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Offingen: Kritik an unflexiblen Betreuungszeiten an der Grundschule

Offingen

Kritik an unflexiblen Betreuungszeiten an der Grundschule

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    Eltern wünschen sich bei der Mittagsbetreuung an den Grundschulen mehr Flexibilität.
    Eltern wünschen sich bei der Mittagsbetreuung an den Grundschulen mehr Flexibilität. Foto: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)

    „Das ist unflexibel und völlig am Bedarf vorbei“, macht Bianca Kattai aus Offingen ihrem Ärger Luft. Es geht um die Mittagsbetreuung des Kinderschutzbundes an der Grundschule in

    Ganztagesbetreuung sei eine prima Sache, betont Bianca Kattai. „Aber wir meinen, dass alles auf freiwilliger und harmonischer Basis laufen sollte mit kürzeren Kernzeiten.“ Berufstätige Eltern möchten ihre Kinder nach der Arbeit abholen, um dann mit ihnen Hausaufgaben zu machen, „und nicht warten bis es den Herren da oben in den Kram passt“, kritisiert sie.

    Dass diese Vorgabe keine Regelung des Kinderschutzbundes ist, ist Kattai bekannt. Ihre Kritik richtet sich vielmehr an die Gesetzgeber. Denn wie auch Dorothea Gimpert, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes im Landkreis Günzburg, erklärt, handelt der Kinderschutzbund aufgrund einer Bestimmung des Kulturministeriums. Dieses unterstützt die Mittagsbetreuung finanziell. Seit diesem Schuljahr gelte die Regel, so erklärt die Geschäftsführerin, dass nur noch für Kinder bezahlt werde, die bis zum Ende der angemeldeten Zeit betreut werden. Es herrsche quasi eine Anwesenheitspflicht, sonst bekommt der Kinderschutzbund keine Fördermittel.

    Eltern wollen flexible Zeiten

    Dorothea Gimpert vermutet, dass mit dem Vorstoß die offenen Ganztagsschulen in den Vordergrund rücken sollen. „Unsere Mittagsbetreuung ist da natürlich im Weg.“ Doch die Eltern, so berichtet die Geschäftsführerin, wünschen sich flexible Betreuungszeiten für ihre Kinder. „Wir sind in der Mittagsbetreuung sehr gerne und sehr aktiv engagiert und wird würden diese Flexibilität gerne anbieten.“ Die Eltern, so erklärt Dorothea Gimpert die Vorzüge, wüssten ihre Kinder in dieser Zeit gut betreut.

    Bei den Eltern kommen die fixen Abholzeiten gar nicht gut an. „Die Reaktionen sind heftig.“ Dorothea Gimpert berichtet, dass es in den vergangenen Wochen und Monaten viele Abmeldungen gegeben habe. Viele Eltern hätten ihre Kinder außerdem nur noch bis 14 Uhr statt bis 16 Uhr angemeldet – eine Zeit lang seien die Kinder dann aber zu Hause alleine, bis die Eltern von der Arbeit kommen. Mittlerweile gebe es von politischer Seite aber Gesprächsbereitschaft. „Wir hoffen auf eine einvernehmliche Lösung“, sagt Dorothea Gimpert.

    Der Kinderschutzbund bietet die Mittagsbetreuung in den Grundschulen in Günzburg sowie den Stadtteilen Wasserburg und Reisensburg, Kissendorf, Leipheim, Offingen, Burgau, Jettingen und Gundremmingen an.

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