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  3. Leipheim: Zweiter Warnstreik bei Wanzl ist die letzte Aufforderung

Leipheim
26.06.2019

Zweiter Warnstreik bei Wanzl ist die letzte Aufforderung

800 Mitarbeiter der Metallwarenfabrik Wanzl aus Leipheim und Kirchheim forderten am Mittwoch, 26. Juni 2019, mit dem zweiten Warnstreik den Abschluss des Metall-Tarifvertrags.
Video: Bernhard Weizenegger

800 Wanzl-Beschäftigte gehen erneut auf die Straße. Sie fühlen sich unfair behandelt. Wie die Geschäftsführung Stellung nimmt und was die IG-Metall plant.

Einen Brief wird die IG Metall der Wanzl-Geschäftsführung Anfang Juli noch schreiben. Der Inhalt: Bis Ende des kommenden Monats soll ein Tarifvertrag für die Beschäftigten abgeschlossen werden. Gelingt dies nicht, hat die Gewerkschaft schon einmal anklingen lassen, wie es nach der Sommerpause weitergehen könnte: mit einem 24-stündigen Warnstreik und dann mit einer Urabstimmung, die bei entsprechendem Ausgang das Signal für einen unbefristeten Streik sein wird.

Am Mittwochnachmittag hat die Gewerkschaft wiederholt ihre Muskeln spielen lassen und nach Polizeiangaben knapp 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Wanzl-Werken in Leipheim und Kirchheim (Unterallgäu) für einen Warnstreik organisiert – den zweiten binnen Monatsfrist, den zweiten in der Geschichte des Familienunternehmens. Der Leipheimer Marktplatz war Endstation der Streikwilligen.

Geschäftsleitung will sich nicht in einen Tarifvertrag zwingen lassen

Fast ein Jahr lang dauert schon die Auseinandersetzung um bessere Arbeitsbedingungen. Im Kern geht es darum, ob der weltgrößte Einkaufswagenhersteller in einem Tarifvertrag gesetzlich verbriefte Konditionen anbietet oder nicht.

Trotz intensiver konstruktiver Bemühungen sei es bisher nicht gelungen, „in einer intern gebildeten Tarifkommission aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern ein auf Wanzl zugeschnittenes, faires tarifliches Zukunftspaket zu schnüren“, reagierte die Geschäftsleitung auf den Streik und bot gleichzeitig an, weiter gesprächsbereit zu sein. Sie wolle sich allerdings nicht in einen Tarifvertrag zwingen lassen, „wenn dadurch die Unternehmensentwicklung negativ beeinträchtigt werden könnte“, wie es in einer Mitteilung heißt.

Wasserflaschen wurden gleich im Einkaufswagen transportiert.
Foto: Bernhard Weizenegger

Wanzl ist erstmals in die Verlustzone geraten

Wanzl befindet sich in einem schwierigen Transformationsprozess, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Klaus Meier-Kortwig. Die Digitalisierung schreite schneller voran als erwartet, die Rohstoffpreise lägen auf einem 20-Jahres-Hoch; und gleichzeitig erstarkten Mitbewerber aus Niedriglohnländern. All dem müsse Rechnung getragen werden, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung.

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Im vergangenen Jahr ist die Metallwarenfabrik Wanzl erstmals in die Verlustzone geraten. Die Entwicklung hatte sich bereits 2017 angedeutet. Tariferhöhungen wie sie in der Metallbranche erzielt worden sind, seien für Wanzl unter den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht darstellbar.

Verhandlungen sollen nicht "auf Rücken der Mitarbeiter" ausgetragen werden

Die Vorschläge der Arbeitgeberseite gelten unverändert. Die „kleine Lösung“ auf betrieblicher Ebene sieht 4,3 Prozent mehr Lohn als Einmalzahlung vor, wenn die Unternehmensrendite mindestens bei drei Prozent liegt (vor Steuern). Ab einem Gewinn von zwei Prozent werde eine anteilige Erhöhung des Gewinns an die Arbeitnehmer weitergereicht.

Ab dem 1. Juli erhöht Wanzl einseitig die Entgelttabellen um zwei Prozent. Dies soll ein Zeichen sein, dass die „zähen Verhandlungen nicht auf dem Rücken unserer Mitarbeiter“ ausgetragen werden. Im Gegenzug erwartet die Geschäftsführung die Gültigkeit des Tarifvertrages, der Leiharbeiter betrifft. Zu den 2100 Wanzl-Köpfen in den Werken kommen zusätzlich bis zu 350 Personen von Leiharbeitsfirmen. Außerdem sollen Regelungen zu Fahrgeld, Arztbesuchen und Kleidergeld gestrichen werden.

Die Belegschaft von Wanzl möchte tarifvertraglich vereinbarte Arbeitsbedingungen. Das zeigt dieses Transparent am Beginn des Protestzuges.
Foto: Bernhard Weizenegger

Aussage ärgert die Geschäftsführung

Bei einer in einen Tarifvertrag gegossenen „großen Lösung“ kommt zusätzlich die Einführung einer betrieblichen Altersteilzeit (mit vier Prozent Anspruchsberechtigten), eine systematische Personalentwicklung, dafür aber die Absenkung des Leistungsentgelts um zwei Prozentpunkte und zeitgleicher Einführung einer echten leistungsorientierten Vergütung. Das aber macht die Gewerkschaft nicht mit. Die IG-Metall-Funktionäre sehen die Gefahr, dass hier nach Gutsherrenart Leistungen ausbezahlt würden – falls überhaupt.

Und Renditezahlen können man auch so hinbiegen, dass es große Erträge nicht mehr gebe, sagten am Mittwochnachmittag gleich mehrere Redner während der Protestkundgebung auf dem Marktplatz sinngemäß. Die Aussage hatte bereits am Dienstag die Geschäftsführung geärgert. Denn dieses Argument war auch in der Leipheimer Betriebsversammlung in der leer geräumten Halle für Pulverbeschichtung angeführt worden. Die Zahlen schauten sich unabhängige Wirtschaftsprüfer an. Da gebe es keine Tricksereien, sagte Marketing- und Geschäftsbereichsleiter Jürgen Frank gegenüber unserer Zeitung.

Dutzende skandieren wie im Fußballstadion: "Lügenklaus"

Das Vertrauen mindestens von Teilen der Belegschaft in die fünfköpfige Geschäftsleitung scheint strapaziert, wenn nicht gar erschüttert zu sein. Das machte Gewerkschaftssekretärin Sabrina Balkheimer deutlich, die in einer emotionalen Ansprache an die versammelten Beschäftigten dem Wanzl-Management absprach, tatsächliches Interesse an der Belegschaft zu haben.

Ein Teil des Problems sieht Balkheimer in Meier-Kortwig. Der Firma gehe es schlechter, „seit er hier ist“. Sie verriet den Spitznamen des Vorsitzenden der Geschäftsführung („Lügenklaus“). Und wie zum Beweis skandierten Dutzende den Namen – aufgeteilt auf die drei Silben des Wortes – zurück. Wie im Fußballstadion. Am Mittwoch war es heiß auf dem Leipheimer Markt. Die Konfrontation dürfte allem Anschein nach noch hitziger werden.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar von Till Hofmann: Wanzl ist in der Bredouille

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Eine Mittagspause voller Protest bei Wanzl

Wanzl steht vor großen Veränderungen

Mehrere Hundert Mitarbeiter der Leipheimer Metallwarenfabrik Wanzl folgen am 26. Juni zum zweiten Mal in diesem Jahr dem Aufruf der Gewerkschaft IG-Metall und treten ab Mittag in den Warnstreik. Mit Kollegen aus dem Werk in Kirchheim ziehen sie vom Stammsitz in die Stadtmitte, wo sie während einer Kundgebung den Abschluss des Metall-Tarifvertrags lautstark fordern.
34 Bilder
Wanzl-Mitarbeiter streiken in Leipheim
Foto: Bernhard Weizenegger
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