauben“ heißen. Nicht etwa, weil sich Bernatovic mit religiösen Themen auseinandersetzt. Das tut er lediglich in dem Bild „Hoffnungsvolle Fahrt“. Es thematisiert seine Station bei den Mormonen auf seiner Suche nach dem richtigen Weg, der ihn über die Zeugen Jehovas letztlich zurück in den Schoß der römisch-katholischen Kirche geführt habe, wie Bernatovic bei der Ausstellungseröffnung erläuterte. Glaube könnte die Ausstellung genannt werden, da sich in jedem seiner in Acryl gemalten Bilder sein Glaube manifestiere. Ein Glaube, durch den er auch an sich selbst glauben kann, an seine Fähigkeit und Kraft.

    Ein wichtiges Thema im Glashaus sind Tiere. Entdeckt habe er das Motiv durch ein Auftragswerk für einen passionierten Fischer. Dann setzte er sich mit dem Objekt auseinander und lasse sich von seiner Ästhetik faszinieren. Es entstehen Bildserien, die sich auf die unterschiedlichste Weise mit dem Objekt auseinandersetzen. Sein anderes großes Thema in der Ausstellung ist das Gehirn. Ihm zollt Bernatovic größte Hochachtung, denn es sei das komplexeste Ding des Universums. In immer wieder neuen Zusammenhängen und unterschiedlicher Wahrnehmung gestaltet er das Gehirn: appliziert Alltagsobjekte, empfindet die thermografische Ablichtung nach, öffnet den menschlichen Kopf und Körper.

    Demokratischer Preis

    Bernatovics Bilder sind leuchtend bunt und setzen sich so in einen völligen Gegensatz zu seiner ersten Ausstellung. Nur die grafische Komposition erinnert an seine Handschrift von vor einem Jahr. Der Künstler ist ein Suchender, einer, der in der Kunst und in seinem Schaffen nicht das absolut Richtige sieht oder gar einfordert. Und so ist es nur konsequent von ihm, sich als Auftragskünstler zu positionieren, der seinen Kunden zubilligt, eigene Vorstellungen einbringen zu wollen. Auch wenn ihm Motiv und Farbgestaltung vorgegeben werde, könne er doch ein originäres Kunstwerk schaffen. Die sind mit 225 Euro durchaus erschwinglich. Es ist ein demokratischer Preis, den Zdenko Bernatovic für seine Bilder fordert: für jedes denselben, denn alle Bilder seien für ihn wie Kinder. „Es muss schwerfallen, sich von einem Bild zu trennen, erst dann ist es gut.“

    Die Bilder von Zdenko Bernatovic sind noch bis Mitte Januar zu sehen. Geöffnet ist während der Geschäftszeiten und bei Seminaren, die im Glashaus durchgeführt werden.

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