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Offingen: Die Büchertelefonzelle kommt gut an

Offingen

Die Büchertelefonzelle kommt gut an

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    Es gibt schon eine ganze Reihe an Nutzern der neuen Bücherei im Miniaturformat, unter anderem (von links): Jonas Wörz, Offingens Bürgermeister Thomas Wörz, Andrea Buchmann, Katja Vielweib und Peter Mayr.
    Es gibt schon eine ganze Reihe an Nutzern der neuen Bücherei im Miniaturformat, unter anderem (von links): Jonas Wörz, Offingens Bürgermeister Thomas Wörz, Andrea Buchmann, Katja Vielweib und Peter Mayr. Foto: Peter Wieser

    Seit knapp zwei Wochen steht neben dem Offinger Rathaus eine gelbe Telefonzelle. Nicht mit einem Telefon, wie man meinen möchte: Auf den extra dafür angefertigten Holzregalen darin reihen sich, sauber aneinandergestellt, rund 200 Bücher. Zum Ausleihen und Wiederzurückbringen oder zum Tauschen. Die Auswahl ist groß und reicht von Krimis, wie dem neuen mit Kommissar Kluftinger, über Romane und Sachbücher bis hin zum Kochbuch oder Erziehungsratgeber. Eine ganze Reihe an Kinderbüchern ist ebenfalls vertreten. Initiiert hat das der Offinger SPD-Ortsverein (wir berichteten).

    Und wie kommt man dazu, ein Telefonhäuschen mit Büchern aufzustellen? Der eine Gedanke sei gewesen, einfach das Lesen zu fördern und dazu anzuregen. „Der andere war, in Offingen dazu etwas Kleines und Unkompliziertes zu schaffen – für eine Bücherei ist der Markt zu klein“, erklärt Bürgermeister Thomas Wörz. Das Häuschen habe zuvor im Garten eines der Mitglieder gestanden, und so sei die Idee im Laufe der Monate gewachsen. Auch im Offinger Marktgemeinderat war das Thema behandelt worden.

    Die Telefonzelle musste komplett zerlegt werden

    Zuvor allerdings musste die Telefonzelle mit viel Aufwand restauriert, komplett zerlegt, gespachtelt, geschliffen und gestrichen werden. „Würde man die ehrenamtlichen Stunden zusammenrechnen, wären das rund 5300 Euro“, sagt Bürgermeister Wörz. „Plötzlich standen die ersten Bücher drin“, freut sich Katja Vielweib, sozusagen die „Telefonzellenbeauftragte“, die sich um die Bücherbox kümmert. Schon jetzt kämen regelmäßig Leute, die etwas mitnehmen oder hineinstellen.

    „Das ist eine Bereicherung, eine ganz schnuckelige Angelegenheit“, sagt Nutzerin Andrea Buchmann. Sie freut sich, dass sie das, was sie ausgelesen hat, sinnvoll weiterreichen kann und keine Bücher zu Hause im Regal verstauben. „Wenn das Schule macht, dann haben wir bald eine rege Frequenz und wir bekommen ein unheimliches Repertoire an Büchern“, fügt Peter Mayr hinzu. Es komme ohnehin nur das hinein, was gerne gelesen werde. Man gehe daran vorbei, schaue, was gerade vorhanden ist, und sei auch nicht an eine bestimmte Zeit zum Ausleihen gebunden.

    In Röfingen gibt es etwas Ähnliches

    Ein Hingucker ist die Telefonzelle allemal, viele gibt es ohnehin nicht mehr. Und wenn man sein Handy dabeihat, funktioniert darin sogar das Telefonieren ... Demnächst soll sie anstatt der Straßenlampe daneben sogar eine richtige Beleuchtung mit Zeitschaltuhr bekommen.

    In Röfingen gibt es übrigens etwas Ähnliches: Beim Rathaus steht kein Telefonhäuschen, sondern ein richtiger Schrank. Bürgermeister Hans Brendle bestätigt: „Es kommen immer wieder Leute vorbei.“

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