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Günzburg: Studenten ohne Abschluss dürfen nicht mehr an Realschule unterrichten

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Studenten ohne Abschluss dürfen nicht mehr an Realschule unterrichten

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    Zwei Studenten haben an einer Realschule in Günzburg unterrichtet. Jetzt zieht das Kultusministerium  Konsequenzen.
    Zwei Studenten haben an einer Realschule in Günzburg unterrichtet. Jetzt zieht das Kultusministerium Konsequenzen. Foto: Daniel Karmann, dpa (Symbol)

    Zwei junge Männer haben ohne pädagogische Ausbildung an einer Realschule in Günzburg gelehrt und dürfen nun keinen Unterricht mehr geben. Jedoch sei es den Studenten erlaubt, die Lehrer bis zum Schuljahresende bei organisatorischen Dingen zu unterstützen, teilte das Kultusministerium mit. Die Realschule beschäftigte seit Januar zwei Aushilfslehrer, die ihr Abitur im Jahr 2017 und 2018 absolviert hatten. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung davon berichtet. 

    Kultusministerium erfährt zufällig von den Studenten in Günzburg

    Dem Kultusministerium zufolge brauchte die Schule aufgrund von Krankheitsfällen und Schwangerschaften Aushilfen. Die beiden Lehramtsstudenten hatten zuvor an der Schule hospitiert. Sie seien engmaschig betreut worden und hätten in notenrelevanten Stunden mit erfahrenen Lehrern zusammengearbeitet, hieß es. Das Ministerium selbst habe erst Anfang der Woche durch eine Presseanfrage von dem Fall erfahren. Ein Sprecher betonte, dass es sich bei der Realschule um einen Einzelfall handle, der sehr ernst genommen werde. Die Schule war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. 

    In Bayern benötigt die Schulleitung bei der Einstellung von Aushilfslehrern die Zustimmung des Ministerialbeauftragten. Dieser muss die Verträge gegenzeichnen und an die Bezirksregierung weiterleiten. Im Fall der schwäbischen Realschule habe der Ministerialbeauftragte der Entscheidung der Schulleitung zugestimmt, jedoch unter der Auflage, dass beide Aushilfen engmaschig durch eine geeignete Fachlehrkraft betreut würden, sagte der Sprecher des Kultusministeriums.

    Lehramtsstudenten müssen in der Regel ein Referendariat absolvieren

    Realschullehrer müssen in der Regel neben dem Studium ein zweijähriges Referendariat absolvieren. Derzeit stehen in Bayern etwa 1200 angehende Realschullehrer auf den Wartelisten der 238 staatlichen Realschulen. Damit die Schulleitungen der staatlichen Realschulen auf Aushilfsfälle besser reagieren können, will das Kultusministerium zum kommenden Schuljahr die sogenannte Integrierte Lehrerreserve um weitere 50 Planstellen ausbauen. (dpa/lby)

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