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AKW Gundremmingen: Vernebelungsanlage geplant
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Die Terrorwarnungen beschäftigen auch die Region. Im Ziel möglicherweise auch das AKW in Gundremmingen. Jetzt soll eine Vernebelungsanlage das AKW schützen.
Die Terrorwarnung des Bundesinnenministers Thomas de Maizière versetzt die Polizei in der Region nicht in Panik. "Wir sind konzeptionell seit Längerem auf Terrorwarnungen vorbereitet", sagt der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd, Sven-Oliver Klinke. De Maizière rechnet damit, dass es in den nächsten Tagen einen Terroranschlag in Deutschland geben könnte.
Die Polizei stehe in engem Kontakt mit den Ermittlungsdienststellen wie dem Landeskriminalamt und den Verfassungsschutzbehörden, informiert Klinke. Die Sicherheitslage werde täglich neu beurteilt. Bei den Streifenfahrten der Polizei versuche man, einen hohen Standard zu erfüllen. "Bei den Kontrollen sind wir ohnehin auf einem hohen Level." Aktuell sei die Polizei-Präsenz am Memminger Flughafen verstärkt worden. "Man muss die Augen und Ohren offen halten - egal, ob es sich um einen städtischen oder einen ländlichen Bereich handelt", sagt Klinke.
Besonderes Augenmerk richten die Polizeibeamten dabei offensichtlich auf das Kernkraftwerk in Gundremmingen. "Das Kernkraftwerk ist eine sicherheitsrelevante Einrichtung, die bei der Lagebeurteilung eine Rolle spielt", teilt der Polizeisprecher mit. Es gebe keinen Anlass, angesichts der Terrorwarnung in Hysterie auszubrechen. Klinke sagt: "Die Polizei tut ihr Bestes, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung aufrecht zu erhalten. Die Leiter der Polizeiinspektionen Günzburg und Burgau, Ernst Maguhn und Stefan Müller, verweisen bei der Anfrage unserer Zeitung auf die Auskünfte des Polizeipräsidiums. Bisher laufe alles normal, erläutert Maguhn. Die Polizeikräfte seien durch die neue Lage "sensibilisiert".
Manfred Lang, Unternehmenssprecher des RWE-Konzerns, der das Gundremminger Kernkraftwerk betreibt, sieht keinen Grund zur Beunruhigung: "Kernkraftwerke gehören zu den am besten geschützten Industrieanlagen in Deutschland." Von den Bundesstellen gebe es keinen Hinweis auf die Veränderung der Gefährdungslage von kerntechnischen Anlagen. RWE stehe in ständigem Kontakt mit den Aufsichtsbehörden, so Lang. In Gundremmingen ist dies das bayerische Umweltministerium. Nach den Anschlägen des 11. September in den USA habe es eine Vielzahl an Schutzmaßnahmen gegeben. So wurde beispielsweise der Zugang zum Kontrollbereich eingeschränkt. Der RWE-Sprecher bittet um Verständnis, dass er über die einzelnen Maßnahmen aus Sicherheitsgründen nicht im Einzelnen reden könne.
Ein Teil der Strategie ist auch die Möglichkeit, Kernkraftwerke bei einem drohenden Angriff aus der Luft in Sekundenschnelle zu vernebeln. So sollen alle Atommeiler in Deutschland mit einer solchen Anlage ausgerüstet werden. "Die Vernebelungsanlage in Gundremmingen ist in Planung", sagt Lang. Es werde daran gearbeitet. Bereits vor fünf Jahren berichtete die Günzburger Zeitung, dass der Bau einer Nebelanlage am Gundremminger Kernkraftwerk in Erwägung gezogen werde. Wann das Projekt gestartet wird, steht offenbar noch nicht fest. Eine zeitliche Angabe konnte RWE-Sprecher Lang gestern jedenfalls nicht machen. Von Berthold Veh
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