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Raiffeisenbank: Auch in Dürrlauingen wird es keine Bank mehr geben

Raiffeisenbank

Auch in Dürrlauingen wird es keine Bank mehr geben

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    Auch die Raiffeisenbank kehrt Dürrlauingen den Rücken.
    Auch die Raiffeisenbank kehrt Dürrlauingen den Rücken. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbolbild)

    Die Bubesheimer müssen nach dem Abbau des Geldautomaten der VR-Bank Donau-Mindel (wir berichteten) weitere Wege für das Abheben von Bargeld zurücklegen, zumindest bis ein neuer Standort gefunden ist. Auch die Dürrlauinger haben seit gut einem Monat keinen

    Schon am vorherigen Standort sei die Auslastung nicht zufriedenstellend gewesen, man habe deshalb nach der Fusion mit der Raiffeisenbank Offingen einen Raum bei einem Pflegedienst in zentralerer Lage angemietet und sich das zwei Jahre lang angesehen. Doch nach seinen Worten blieb es dabei: Der SB-Standort Dürrlauingen sei der mit Abstand am wenigsten genutzte der gesamten Bank gewesen. Im Kreis Dillingen habe man eine Filiale geschlossen, da sei die Frequenz doppelt so hoch gewesen.

    Neue Software und Videoüberwachung hätten installiert werden müssen

    Negele erklärt sich das damit, dass die Leute woanders einkauften und dort auch ihre Bankgeschäfte erledigten. Da eine neue Software hätte installiert werden müssen und auch eine neue Videoüberwachung, habe man die Situation genauer analysiert und sei zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht wirtschaftlich wäre. Daher wurden der Geldautomat und Kontoauszugsdrucker abgebaut, die Kunden seien mit Aushängen informiert worden.

    Sie könnten aber in Burgau bei der VR-Bank kostenlos Geld abheben und Kontoauszüge bekommen, ansonsten müssten sie zu umliegenden Geschäftsstellen fahren. Wer nicht mobil sei, dem könne man auch mal Geld vorbeibringen, aber sicherlich nicht jede Woche. „Eine solche Entscheidung ist immer schade für die Betroffenen, aber wir sind allen Mitgliedern der Genossenschaft verpflichtet.“ Weitere Änderungen am Filialnetz seien derzeit übrigens nicht geplant.

    Dürrlauingens Bürgermeister fühlt sich überrumpelt

    Dürrlauingens Bürgermeister Edgar Ilg sagt, die Bank habe mit ihm darüber gesprochen. Er sei davon ausgegangen, dass es noch Gespräche über eine mögliche Lösung geben werde – aber ein paar Tage vor dem Abbau habe man ihn vor vollendete Tatsachen gestellt. Dabei habe er dafür gesorgt, dass eine Kooperation mit der Sparkasse eingegangen wurde, es gebe ja auch deren Kunden im Ort. Die habe ihm aber nicht einmal gesagt, dass sie diese aufgekündigt habe und die Raiffeisenbank den Standort Dürrlauingen dann allein tragen musste. Natürlich seien die Bürger zu einem gewissen Maß auch selbst verantwortlich, wenn sie woanders die Banken nutzten, Protest habe es auch kaum gegeben.

    Es sei wie beim Nikolausmarkt, der nicht als Dorfladen angenommen worden sei und man stattdessen in der Nachbarschaft einkaufe. Aber gerade da viele nach der Schließung der Sparkassenfiliale, die zuvor im SB-Standort der Raiffeisenbank gewesen sei, aus Protest eben zu dieser gewechselt und somit Mitglieder seien, könne er die Entscheidung nicht nachvollziehen. Vielleicht nur einmal im Monat jemandem Geld zu bringen sei auch keine Lösung. Er fühle sich überrumpelt, zumal im Ortsteil Mindelaltheim im Dorfzentrum auch die Filiale geschlossen worden war. Nun stehe man zudem vor der Situation, bald keinen Raum mehr für den Defibrillator zu haben, der in der SB-Stelle hängt. Man brauche ein neues Gerät, das draußen angebracht werden kann.

    Die Entscheidung ist schlecht für den Standort Dürrlauingen

    Er ist überzeugt, dass die Bank eine andere Lösung hätte finden können, doch am Ende gehe es nicht mehr um die Menschen, sondern nur ums Geld. Die Kunden sollten mit allen Mitteln zum Online-Banking gebracht werden. Die Raiffeisenbank habe alles so schnell über die Bühne gebracht, damit der Widerstand klein bleibt.

    Auch für den Standort Dürrlauingen sei das alles schlecht, solche Entscheidungen hätten einen Dominoeffekt. Er sei froh, dass man zumindest über Kindergarten und Grundschule entscheide. Er wolle mit dem Förderungswerk reden, ob man dort im Nikolausmarkt künftig Geld abheben kann.

    Kann man künftig im Nikolausmarkt Geld abheben?

    Darüber will Michael Breitsameter, Gesamtleiter der Einrichtung, gerne mit Ilg sprechen, sagt er. Man werde schon eine Lösung finden. Derweil bestätigt Uwe Leikert, Vorstandsmitglied der Sparkasse, dass zum 1. Juni 2017 die Kooperation mit der Raiffeisenbank in Dürrlauingen beendet wurde. Denn Josef Negele habe seinem Haus im Mai jenes Jahres mitgeteilt, mehr für das Geldabheben der Sparkassenkunden haben zu wollen. Die Forderung sei überhöht gewesen.

    Lesen Sie auch den Kommentar von Christian Kirstges zu diesem Thema:

    Bankschließungen: Auch hier müsste sich die Politik kümmern

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