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Burgau: Motorsportplatz: Bürger üben Kritik an der Stadt Burgau

Burgau

Motorsportplatz: Bürger üben Kritik an der Stadt Burgau

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    Über den geplanten neuen Motorsportplatz des AMC Burgau am Bahnhof – hier ist der alte zu sehen, die Fläche wird inzwischen anderweitig genutzt – ist ein Streit entbrannt.
    Über den geplanten neuen Motorsportplatz des AMC Burgau am Bahnhof – hier ist der alte zu sehen, die Fläche wird inzwischen anderweitig genutzt – ist ein Streit entbrannt. Foto: Ernst Mayer (Archiv)

    Lücken bei der ärztlichen Versorgung, Verkehrsverstöße und der Wunsch nach einer Videoüberwachung an Fahrradständern am Bahnhof waren drei Themen, die Einwohner bei der Burgauer Bürgerversammlung in der Kapuziner-Halle ansprachen. Gut 30 Leute waren gekommen. Größeren Raum nahm das Vorhaben des Motorsportclubs

    Ein Mann fragte nun, warum die Fläche nicht ausgeschrieben worden sei, um Firmen anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen. Er habe den Eindruck, dass die Stadt Burgau den Antrag – der noch vom Landratsamt geprüft wird – einfach durchgewunken habe, „ich fühle mich als Bürger übers Ohr gehauen“. Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler) erklärte ihm die rechtlichen Rahmenbedingungen. Seitens der Anwesenden wurden aber Zweifel daran geäußert, dass es sich bei dem Projekt tatsächlich in erster Linie um einen Verkehrsübungsplatz handele, das sei schon bei der vorherigen Anlage nicht so gewesen. Auf der einen Seite werde dafür gesorgt, dass Autoposer von der Polizei gestoppt werden, und auf der anderen würden sie künftig an den Wohngebieten vorbeifahren.

    Stadt soll Auflagen für den Motorsportplatz machen

    Ein Bürger hatte auch kein Verständnis, dass die Stadt als Eigentümerin des Grundstücks keine Auflagen für die Nutzung mache. Barm betonte, durch die gesetzlichen Auflagen sei der Schutz der Menschen durchaus gewährleistet. Eine Mitinitiatorin der Bürgerinitiative, die sich gegen die Anlage wendet, fragte, warum Barm Briefe in dieser Sache nicht beantworte. Sie selbst habe schon zwei Schreiben an ihn gesehen. Er erwiderte, ihn habe lediglich ein einziger Brief in dieser Sache erreicht, und er habe den Kontakt aufgenommen.

    Ein Bürger las während der Versammlung einen Artikel aus unserer Zeitung ausschnittsweise vor. Darin ging es um Bauarbeiten in Günzburg, bei denen in der Altstadt das Kopfsteinpflaster stellenweise durch geschnittenes Pflaster ersetzt wird, um die Barrierefreiheit zu verbessern. Der Mann hatte kein Verständnis, dass so etwas auch in Burgau schon oft diskutiert worden sei, sich aber nichts tue. Die Gemeindeordnung schreibe vor, dass sich der Stadtrat innerhalb von drei Monaten mit den Anregungen aus den Bürgerversammlungen befassen muss – deshalb hofft er, dass das Thema nun wieder angepackt wird.

    Aufzug an der Mühlstraße hat mehrfach nicht funktioniert

    So oder so seien die Bürger jetzt in der komfortablen Situation, dass im nächsten Jahr Kommunalwahlen sind und sie ihre Entscheidung auch davon abhängig machen könnten, wer sich dieser Dinge annimmt. Darüber hinaus könne es nicht sein, dass der Aufzug von der Mühlstraße zum Kirchplatz schon öfter nicht funktioniert habe und immer denselben Fehler zeige. Er selbst habe versucht, einen Techniker der Liftfirma zu erreichen, das habe einer Odyssee geglichen. Die Stadt müsse sich unbedingt um die Betriebssicherheit der Anlage kümmern, denn sie sei für ältere und behinderte Menschen äußerst wichtig.

    Bürgermeister Barm sagte, es liege in der Natur der Dinge, dass solche Anlagen auch mal ausfallen. Schließlich habe der Aufzug seit der Inbetriebnahme schon 115000 Fahrten hinter sich. Leider stelle die Stadt auch immer wieder Vandalismus fest, selbst die LED-Leuchten des Lifts habe man schon gestohlen. Aber man kümmere sich darum. Für „Geherleichterungen“ habe die Stadt auch schon gesorgt, wenngleich es hier noch Baustellen gebe.

    Ärger über Situation auf dem Friedhof

    Ein Thema war auch der Friedhof. Ein Bürger schilderte, dass er erleben musste, dass der beauftragte Bestatter bei Beerdigungen Urnen nicht von der Aussegnungshalle zur Stele habe tragen dürfen, weil die Stadt ein anderes Unternehmen für Tätigkeiten auf dem Friedhof beauftragt habe. Man habe das dann selbst tun müssen. „Das ist eine Belastung.“

    Ein Vertreter dieser Firma habe stattdessen nur beobachtet, ob der beauftragte Bestatter auch ja nicht mehr macht, als er darf. In anderen Gemeinden sei das besser geregelt. Hauptamtsleiterin Rita Reichel sagte, der Vertrag laufe noch zwei Jahre. Es zeichne sich eine Veränderung in der Gesetzeslage ab, bei der Neuvergabe könne man wieder darüber diskutieren und das prüfen.

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