Es zählt zu den unangenehmsten Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie, dass sie scheinbar selbstverständliche Abläufe in den Bereich der Unberechenbarkeit verschiebt. Niemand besitzt einen konkreten Plan für diese globale Herausforderung. Wir alle befinden uns, siehe Öffnungsdiskussionen und Lockerungsbemühungen, in einer Hochzeit der konsequenten Inkonsequenz. Wer wundert sich also angesichts der allgemeinen Verunsicherung, dass die Fußball-Familie keine Patentrezepte für die Zukunft parat hat? Mehr als Ideen geboren und Wenn-Dann-Szenarien entworfen hat sie in ihrem zumindest ansatzweise demokratischen Meinungsbildungsprozess bislang auch nicht.
Die einzige praktikable Lösung?
Die Verantwortlichen im Bayerischen Fußball-Verband bauen nun auf das Modell, die unterbrochene Saison 2019/20 bis Mitte 2021 zu verlängern und die wenigen verbleibenden Punktspiele einmalig durch einen Ligapokal anzureichern. Sie stehen mit dieser Formel allein da in Deutschland. Was ausdrücklich die Möglichkeit beinhaltet, dass sie letztlich die einzige praktikable Lösung gefunden haben werden.
Viele Fußballer und Fans sprechen Mängel in der vorgeschlagenen Ausgestaltung des Ligapokals an. Tatsächlich erschließt sich auf diesem bayerischen Sonderweg der sportliche Wert einer Gruppenphase, nach der alle Beteiligten in die nächste Phase aufsteigen, weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick. Und trotzdem: Den Versuch ist es wert.
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