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Nuklearer Katastrophenschutz: Den atomaren Ernstfall simuliert

Nuklearer Katastrophenschutz

Den atomaren Ernstfall simuliert

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    Der ABC-Erkundungstrupp entnimmt Gras- und Bewuchsproben.
    Der ABC-Erkundungstrupp entnimmt Gras- und Bewuchsproben.

    Sie haben das geübt, was hoffentlich niemals eintritt: den Katastrophenschutz bei einem atomaren Störfall mit der Freisetzung radioaktiver Stoffe. Mehr als 200 Mitwirkende, darunter zahlreiche Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis, ABC-Züge aus dem Umland, sowie Helfer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Kreisverband Günzburg haben am Samstag an der Teilübung Nuklearer

    Mehr als 60 Gäste von Bundes- und Landesbehörden, unter anderem Vertreter der Regierungen fast aller bayerischer Regierungsbezirke, der angrenzenden Landratsämter und auch aus Baden-Württemberg waren als Beobachter vertreten. Die Regierung von Schwaben, das Bayerischen Landesamt für Umwelt und die Staatliche Feuerwehrschule Geretsried organisierten die Übung.

    Bei einem Störfall oder einem Unfall mit Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umgebung muss die Einsatzleitung innerhalb kürzester Zeit über aussagekräftige Informationen der radiologischen Gefährdung verfügen. Nur so kann über einzuleitende Notfall-Schutzmaßnahmen entschieden werden. Zunächst wurde im Informationszentrum der Kernkraftwerkes Gundremmingen, der ersten Station, über die Auslösung des Alarms und die Alarmierungswege informiert. Anschließend übernimmt ein ABC-Erkundungskraftwagen vier mobile Sonden. Das Aufstellen zur Messdatengewinnung geschieht nach einem Plan, der unter Berücksichtigung der aktuellen meteorologischen Daten die Aufstellungsorte beinhaltet.

    Beim zweiten Übungsabschnitt in Ursberg war die direkte Messung von eventueller Kontamination ein Thema. Außerdem ging es um Probenahmen aus der Umgebung, die auf eine mögliche Belastung getestet werden. Daneben wurden auch das Einrichten und das Betreiben einer Notfallstation zur Dekontamination und ersten medizinischer Betreuung von Menschen in der Mehrzweckhalle der Grundschule in einem Planspiel nachgestellt.

    Hier spielten zahlreiche freiwillige Teilnehmer aus den Organisationen als Statisten und Mimen die Situation nach einem festen Ablaufplan in verschiedenen Zonen von der Erfassung der Personaldaten bis hin zum sogenannten mechanischen Abreinigen unter der Dusche authentisch durch.

    „Wie viele Personen dabei in welcher Zeit versorgt werden können, hängt von den verschiedensten Faktoren ab“, erklärte Guntram Vollmer von der Staatlichen Feuerwehrschule Geretsried auf Anfrage. Wichtig sei dabei, sich Zeit zu nehmen. Auf keinen Fall dürfe dabei Stress entstehen.

    Als dritte Station diente die Günzhalle in Großkötz. Sie war zur Messleit- und Probensammelstelle umfunktioniert worden. Hier nahmen Aktive der Feuerwehr

    Zufrieden mit dem Ablauf der Übung zeigte sich am späten Nachmittag neben Sachgebietsleiterin Ingeborg Steinmetz-Maatz von der Regierung von Schwaben und deren Stellvertreter Johann Mayer auch Roman Gepperth, Fachbereichsleiter für Katastrophenschutz am Landratsamt in Günzburg.

    Das Zusammenspiel der vielen Freiwilligen und Ehrenamtlichen, die zur Durchführung der Übung beigetragen hatten, habe sehr gut geklappt. „Ohne sie wäre diese Übung an einem Samstag überhaupt nicht möglich gewesen“, hieß es. Ihr Einsatz verdiene höchste Anerkennung.

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