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Versorgung: Jetzt muss das Wasser in Kammeltal wieder abgekocht werden

Versorgung

Jetzt muss das Wasser in Kammeltal wieder abgekocht werden

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    Nach neuerlichen Verunreinigungen muss das Wasser im Unteren Kammeltal wieder abgekocht werden. Nach wie vor ist unklar, warum die Keimbelastung entsteht.
    Nach neuerlichen Verunreinigungen muss das Wasser im Unteren Kammeltal wieder abgekocht werden. Nach wie vor ist unklar, warum die Keimbelastung entsteht. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Die Wasserversorgung im Unteren Kammeltal bereitet weiter Probleme. Seit Dienstagabend gilt erneut ein vom Gesundheitsamt angeordnetes Abkochgebot, da bei Proben wieder coliforme Keime festgestellt wurden. Darüber informierte Bürgermeister Thorsten Wick in der Gemeinderatssitzung. Ab Donnerstag wird das Wasser zudem bis auf Weiteres gechlort.

    Noch Ende vergangener Woche schien bei der Kammeltaler Wasserversorgung alles in Ordnung, denn das wenige Tage vorher erlassene Abkochgebot konnte aufgehoben werden.

    Ein ernüchterndes Ergebnis

    „Vorsichtshalber wurden am Montag noch einmal Proben gezogen“, sagte Rathauschef Wick. Das ernüchternde Ergebnis kam dann kurz vor der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend, die wegen der Corona-Krise wieder in der Mehrzweckhalle der Grundschule Wettenhausen abgehalten wurde. Die Untersuchung ergab wieder die Belastung mit coliformen Keimen, diesmal bei zwei Messstellen an der neuen Druckerhöhungsanlage im Ortsteil Goldbach. „Zwei bis drei Tage waren die Untersuchungsergebnisse immer gut“, so Wick, „bis auf kleinere Ausreißer“. Aber der neue Test habe dann wieder die Probleme gezeigt.

    Die Feuerwehr hat die Einwohner der betroffenen Ortsteile Goldbach, Hartberg, Hammerstetten, Kleinbeuren und Wettenhausen noch am Dienstagabend per Durchsagen informiert, wie Katja Essenwanger vom Bauamt der Gemeinde der Günzburger Zeitung sagte. Sie wies darauf hin, dass die Untersuchungswerte an der Aufbereitungsanlage in Ettenbeuren in Ordnung seien.

    Beim dortigen Brunnen am südlichen Ortsrand wurde die Versorgung wieder auf eigenes Wasser umgestellt. Während der Sanierung des Brunnens war das Kammeltal auf Belieferung der Gemeinde von der Kammelgruppe und über die neue Verbundleitung von Ichenhausen angewiesen.

    Wann das Abkochgebot aufgehoben wird

    Zur Chlorung muss an einer Wasserversorgungsanlage eine sogenannte „Impfstelle“ eingerichtet werden. Erst wenn das Wasser durchgehend stabil gechlort ist, kann das Abkochgebot aufgehoben werden, sagte Essenwanger. Wann das der Fall ist, sei derzeit offen, die Bevölkerung werde dann wieder informiert. Um bei der Wiederherstellung der ungetrübten Wasserqualität im Kammeltal ganz sicher zu gehen, werde ein Fachmann aus Günzburg hinzugezogen, sagte Bürgermeister Wick am Dienstagabend.

    Außerdem informierte er über Vergaben aus nicht öffentlicher Sitzung in Höhe von mehr als einer halben Million Euro, darunter allein für die Sanierung des Kneipp-Kindergartens Wettenhausen circa 380.000 Euro.

    Im Ortsteil Goldbach darf ein neuer Biomutterkuhstall gebaut werden, allerdings mit der Vorgabe des Landratsamtes, dass die bisherige Stallanlage zurückgerüstet werden muss. Für die Änderung des Bebauungsplanes „Baumhotel Kammelauwald Behlingen“ werden nun die Behörden, Träger öffentlicher Belange und die Öffentlichkeit informiert. An der Baumhaus-Siedlung ist die Errichtung einer Betriebsleiterwohnung aus Holz geplant. Ebenso einstimmig wie diese Punkte hat der Gemeinderat die Bestellung von Bürgermeister Thorsten Wick zum Standesbeamten beschlossen, der für die Ausübung dieses Amtes zeitnah eine Kurzschulung absolvieren muss.

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