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Offingen: Kann der Aussichtsturm weg oder soll ein neuer her?

Offingen

Kann der Aussichtsturm weg oder soll ein neuer her?

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    Der Offinger Aussichtsturm ist gesperrt, die Plattform befindet sich daneben. Am Montag diskutierte der Offinger Marktgemeinderat darüber, ob er wieder aufgebaut werden soll oder über eine endgültige Demontage.
    Der Offinger Aussichtsturm ist gesperrt, die Plattform befindet sich daneben. Am Montag diskutierte der Offinger Marktgemeinderat darüber, ob er wieder aufgebaut werden soll oder über eine endgültige Demontage. Foto: Peter Wieser

    Findet sie statt oder nicht? Er habe sich lange überlegt, ob er die Sitzung des Marktgemeinderats am Montag aufgrund der aktuellen Corona-Krise nicht absagen solle und müsse, hatte Offingens Bürgermeister Thomas Wörz (SPD) am Montag gleich zu Beginn erklärt. Er habe sich entschlossen, als ersten Punkt dies mit den Räten zu entscheiden – die Sitzung hätte somit unverzüglich abgebrochen und verschoben werden können. Das wurde sie aber nicht. Deshalb konnte auch ein für viele Bürger wichtiges Thema behandelt werden.

    Denn: Wie geht es mit dem Offinger Aussichtsturm weiter? In den vergangenen beiden Jahren war mehrmals über eine Wiedererrichtung beraten worden, auch ein Büro entwickelte mehrere Varianten dazu. Man hatte sich damals für eine Stahl- anstelle einer Holzkonstruktion ausgesprochen. Aufgrund der zu erwartenden Gesamtkosten von knapp 360000 Euro war die weitere Planung bis zu einer Klärung möglicher Förderungen ausgesetzt worden. Jetzt stand das Thema erneut auf der Tagesordnung: Weitere Fördermöglichkeiten gibt es nicht, dafür jedoch neue Erkenntnisse hinsichtlich der Kosten.

    Der Offinger Aussichtsturm als Vorzeigeobjekt

    Diese sollen nun etwa 260000 Euro brutto inklusive der Planungskosten betragen. Die CSU-Fraktion hatte im Vorfeld darum gebeten, zunächst die damaligen Baukosten zu ermitteln – und auch, wie teuer ein Abbau käme. Bürgermeister Wörz sprach von ursprünglich rund 125000 Euro für das Errichten des Turms ohne das Fundament, für das Demontieren wäre mit etwa 25000 Euro zu rechnen. Damit stellte er die Frage in den Raum: Wiederaufbau oder Demontage? Letzteres würde das Ende des Turms bedeuten. „Wir sollten heute eine Entscheidung treffen, die Haushaltsmittel sind im Haushalt 2020 eingestellt“, sagte Wörz. Auch darauf wies er hin: Donautal-Aktiv baue seit vielen Jahren erfolgreich die Region zu eine Wander-, Radfahr- und Tourismusregion aus. Die Einträge im Gästebuch der Radlertankstelle bewiesen das. Rüdiger Zischak (CSU) folgte dem: Der Turm mache etwas her und sei ein Vorzeigeobjekt. Aufgrund verschiedener Änderungen werde der Wiederaufbau nun etwa 100000 Euro billiger.

    Wenn man den Turm als Stahlkonstruktion in den nächsten 50 Jahren erhalte und die Kosten umrechne, dann würde es sich um einen relativ kleinen Betrag handeln, den man leiste. Zum jetzigen Zeitpunkt täten diese nicht sehr weh. Karl Krupka (Freie Wähler Offingen) sah dies genauso: „Wenn wir es nicht jetzt machen, dann machen wir es nie wieder.“ Auch wenn es ein hoher Betrag sei, um „über den Wald zu schauen“. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung wolle den Turm. Dritte Bürgermeisterin Maria Luise Eberle (CSU) äußerte sich eher skeptisch: Sie sei grundsätzlich nicht dagegen, angesichts der Corona-Situation würde sie dies jedoch lieber auf den Herbst verschieben.

    Gerade jetzt brauchten die Unternehmen Aufträge

    Dem entgegnete Georg Bader (Freie Wähler Schnuttenbach): Das Geld sei da. Gerade in der jetzigen Situation brauchten die Unternehmen Aufträge. Wenn er die Kosten mit denen für den Abriss gegenrechne, stimme er einem Wiederaufbau zu – auch wenn die Umgestaltung der Umgebung des Offinger Bahnhofs derzeit wichtiger sei. Das hatte Thomas Rohrhirsch zuvor schon angesprochen: Er würde das Geld gerne im Bahnhofsgelände verwendet sehen. Aber es sei eine schwierige Entscheidung. Diese fiel letztlich für den Erhalt des Aussichtsturms aus. Mit drei Gegenstimmen wurde entschieden, diesen wiederaufzubauen.

    Weiter wurde beschlossen, nahe der Papierfabrik sowie an der Offinger Straße in Schnuttenbach zwei der letzten fünf Seil- und Überspannungsleuchten im Markt gegen effiziente Mastleuchten mit LED-Technik zum Preis von knapp 7000 Euro brutto auszutauschen. Der Austausch der noch drei verbleibenden Leuchten im Umfeld des Bahnhofs soll mit dessen Umgestaltung erfolgen. Ebenfalls beschloss der Marktgemeinderat, bezüglich der Anteile bei der Gemeinschaft der Waldnutzungsberechtigten der Jahresrechnung 2019 zuzustimmen. Diese beträgt mit Einnahmen und Ausgaben rund 21000 Euro. Beschlossen wurde ebenso die Zustimmung zur Entlastung des Vorstands und einer Rücklagenzuführung von rund 5500 Euro über alle Rechtleranteile. Gleichzeitig sprach Wörz seinen Dank an alle Rechtler sowie den für diese zuständigen Waldarbeitern aus. Bei der nächsten Rechtlersitzung soll eine angepasste Vergütung angesprochen werden.

    Ein zehnjähriges Mädchen macht sich für Hundetoilette stark

    Am Mindelstrand wird es eine Hundetoilette geben. Anlass sei der Brief eines zehnjährigen Mädchens an ihn gewesen, sagte Wörz. Die Verfasserin schreibt darin, ob dort nicht ein Schild möglich wäre, welches verbiete, Hundekot einfach liegenzulassen. Ein Behälter mit Kotbeutel würde das Problem lösen. Sie wolle nicht, dass Hunde am

    Auf die üblichen Veranstaltungshinweise verzichtete Wörz – es sei so gut wie alles abgesagt. Auch die im April angesagte Säuberungsaktion im Rahmen der Umweltwoche wird verschoben. Das Maibaumstellen in Offingen und in Schuttenbach findet zwar statt, aber nicht traditionell mit Scheren, sondern mit einem Bagger. Ein anschließendes Rahmenprogramm gibt es nicht.

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