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Offingen: Wie wird Offingen künftig aussehen?

Offingen

Wie wird Offingen künftig aussehen?

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    Elisabeth Bantel hat vor gut 20 Jahren die Hofstelle ihrer Familie renoviert. Für den Zweiten Bürgermeister hat das Vorbildcharakter.
    Elisabeth Bantel hat vor gut 20 Jahren die Hofstelle ihrer Familie renoviert. Für den Zweiten Bürgermeister hat das Vorbildcharakter. Foto: Philipp Wehrmann

    Offingen Scheunen entgehen als Garagen der Sinnlosigkeit, Ställe stehen leer, Misthaufen sind eine Rarität geworden. Robert Hieber, Offingens Zweiten Bürgermeister, treibt das um. „Wenn wir nichts tun, dann wird aus

    Über Jahrhunderte habe die Landwirtschaft den Offinger Ortskern geprägt. In den vergangenen Jahrzehnten haben viele Bauern aber aufgegeben. Rückgängig machen kann man das nicht, doch die Folgen zumindest mildern. So entstand im Gemeinderat eine Idee: Es sollte ein Leitfaden entstehen, der Bauherren bei der Gestaltung ihrer Häuser hilft – kein Zwang, nur eine Richtschnur, betont Hieber. Demnächst landet sie in den Briefkästen der Bewohner des Ortskerns.

    Die Bahnlinie hat Offingen schnell geprägt

    Robert Hieber, Offingens Zweiter Bürgermeister, hat eine Baufibel erstellt.
    Robert Hieber, Offingens Zweiter Bürgermeister, hat eine Baufibel erstellt. Foto: Philipp Wehrmann

    Dabei hat sich Offingen früh verändert: 1853 entstand die Bahnlinie zwischen Augsburg und Ulm, wie Hieber in dem Heft schreibt. In der Folge siedelte sich zunächst die Papierfabrik, 1896 dann die BWF an. Südlich der Bahnhofsstraße entstand die „Siedlung“. In der Broschüre ist eine Luftaufnahme dargestellt, die um das Jahr 1920 entstand. „Schon damals waren Teile Offingens von Ein- und Zweifamilienhäusern für Arbeiter geprägt.“

    Doch das Bild der Haupt-, Leonhardt- und Marktstraße sowie des Marktplatzes sei durch landwirtschaftliche Anwesen bestimmt – und das soll auch so bleiben, wenn es nach Hieber geht. „Die Hofstruktur lässt sich beibehalten, auch wenn die Gebäude nach der Sanierung anders genutzt werden.“ Einfach ist das nicht immer: Ein Neubau könne manchmal günstiger sein als eine Sanierung, sagt er.

    Bürgermeister: Haus der Musik kann man nicht anders bauen

    Bürgermeister Thomas Wörz sagt, er teile Hiebers Bestreben, den Dorfkern lebendig zu halten. „Bei mir muss es nicht immer unbedingt ein schwäbisches Haus sein.“ Die beiden kommen auf das geplante Haus der Musik zu sprechen, das wegen seines flachen Dachs bei der Bürgerversammlung kürzlich auf Kritik gestoßen ist: „Es gibt kein größeres Projekt, das anfangs nicht kritisiert wird“, sagt Wörz. „Als junger Bürgermeister hat mich das regelmäßig an mir zweifeln lassen.“ Mittlerweile wisse er, dass viele sich mit einem Gebäude anfreundeten, sobald es fertig ist. Das sei beim sehr modern gestalteten Kindergarten genauso gewesen. „Der ist mir schwergefallen“, sagt Hieber, zumal es eine klassichere Variante gegeben habe. Beim Haus der Musik sei das nicht so. „Auf diesem Grundstück kann man kein schwäbisches Haus bauen, das genug Platz bietet.“

    Hieber sieht das Klaiberhaus als Positivbeispiel

    „Ich denke, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagt Wörz. Die Gemeinde kaufe leer stehende Gebäude, wo es geht. So sei auch die Demenzwohnanlage möglich geworden. Sie sollte dort stehen, wo der Kindergarten gebaut wurde. Das habe aber nicht geklappt. „Damals war ich sauer, wütend, traurig. Im Nachhinein hatte es etwas Gutes.“ Insbesondere für Kommunen seien Sanierungen teuer: „Da muss man jeden Eimer Dreck bezahlen, der rausgetragen wird.“ Eine Ausnahme war das Klaiberhaus, bei dem der Schützenverein viel Arbeit geleistet habe. „Es ist das letzte erhaltene schwäbische Kleinbauernhaus in Offingen“, sagt Hieber. Für ihn hat es Vorbildcharakter.

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