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Projekt: Schloss Unterknöringen lebt wieder auf

Projekt

Schloss Unterknöringen lebt wieder auf

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    Ab Montag können im Schloss Unterknöringen wieder Gäste Platz nehmen. Dann wird hier ein Café eröffnet.
    Ab Montag können im Schloss Unterknöringen wieder Gäste Platz nehmen. Dann wird hier ein Café eröffnet. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Schloss in Unterknöringen wacht aus seinem Dornröschenschlaf auf: Jahrelang stand das Gebäude, das im Besitz des kürzlich verstorbenen Barons Georg Freiherr von Freyberg-Eisenberg war, leer. Jetzt will die neue Pächterin Carina Gah dem Schloss wieder Leben einhauchen. Am kommenden Montag, 1. Mai, eröffnet sie dort unter tatkräftiger Unterstützung ihres Freundes und ihrer Mutter ein Café mit dem klingenden Namen „Carina’s Urschlössle“.

    Dass eine gelernte Bürokauffrau zur Besitzerin eines Cafés wird, ist nicht unbedingt zu erwarten. Aber wie die 25-jährige Carina Gah beteuert, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. „Mein Freund und ich träumen seit Jahren davon, dass wir uns selbst verwirklichen können. Aber es hat sich bisher nichts ergeben“, erzählt die junge Frau. Um ein solches Wagnis einzugehen, müsste alles passen, ein perfektes Objekt und perfekte Bedingungen. Die glaubt Carina Gah mit Schloss Unterknöringen gefunden zu haben. Der Zufall hat ihr dabei in die Hände gespielt. Seit 2015 arbeitet die gebürtige Hafenhoferin im Büro des Barons Georg Freiherr von Freyberg-Eisenberg. Dessen jüngster Sohn Philipp Erwein Fürst von der Leyen und zu Hohengeroldseck, erzählte ihr vom leer stehenden Schloss und dass man auf der Suche nach einem neuen Pächter sei.

    Das Schloss ist seit mehr als 260 Jahren im Besitz der Familie. Bis 1964 haben der Baron und seine Frau Marie Adelheid noch selbst im Schloss Unterknöringen gewohnt. 1999 wurden das Schloss, die Remise und der Park renoviert und das Parterre zu einem Restaurant umgebaut. Seitdem haben die Pächter laufend gewechselt. Zuletzt waren von 2004 bis 2008 die „Tafelhelden“ im Schloss Knöringen aktiv. Ende Februar 2008 hatte Koch Stefan Sonnenburg jedoch einen Schlussstrich gezogen, die Kosten waren ihm zu hoch gewesen. Seitdem steht das Schloss leer. Zumindest die meiste Zeit über. Immer mal wieder nutzten Firmen, Wirtschaftsvertreter oder Privatleute das Gebäude für Feiern, Geburtstage oder Hochzeiten und mieteten es für einen Tag oder einen Abend. Eine Küche und passende

    Bis September läuft vorerst der Mietvertrag. Die Miete sei zwar nicht so hoch, hinzu kommen allerdings Neben- und vor allem Heizkosten. Und die haben es in sich, an ihnen ist auch schon der letzte Mieter Sonnenburg gescheitert. 20000 Liter Heizöl pro Jahr musste er damals nach eigenen Angaben hineinstecken. Gah: „Das ist uns bewusst, wir werden das schon stemmen.“ Wie groß ihre Investitionen bisher waren, kann die junge Frau nicht sagen. Sie und ihr Freund Magnus Großenick, 33 Jahre alt und gelernter Werkzeugmacher, haben in den letzten Tagen die Ärmel hochgekrempelt, den umliegenden Park und den Weiher auf Vordermann gebracht. Direkt vor dem Schloss arbeiten sie an einer Gartenterrasse.

    „Wir ziehen es nicht groß auf“, betont Carina Gah. Es sei ein reiner Familienbetrieb, genauer gesagt ein Drei-Mann-Betrieb. An der Theke wird ihr Freund stehen, sie selbst übernimmt den Service, und ihre Mutter Elisabeth Gah übernimmt den Posten in der Küche. Sie ist seit 30 Jahren in der Gastronomie im Service tätig und wird sich künftig um das Backen von Kuchen und Torten und das Anrichten von kalten Brotzeiten kümmern. Warme Gerichte wird es nicht geben, „dafür bräuchten wir mehr Manpower“, erklärt Carina Gah. Platz ist im Innenbereich für etwa 50 Leute, auf die Terrasse passen nach Einschätzung Gahs circa 100 Gäste. Die 25-Jährige ist gespannt auf die ersten Besucher und ist überzeugt: „Es wird gut laufen.“

    Eröffnung Carina’s Urschlössle wird am Montag, 1. Mai, um 9 Uhr mit einem Weißwurstfrühstück eröffnet. Ab sofort hat das Café immer dienstags bis sonntags von 14 bis 22 Uhr geöffnet.

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