Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Offonia: Mit „Hau-Ruck“ im größten Schneetreiben

Offonia

Mit „Hau-Ruck“ im größten Schneetreiben

    • |
    Große Schneeflocken machten die Arbeit zwar nicht leicht...
    Große Schneeflocken machten die Arbeit zwar nicht leicht...

    Offingen Auch altgediente Offonen hatten so etwas noch nie unterm Narrenbaum erlebt: Dichter Flockenwirbel behinderte am Freitag das Stellen des Narrenbaums am Portenlängerplatz. Ausgerechnet beim 25er-Jubiläum passierte das. Das Schneetreiben verkürzte das Programm von Zunftmeisterin Heike Hus und die wenigen Zuschauer suchten Unterschlupf im nahen Partyzelt oder hielten es wie Inge Wieser: „Als meine Frisur patschnass war, machte ich mich gleich auf den Heimweg.“ Helmut Mair spannte das Regendach auf.

    Schwabens oberster Fasnachter Eugen Müller aus Schnuttenbach erfuhr bei der Rückkehr vom Memminger Narrentreff, dass es so heftig geschneit hatte: „Wir haben in 25 Jahren schon einiges erlebt, etwa als unser Narrenbaum gleich in der ersten Nacht umgesägt wurde.

    Es war manchmal eisig kalt und es tröpfelte mitunter.“ Schneenässe und heftiger Wind waren eine neue Erfahrung.

    Unter der Offonia-Präsidentschaft von Eugen Müller griff der Offinger Verein das uralte, auf Kreisebene ausgestorbene Brauchtum auf, stellte 1987 den geschälten, mit bunten Bändern und grüner Spitze geschmückten Baum auf: damals noch am Marktplatz. Zuvor tauften die Muasgutt´r (Offinger Hästräger) das Narrenpanier am Steinbrunnen.

    Fanfarenzug und Gassaheuler

    Wie in den Vorjahren gaben Günzburger Stadtbutze, Hochwanger Schilfgräbsler, Haldenwanger Furzafanger, Reisensburger Feuerpudel, Lauinger Waig-hoi Hexen und Donaualtheimer Bäratreiber Geleit und zogen im Tritt der Musikanten des Fanfarenzugs Offingen und der Leipheimer Gassaheuler vom Offonia-Vereinsheim zur Taufstelle. Heike Hus nahm dort die symbolische Segnung vor. Das mit Schnee vermischte Nass kam aber ohnehin auch von oben.

    Tanz und Verse

    Musikalische Ständchen leiteten am Portenlängerplatz über zum Auftritt der dick eingemummelten Offinger Abc-Schützen. Zwei Klassen trugen ihr sorgfältig einstudiertes Tänzchen vor und sagten Fasnachtsverse auf.

    Die Baumsteller warteten indes im Schneetreiben auf das Startzeichen. Kostümierte Mitglieder aus verschiedenen Faschingsvereinen traten an, griffen zu den Baumscheren und rieben sich die Hände.

    Sie schoben mit Hau-Ruck-Rufen den Baum in die Halterung und stemmten Stamm, Spitze und Bänderrad in die Höhe, wo alles bis Aschermittwoch Schulkinder und Kirchgänger, Mindelhallengäste, Autofahrer und Friedhofbesucher an die Weisungen der Fastnachthüter erinnert.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden