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Projekt: In Offingen beginnt der Bau der Demenz-WG

Projekt

In Offingen beginnt der Bau der Demenz-WG

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    13 Meter breit, 13 Meter hoch und inklusive Auto-Aufzug 42 Meter lang wird der Neubau in Offingen werden. Im Erdgeschoss entstehen neun Apartments für die Demenz-WG, darüber insgesamt zehn Wohnungen.
    13 Meter breit, 13 Meter hoch und inklusive Auto-Aufzug 42 Meter lang wird der Neubau in Offingen werden. Im Erdgeschoss entstehen neun Apartments für die Demenz-WG, darüber insgesamt zehn Wohnungen.

    Offingen Tobias Maurer ist sich sicher: Der Baubeginn des neuen Gebäudes mit Demenzwohngemeinschaft ist ein großes Ereignis für den Markt

    „Ich rechne mit circa eineinhalb Jahren Bauzeit“, erklärte Maurer beim gestrigen Spatenstich. Im Herbst 2018 soll das Gebäude fertiggestellt sein – energetisch hochwertig, rollstuhlgerecht und mit Personenaufzug. Die Tiefgarage wird 13 Stellplätze, einen Auto-Aufzug und Kellerräume umfassen. Drei weitere Parkplätze entstehen im Freien. Im Erdgeschoss wird sich die Demenzwohngemeinschaft mit neun Apartments, Gemeinschaftsräumen sowie Zimmern für das Betreuungspersonal befinden. Für das Obergeschoss und das Dachgeschoss sind je fünf Eigentumswohnungen vorgesehen, „teils für Familien mit Kindern, teils für Singles“, sagte Maurer. Anfragen seien schon eingegangen.

    Wer genau in die Demenzwohngemeinschaft einzieht, steht noch nicht fest. Es werde aber auf jeden Fall eine selbstbestimmende Wohngruppe sein, erklärte BRK-Kreisgeschäftsführer Werner Tophofen. Die Senioren sollen einmal selbst entscheiden, wer miteinziehen dürfe, damit die Gruppe auch gut zusammenpasse. Beim BRK verfolge man dieses Vorhaben unter dem Arbeitstitel „Bewohnerbeirat“. „Der Trend geht außerdem hin zu kleinen WGs, in denen der Alltag gemeinsam gestaltet werden kann“, erläuterte Tophofen. „Wir wollen eine familiäre Atmosphäre schaffen mit 24-Stunden-Betreuung.“

    Der BRK-Kreisverband Günzburg betreibt mit dem Seniorenzentrum St. Michael in Krumbach bereits die größte stationäre Einrichtung mit einer Demenzwohngruppe im Kreis. „Unser Bestreben ist es, relativ wohnortnah Wohnraum für Senioren zu schaffen“, so Tophofen. Offingens Bürgermeister Thomas Wörz ist froh, dass das in seiner Gemeinde nun gelungen ist, nachdem vorherige Pläne für eine Demenz-WG stets gescheitert sind. Im Gespräch sei auch das Grundstück gewesen, wo jetzt der neue Kindergarten gebaut wird. „Es schien lange aussichtslos, in Offingen eine Demenz-Wohngemeinschaft zu errichten. Aber nach anfänglichen Planungsschwierigkeiten und vielen Hürden sind wir jetzt glücklich, dass das Projekt umgesetzt wird“, sagte er beim Spatenstich. Für kleinere Orte sei es schwer, so etwas ohne Investor zu realisieren. Wörz bedankte sich deshalb besonders bei Investor Tobias Maurer. „Dieses Angebot der Demenz-WG kostet Offingen nichts. Wenn man nicht in die Gemeindekasse greifen muss, hat man schon ein breites Grinsen im Gesicht“, sagte der Bürgermeister. Es sei wichtig für eine Gemeinde dieser Größe, Betreuungsangebote zu haben. Zumal es in Offingen einige Betroffene gebe, die in andere Ortschaften wie Burgau ziehen mussten – eine Belastung für die Demenzkranken selbst, wie für die Angehörigen. In der alten Heimatgemeinde hätten es Erkrankte und Angehörige leichter. Einen weiteren Vorteil am Standort Offingen nannte Pfarrer Bernd Reithemann von der katholischen Pfarrei St. Georg: „Gut ist die unmittelbare Nähe zur Kirche, denn der Glaube ist für die erkrankten Menschen sehr wichtig.“ Man wisse, dass sich viele Betroffene, bei denen die Demenz bereits fortgeschritten sei, an Gebete erinnern könnten. Seine Pfarrei wolle sich seelsorgerisch um die Demenzkranken kümmern. Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Friedrich Martin von der Auferstehungskirche

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