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Offingen: Ein Kreisliga-Kick mit Nachspiel

Offingen

Ein Kreisliga-Kick mit Nachspiel

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    Eine rote Karte war nur einer der Streitpunkte bei der Kreisliga-Partie zwischen TSV Offingen und Türk Spor Ichenhausen (Symbolfoto).
    Eine rote Karte war nur einer der Streitpunkte bei der Kreisliga-Partie zwischen TSV Offingen und Türk Spor Ichenhausen (Symbolfoto). Foto: Patrick Seeger/dpa

    Der 4:0-Erfolg des TSV Offingen gegen Kreisliga-Schlusslicht Türk Spor Ichenhausen hat ein Nachspiel. Denn die Ichenhauser fühlen sich verpfiffen und diskriminiert. „Ist ein Verein mit türkischen Gründungsvätern in der Kreisliga nicht erwünscht?“, fragt Türk

    „Ich habe Schalom gesagt, das stimmt“, räumt Schiedsrichter Markus Riedel vom FC Horgau ein – allerdings schildert er den Zusammenhang etwas anders. Die erste Halbzeit sei sehr hektisch gewesen, viel Unruhe wurde dabei von der Seitenlinie hereingetragen, inklusive Drohungen und Beleidigungen. „Ich wurde mehrfach als braunes Schwein und Nazi tituliert, konnte die Aussagen aber niemand konkret zuordnen und wollte die Partie nur noch über die Bühne kriegen.“ Als der Betreuer bei einer Verletzungsunterbrechung aufs Feld lief und ihn verbal angriff, habe er gesagt: „Mit Rassismus brauchst Du mir nicht kommen. Ich bin Jude, Schalom.“

    Wortgefechte in der Halbzeit

    Der Spielertrainer des Gegners, Christoph Bronnhuber, hat von den Gesprächen nicht viel gehört. „Was aber auch daran liegt, dass ich bei Unterbrechungen mit meiner Mannschaft beschäftigt bin und mich um meine Jungs kümmere.“ Was Bronnhuber allerdings bestätigen kann: „Es wurde schon früh von außen sehr viel Wirbel gemacht. Auch in der Halbzeit kam es auf dem Weg in die Kabine zu Wortgefechten. Das hat sich nach der Pause allerdings schnell beruhigt.“

    Von einer gezielten Benachteiligung der Türken will Bronnhuber ebenfalls nicht sprechen und widerspricht Türk Spors Ata bei der Bewertung der Roten Karte: „Das war keine Notbremse an der Mittellinie, sondern ein brutales Foul.“ Dennoch will Türk Spor die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen. „Wir haben schon den Einteiler der Schiedsrichter-Gruppe Westschwaben, Xaver Erdle, und das Sportgericht informiert. Die sollen sich selbst ein Bild machen. Ob etwas dabei herauskommt? Ich weiß es nicht, aber so lassen wir uns nicht behandeln. Dann können wir uns die ganze ehrenamtliche Arbeit und Mühe sparen“, erklärt Yasin Ata.

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