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Polizei-Serie: PI Burgau: Einblicke in die modernste Polizeiinspektion Bayerns

Polizei-Serie

PI Burgau: Einblicke in die modernste Polizeiinspektion Bayerns

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    Viel Platz gibt es bei der neuen Polizeiinspektion in Burgau - außen wie innen.
    Viel Platz gibt es bei der neuen Polizeiinspektion in Burgau - außen wie innen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Sie ist da, um die Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Doch die Polizei wird zunehmend nicht mehr als Freund und Helfer wahrgenommen. Einsatzkräfte werden immer häufiger beleidigt und verletzt. Gerade in sozialen Medien wird ihre Arbeit kritisiert – wie nach einem Schusswaffengebrauch im Frühjahr dieses Jahres in Krumbach. Doch wie arbeiten die Beamtinnen und Beamten? Wie werden sie ausgebildet? Und was machen die Attacken mit ihnen? Ein Blick hinter die Kulissen der

    Lange mussten die Bediensteten der Polizeiinspektion in Burgau das Beste daraus machen, in einem über 100 Jahre alten und damit einem der ältesten Dienstgebäude der Polizei in Bayern sowie einem Mietshaus ein paar Hundert Meter entfernt einquartiert zu sein. Es war beengt, kein schneller Austausch möglich und schlicht in die Jahre gekommen. Doch inzwischen haben sie nach den Worten des Vize-Chefs die modernste

    Blick in die Wache der Polizeiinspektion Burgau.
    Blick in die Wache der Polizeiinspektion Burgau. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der stellvertretende Chef Peter Hirsch führt durch die Räume. Wobei die Verbesserung schon vor dem Gebäude beginnt: Das Gebäude liegt direkt an der Augsburger Straße. Viele, die nach Burgau fahren, kommen zwangsläufig hier vorbei. Der Schriftzug "Polizei" ist nicht zu übersehen. Es gibt viele Parkplätze und sogar eine E-Ladesäule. Große Fenster - die übrigens schusssicheres Glas haben - sollen für Transparenz stehen. Das Gelände ist komplett kameraüberwacht. Im Wachbereich stehen sich die Beamtinnen und Beamten nicht mehr wie im Altbau gegenseitig gewissermaßen auf den Füßen, es wirkt aufgeräumt. Und endlich hat die Inspektion zwei Vernehmungszimmer mit Alarmsystem, die nur dafür da sind. Die vorherigen Räume wurden wegen des knappen Platzes für viele Zwecke genutzt.

    Der Hof der Polizei in Burgau ist von außen nicht einsehbar

    Nun gibt es auch einen Sanitätsraum, getrennte Toiletten und die Umkleide müssen sich nicht mehr Männer und Frauen - getrennt durch einen Vorhang - teilen. Es gibt zwei entsprechende Räume. Insgesamt arbeiten bei der Polizei in Burgau 33 Beamtinnen und Beamte sowie drei Angestellte. Letztere kümmern sich unter anderem tagsüber auch um die Telefonvermittlung.

    War am vorherigen Standort der Hof mit den Fahrzeugen von außen zugänglich, ist er nun an den beiden Zufahrten mit Toren verschlossen, zudem gibt es einen Sichtschutz. Außer einer Pflegehalle, wo die Autos gesäubert werden können und nach einer Beschlagnahmung ein Fahrzeug etwa für die Spurensicherung untergestellt werden kann, stehen weitere Garagen für die Streifenwagen zur Verfügung. Vom Hof aus gelangen die Polizisten schnell in den Keller, wo die beiden Gewahrsamszellen und der Erkennungsdienstraum liegen. Filmreif war es noch im Altbau gewesen: Dort trennte eine Eichentür mit Durchreiche den Flur von der eigentlichen Zelle mit Gitterstäben.

    Die Dienstwaffen liegen in einem Tresorraum, der jeder Bank Ehre macht

    Im Erkennungsdienstraum gibt es als "Rückfallebene" auch noch einen Tisch, an dem Fingerabdrücke mit Farbe auf Papier genommen werden können. Das sei gar nicht so einfach, sagt Hirsch, denn wenn man einen Finger zu fest aufdrücke, sei der Abdruck unbrauchbar. Seit ein paar Jahren gab es aber auch schon am früheren Dienstsitz einen Fingerabdruckscanner, der nicht nur alles digital erfasste, sondern auch meldete, ob der Abdruck brauchbar ist. Das gibt es hier natürlich auch - neben einem perfekt ausgeleuchteten Platz für die Fotos. Aber da die Dienststelle über ein Notstromaggregat verfügt, wird die "Rückfallebene" wohl nicht mehr benötigt.

    In diesem Raum werden die Waffen gelagert.
    In diesem Raum werden die Waffen gelagert. Foto: Bernhard Weizenegger

    Ein paar Meter weiter den Gang entlang werden die Dienstwaffen in persönlichen Fächern verstaut. Die Maschinenpistolen lagern, weil es sich um Kriegswaffen handelt, in einem separaten Tresor. Wobei der ganze Raum ein solcher ist: Sollten mal alle Bediensteten das Gebäude verlassen müssen, wird die Tür verschlossen, die so auch in einer Bank zu finden sein dürfte. Die Beamtinnen und Beamten dürfen ihre Waffen übrigens mit nach Hause nehmen, wenn sie dort einen Tresor dafür haben. Zu einem Raum haben nur vier Personen Zutritt: zur Asservatenkammer. Und mit dem Zugangschip wird protokolliert, wer dort war.

    Der Schulungsraum in der Burgauer PI wird im Ernstfall zum Lagezentrum

    Neben dem Kunstwerk vor dem Gebäude und einem drinnen haben sich Burgauer Mittelschüler um die Gestaltung von Buchstaben gekümmert, die im Treppenhaus Worte wie Toleranz oder Verantwortung bilden. "Es ist wirklich ein Quantensprung gegenüber früher", sagt Peter Hirsch erfreut, der Stellvertreter des Dienststellenleiters Stefan Eska, über das neue Domizil, das nahezu einen Passivhausstandard hat. Neben weiteren Büros im Obergeschoss gibt es hier einen großzügigen Schulungsraum - früher musste man zur Feuerwehr ausweichen -, der im Ernstfall zum Lagezentrum wird. Auch ein Sozialraum fehlt nicht. Im nächsten Jahr sollen sich die Bürgerinnen und Bürger bei einem Tag der offenen Tür hier umsehen dürfen. Schließlich will die Polizei für sie da sein.

    Mit dieser Folge endet unsere Serie über die Arbeit der Polizei im Landkreis Günzburg.

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