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Unterallgäu: Digitale Alarmierung verzögert sich: Es hängt am Ministerium

Unterallgäu

Digitale Alarmierung verzögert sich: Es hängt am Ministerium

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    Blick in die Integrierte Leitstelle in Krumbach.
    Blick in die Integrierte Leitstelle in Krumbach. Foto: Christian Kirstges (Archiv)

    Gefunkt wird bereits digital, alarmiert werden die Einsatzkräfte aber nach wie vor analog. Das soll sich nächstes Jahr ändern. Ab Juli 2020 soll die Integrierte Leitstelle Donau-Iller, zuständig für die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm, Unterallgäu und die kreisfreie Stadt Memmingen, dazu technisch in der Lage sein. Das ist auch der früheste Termin, zu dem dies in Bayern möglich sein wird. Doch wie jetzt in der Versammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Donau-Iller im Günzburger Landratsamt erklärt wurde, ist dieser Termin wahrscheinlich nicht zu halten.

    Denn um mit dem Projekt beginnen zu können, brauche es eine Unbedenklichkeitsbescheinigung. Der Antrag dafür sei bereits im August beim Bayerischen Innenministerium gestellt worden, bislang sei sie aber trotz mehrfacher Nachfrage nicht eingegangen. Man habe zuletzt nur zugesichert bekommen, dass die Bescheinigung wohl noch in dieser Woche komme.

    Auch beim Hardwaretausch gab es Verzögerungen

    Nach jetzigem Stand wird sich das Projekt deshalb wohl um knapp vier Monate verzögern; es ist nicht sicher, ob der 1. Juli gehalten werden kann. Möglicherweise könne ein Teil der Verzögerung aufgeholt werden, weil bei einem Hardwaretausch in der Integrierten Leitstelle in Krumbach die Räume und Serverschränke bereits so vorbereitet wurden, dass die nötigen Komponenten problemlos eingebaut werden können.

    Auch dabei hatte es übrigens Verzögerungen gegeben. Nach fünf Jahren des Betriebs – die Leitstelle begann am 8. November 2011 mit der Arbeit – soll eigentlich ein Teil der Hardware erneuert werden. Der zwingend nötige Förderbescheid sei aber von der Regierung von Schwaben erst 18 Monate nach dem Antrag erteilt worden. Das hatte nicht nur zeitliche Auswirkungen, sondern bedeutete auch Mehrkosten von fast 173000 Euro. Im September konnte nun der Tausch wesentlicher Komponenten erfolgen, und das bei laufendem Betrieb.

    Die Leitstelle in Krumbach schaltete auf den Notbetrieb um

    Die komplette EDV musste am 23. zeitweise abgeschaltet werden, die Leitstelle schaltete auf den Notbetrieb um und musste auf ihr elektronisches Einsatzleitsystem verzichten. „Durch gute Planung sowie das große Engagement der Mitarbeiter der ILS Donau-Iller und der Herstellerfirma konnte diese für eine Leitstelle unserer Größe sehr heikle Phase ohne Beeinträchtigung der Notrufannahme und Einsatzabwicklung durchgeführt werden“, heißt es in den Unterlagen der Sitzung. Kein Anrufer und keiner der Einsatzkräfte habe letztlich gemerkt, dass der Betrieb in Krumbach anders lief als sonst. Bereits am Nachmittag konnte die Leitstelle mit den neuen Komponenten wieder ans Netz gehen.

    Wichtig ist den Verantwortlichen des Zweckverbands zu betonen, dass die Hinweise auf die Verzögerungen bei der Regierung und beim Ministerium keine Kritik seien. Man arbeite immer gut zusammen, aber auch diese Behörden hätten einen Fachkräftemangel. (cki)

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