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Verwaltungsgemeinschaft Offingen: Der Streit eskaliert

Verwaltungsgemeinschaft Offingen

Der Streit eskaliert

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    Sandra Dietrich-Kast und Wolfgang Mayer (Mitte) kritisieren den Offinger Verwaltungsgemeinschafts-Vorsitzenden Thomas Wörz heftig.
    Sandra Dietrich-Kast und Wolfgang Mayer (Mitte) kritisieren den Offinger Verwaltungsgemeinschafts-Vorsitzenden Thomas Wörz heftig.

    Gundremmingen Der Streit in der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Offingen eskaliert. Nachdem am Freitag die Ergebnisse des Bayerischen Gemeindetages bei der Gemeinde

    Vor allem die Aussagen des Vorsitzenden, die Vorwürfe seiner ehemaligen Stellvertreter seien haltlos und jederzeit widerlegbar, trifft die Zurückgetretenen: „Wir lassen uns ungern als Menschen hinstellen, die nicht die Wahrheit sagen.“ Wörz sei dafür bekannt, Opfer zu Tätern zu machen. Das habe sich auch beim Vorfall nach dem Faschingsumzug 2011 gezeigt, als der Bürgermeister zu tief ins Glas geschaut und Jugendliche geschlagen hatte. „Wir lassen uns aber nicht zu Tätern machen“, betonen Dietrich-Kast und Mayer. Auch wenn der Gundremminger Rathauschef einräumt, dass man eigentlich früher hätte eingreifen müssen. Den Bürgermeistern geht es um folgende Punkte:

    lPrüfungsergebnisse Von den in Offingen vorliegenden Ergebnissen des Bayerischen Gemeindetages haben die beiden nach eigener Aussage noch nichts gesehen. Sie vermuten, dass die Stellungnahme nicht nach den Wünschen des Vorsitzenden ausgefallen sei. Die ehemaligen Stellvertreter sagen, sie hätten sowieso lieber den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband eingeschaltet (BKPV), Wörz sei aber dagegen gewesen. Dass dies aufgrund einer fehlenden Mitgliedschaft gar nicht möglich sei – wie der Vorsitzende in der Offinger Gemeinderatssitzung verkündete – bezeichnen Dietrich-Kast und Mayer als „glatte Lüge“. Bürgermeister Thomas Wörz war am Wochenende von unserer Zeitung für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Die ehemaligen Stellvertreter haben inzwischen auf private Kasse eine Prüfung beim BKPV in Auftrag gegeben und erwarten in den nächsten Wochen ein Ergebnis.

    lUnternehmensberatung Es werde sich zeigen, dass der VG-Vorsitzende ohne Beschluss Aufträge alleine vergeben hat, so die Ex-Stellvertreter. Beträge von 38000 Euro, welche die

    lFührungssoftware Allein 8000 Euro der inzwischen aufgelaufenen 38000 Euro entfallen auf eine Führungssoftware, die Mayer und Dietrich-Kast laut eigener Aussage nie befürwortet hätten.

    lProtokolle Bedenken und kritische Stimmen tauchen, wie die einstigen VG-Stellvertreter mitteilen, nicht in den Protokollen auf, die der Vorsitzende als Beweis seiner Unschuld heranziehen möchte. Wörz selbst habe aber die Protokolle der nicht öffentlichen Sitzungen der Gemeinden Gundremmingen und Rettenbach kontrolliert, so Mayer und Dietrich-Kast. Er habe wissen wollen, was dort über die Verwaltungsgemeinschaft gesprochen wurde. „Stasi-Methoden“ nennen es die Beiden. Sie hingegen hätten auch auf Anfrage keine Auskünfte zu VG-Zahlen in Offingen erhalten.

    Dennoch, so die Bürgermeister, sei nicht das Projekt Lichtblau der Rücktrittsgrund gewesen, sondern viele Einzelpunkte. Es habe an Fairness, Loyalität und Gemeinschaft gefehlt. Die Stellvertreter hätten keine Entscheidungskompetenz gehabt, kritisieren Dietrich-Kast und Mayer. Die VG-Mitarbeiter hätten gar nicht wahrgenommen, dass die Bürgermeister aus Rettenbach und Gundremmingen auch Chefs der Verwaltungsgemeinschaft seien. Unter Mitarbeitern würden Angst und Frustration herrschen, sagen Mayer und Dietrich-Kast: „Manche haben sogar vor uns geweint.“

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