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VG Offingen: Scharfe Kritik aus München

VG Offingen

Scharfe Kritik aus München

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    Scharfe Kritik aus München
    Scharfe Kritik aus München

    Mehr als vier Wochen haben die Beteiligten ausharren müssen, jetzt steht es schwarz auf weiß auf vier Din A4-Seiten: Der Bayerische Gemeindetag stellt in einem Schreiben, das der Günzburger Zeitung vorliegt, fest, dass bei dem Auftrag der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Offingen an die Unternehmensberatung Lichtblau grundlegende Vorschriften nicht eingehalten worden seien. Den Stein ins Rollen hatte der Rücktritt der beiden stellvertretenden VG-Vorsitzenden Sandra Dietrich-Kast und Wolfgang Mayer Ende März gebracht.

    Auftragsvergabe Der Bayerische Gemeindetag geht in seiner Stellungnahme davon aus, dass beim Auftrag an Unternehmensberater Michael Lichtblau „die dabei zu beachtenden Grundsätze nicht eingehalten wurden“. Es wäre eine öffentliche Ausschreibung nötig gewesen oder zumindest die Einholung von drei Angeboten. Das zweite Angebot, das die VG vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband eingeholt hatte, sei nicht mit dem der Unternehmensberatung vergleichbar. Grundsätzlich hätte der Auftrag in schriftlicher Form vergeben werden müssen. Außerdem fehle es beispielsweise an „einer konkreten Leistungsbeschreibung beziehungsweise einer exakten Zielsetzung des Projekts“. Bei dieser Größenordnung des Auftrages hätte definitiv die VG-Versammlung zustimmen müssen, so der

    Qualität der Arbeitsergebnisse Der Gemeindetag hat „erhebliche Bedenken“, ob die Vereinbarungen mit der Unternehmensberatung aufgrund des unkonkreten Auftrags überprüft werden können. Weitere Bedenken äußert das Gremium über die Eingruppierungsempfehlungen von Mitarbeitern und, ob diese einer Überprüfung durch die überörtliche Rechnungsprüfung standhalten würden. Weitere „erhebliche Bedenken“ äußerte die Stelle zu den Persönlichkeitsprofilen über die Mitarbeiter. „Der Sinn und Zweck des Erstellens dieser Profile erschließt sich uns nicht.“ Außerdem sei fraglich, ob ein Arbeitgeber dazu überhaupt berechtigt sei und, ob „tatsächlich von Freiwilligkeit ausgegangen werden kann“.

    Führungssoftware Der Gemeindetag stellt deutlich die Kosten-Nutzen-Relation der Führungssoftware infrage. „Wenn überhaupt solche Führungstools eingesetzt werden, gilt dies in erster Linie für deutlich größere Verwaltungen“, so der Gemeindetag in seiner Stellungnahme.

    Fazit Der Bayerische Gemeindetag sieht, dass „ein erheblicher Klärungs- und Aufarbeitungsbedarf“ in der Verwaltungsgemeinschaft besteht. Die notwendigen Beschlüsse sollten dabei nachgeholt werden, so die Empfehlung.

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