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Offingen: Bürgermeister entschuldigt sich für "schweren Fehler"

Offingen

Bürgermeister entschuldigt sich für "schweren Fehler"

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    Offingens Bürgermeister Thomas Wörz (Archivfoto)
    Offingens Bürgermeister Thomas Wörz (Archivfoto) Foto: Bernhard Weizenegger

    Bürgermeister Thomas Wörz war sichtlich geknickt, als er vor den Mitgliedern des Offinger Marktgemeinderates stand. In der Sitzung am Dienstagabend entschuldigte er sich für seinen „schweren Fehler“, wie Wörz es nennt. Wie berichtet, hatte er nach eigenen Angaben beim Offinger Faschingsumzug zu viel Alkohol getrunken. Dann habe er wegen eines Missverständnisses zwei Jugendliche geschlagen.

    „Ich bedauere zutiefst, dass mir, gerade in einer Situation, als ich nach den Vorfällen im letzten Jahr beim Faschingsumzug selbst für mehr Sicherheit für alle sorgen wollte, ein derartiger Fehler unterlaufen ist“, sagte Wörz vor dem Gremium. Er habe sich bei allen Beteiligten und deren Familien entschuldigt, dies hätten sie angenommen. Eine schriftliche Entschuldigung bei den Offinger Bürgern soll im nächsten Amtsblatt folgen.

    Viele hätten ihm jedoch „Verständnis entgegengebracht“ und ihre uneingeschränkte zukünftige Unterstützung zugesagt. „Diese Zustimmung tut gut“, sagte Wörz. Die Mitglieder des Marktgemeinderates bat er, ihm auch weiterhin das Vertrauen und Unterstützung zu geben, „damit wir gemeinsam die Zukunft unserer schönen Marktgemeinde weiter gestalten können“. Wie berichtet, hatte Wörz nach seinem Fehltritt auch an einen Rücktritt gedacht. Dies scheint für den Bürgermeister jedoch längst vom Tisch.

    Mit seiner Erklärung war auch das Thema zunächst erledigt, es gab keine Fragen. Doch im Laufe der Sitzung wurde der Fehltritt des Rathauschefs immer wieder angesprochen. Ulrich Feil (CSU) sagte, dass es das einzig Richtige sei, einen Fehler uneingeschränkt einzugestehen. „Aber so einfach darf man nicht zur Tagesordnung übergehen“, mahnte er. Auch den Rücktritt des Verteidigungsministers sprach er an. „Guttenberg tritt ab. Was halten Sie davon?“, wollte Feil von Wörz wissen. Dieser entgegnete, dass die Plagiatsaffäre nicht sein Problem sei und wehrte Feil ab. Der Zweite Bürgermeister Robert Hieber (FWO) verteidigte Wörz. Mit Vorverurteilungen dürfe man nicht zu schnell sein. „Lassen Sie uns doch erst einmal die Ermittlungen abwarten“, sagte Hieber.

    Dr. Robert Zischak (CSU) sagte, er werde oft wegen des Vorfalles angesprochen. Er wollte wissen, ob die Berichte der Günzburger Zeitung in allen Einzelheiten so richtig seien. „Ja, dem ist nichts hinzuzufügen“, antwortete Bürgermeister Wörz.

    Derweil dauern die Ermittlungen der Polizei noch an. Im Moment werden alle Zeugen und Beteiligten gehört. Die Staatsanwaltschaft Memmingen wird dann entscheiden, wie es weiter geht. Eventuell kommt auf Wörz ein Strafverfahren zu.

    Für den Offinger Gemeinderat war das Thema Alkohol auf dem Faschingsumzug jedoch noch nicht beendet. Ein anderer Vorfall verärgerte die Räte. Wie auch in einem Leserbrief an die GZ deutlich wurde, hätten sich viele Bürger an der Schnapsbar an der Tankstelle gestört, sagte Monika Schweizer (SPD). Sie fragte nach, warum die Pächter eine Sondergenehmigung für den Ausschank bekommen hätten. Denn eigentlich sind branntweinhaltige Getränke auf Faschingsumzügen im Landkreis verboten.

    Bürgermeister Wörz berichtete, dass er mit der Polizei gesprochen hat. „Ich musste die Genehmigung erteilen, auch wenn ich das wirklich nicht gern gemacht habe“, sagte Wörz. Rechtlich habe es keine Möglichkeit gegeben, den Verkauf zu verbieten. Die Pächter hätten sogar mit Konsequenzen gedroht. Schweizer sagte, dass diese Sondererlaubnis den Bürgern nicht zu vermitteln sei.

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