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Schießen: Europameisterschaft: Anna Korakaki holt Bronze in Breslau - und die Medaille glänzt bis Waldkirch

Schießen: Europameisterschaft

Anna Korakaki holt Bronze in Breslau - und die Medaille glänzt bis Waldkirch

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    Freut sich über die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft: Anna Korakaki vom Luftpistole-Bundesligisten SV Waldkirch.
    Freut sich über die Bronzemedaille bei der Europameisterschaft: Anna Korakaki vom Luftpistole-Bundesligisten SV Waldkirch. Foto: Peter Weigelt

    Es begann ein bisschen zäh, dann wurde es magisch – und am Ende gab's Edelmetall für die in Diensten des Bundesligisten SV Waldkirch schießende Griechin Anna Korakaki. Bei den Europameisterschaften in Breslau holte sie an diesem Freitag die Bronzemedaille mit der Luftpistole. Etwas weniger Fortune hatten in derselben Disziplin die beiden weiteren Starter aus dem schwäbischen Erstliga-Team. Klaudia Bres (Polen) und Dimitrije Grgic (Serbien) scheiterten knapp in der Qualifikation; beide belegten hier Platz zwölf.

    581 Ringe bedeuten Platz eins in der Qualifikation

    Im Feld der 63 Frauen galt es für Korakaki und Bres (beide werden ihre Nationen übrigens auch bei den Olympischen Spielen in Tokio vertreten) zunächst, sich für den finalen Durchgang der besten acht Sportlerinnen zu qualifizieren. Der Griechin gelang das letztlich hervorragend: Mit 581 von 600 möglichen Ringen setzte sich die Sportpistole-Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016 an die Spitze des Feldes. 23 Mal erreichte Korakaki eine Zehn.

    Danach hatte es zwischendurch freilich nicht immer ausgesehen. Die ersten beiden Runden liefen mit 97 und 96 Ringen zwar vielversprechend, dann aber leistete sich Korakaki eine 94 – auf diesem Niveau ist das schon beinahe als Einbruch zu werten. Doch nicht zum ersten Mal in ihrer Laufbahn erwies sie sich als ungemein nervenstark. Die weiteren drei Serien schoss sie auf absolutem Weltklasse-Niveau: 97, 98 und 99 Ringe erreichte die Griechin. Da konnte nur die Bulgarin Maria Grozdeva mithalten, die mit 99, 99 und 96 auf insgesamt 578 Ringe ausschoss und letztlich Dritte der Qualifikation wurde. Zwischen die beiden schob sich noch die Russin Vitalina Batsarashkina, die ebenfalls 578 Ringe schaffte.

    Ein Ring fehlt zum Einzug in die Endrunde

    Bres verpasste den Einzug ins Finale letztlich durch ihren vergleichsweise schwachen Start. 91 und 92 Ringe standen nach 20 Schüssen auf der Anzeigentafel, Platz 40. Dann aber drehte die Polin auf, erreichte im dritten Durchgang 99 Ringe. Hinten raus gelangen ihr ebenfalls hervorragende 96, 99 und 96 Ringe, die sie insgesamt auf 573 Ringe brachten. Pech: Mit einem Ring mehr qualifizierte sich die Österreicherin Sylvia Steiner für das Finale.

    Die Entscheidung wurde, wie seit Jahren üblich bei großen Wettkämpfen, im K.o.-System mit Zehntelwertung ausgeschossen. Korakaki startete konzentriert, schaffte in der Zehner-Serie einen soliden Einstand (97,2) und legte dann im ersten Stechen eine famose 20,6 nach. Das bedeutete die Führung – allerdings nicht allzu lang. Eine 17,6 ließ sie auf Platz vier zurückfallen. Zwei solide Ergebnisse später war sie plötzlich wieder Zweite. Vier Schützinnen blieben noch im Rennen – und von ihnen leistete sich die Griechin nun mit 19,1 das schwächste Ergebnis. Es reichte immerhin, um vor Batsarashkina zu bleiben. Mehr war aber nicht mehr drin, denn die spätere Siegerin Bobana Momcilovic Velickovic aus Serbien sowie die Silbermedaillengewinnerin Heidi Diethelm Gerber aus der Schweiz schossen einfach die entscheidende Spur präziser und leisteten sich auch keine Aussetzer.

    Die letzten beiden Schüsse waren's

    Satte 83 Männer bewarben sich für das Finale der besten acht mit der Luftpistole. Mittendrin Dimitrije Grgic, der mit 95 Ringen ganz passabel begann. Anschließend drehte der Serbe mächtig auf, legte 98, 96, 100 und 97 Ringe nach. Alles sah nach einem einigermaßen sicheren Final-Einzug aus. Bis zur sechsten Serie. Ob es die Nerven waren? Jedenfalls gelangen ihm hier lediglich 93 Ringe und damit genau einer zu wenig. 579 Ringe bedeuteten Platz zwölf für Grgic, mit 580 und einer Zehn mehr wäre er im Endkampf gewesen. Der auf der Tribüne der Jahrhunderthalle in Breslau mitfiebernde Manager des SV Waldkirch, Peter Weigelt, kommentierte: "Schade für ihn. Es waren die letzten beiden Schüsse."

    Bester in der Qualifikation war der Russe Artem Chernousov (585), der vor dem Türken Ismail Keles (585) und dem Italiener Paolo Monna (583) gewann. Auch im Finale führte kein Weg am Russen vorbei; Monna und Keles tauschten hinter ihm die Plätze und holten die weiteren Medaillen.

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