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Leipheim: Unbekannte sprengen Geldautomaten in Leipheim: Das sind die Details

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Unbekannte sprengen Geldautomaten in Leipheim: Das sind die Details

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    Nach der Sprengung eines Sparkassen-Geldautomaten in Leipheim waren die Polizei und die Feuerwehr in der Nacht von Sonntag auf Montag über mehrere Stunden im Einsatz.
    Nach der Sprengung eines Sparkassen-Geldautomaten in Leipheim waren die Polizei und die Feuerwehr in der Nacht von Sonntag auf Montag über mehrere Stunden im Einsatz. Foto: Mario Obeser

    Während wie an jedem ganz gewöhnlichen Montagvormittag die Menschen in der Nettofiliale an der Gustav-Stresemann-Straße in Leipheim zum Einkaufen gehen, stehen wenige Meter neben dem Eingang des Supermarktes zwei Männer vor einem ramponierten Geldautomaten der Sparkasse, der eine ganz und gar ungewöhnliche Nacht hinter sich hat. Das ist auch jetzt noch bemerkbar. Denn selbst, wenn man nicht weiß, dass die beiden Männer Mitarbeiter der Sparkasse und der Polizei sind, sieht man immer noch die Spuren der Verwüstung an dem Geldautomaten.

    Der Geldautomat in Leipheim ist stark beschädigt worden

    Schwarze Flecken am Boden, die Front des Automaten ist ebenfalls schwarz und verbeult, hängt schief in den Angeln. Hier haben in der Nacht von Sonntag auf Montag vermutlich mehrere Täter versucht, durch eine Sprengung an das Geld im Inneren des Automaten zu gelangen – jedoch vergebens.

    Der Notruf bei der Polizeiinspektion Günzburg ging gegen 2 Uhr am Montagmorgen ein. Der Anrufer, ein Passant, meldete, dass der Sparkassenautomat an der Nettofiliale brenne. Mehrere Streifen aus Günzburg und den umliegenden Polizeiinspektionen sowie die Leipheimer Feuerwehr rückten an. Sie stellten dann fest, dass jemand vermutlich mit Gas den Geldautomaten gesprengt hatte. Gebrannt hatte jedoch nicht der Automat, der dennoch schwer beschädigt worden war, sondern ein Gegenstand in unmittelbarer Nähe, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West auf Nachfrage richtig stellte.

    Den Tätern gelang unerkannt die Flucht. Ein Zeuge berichtete von zwei Autos, die aus Richtung des Supermarktes gekommen seien. Bei einem der beiden Fahrzeuge könnte es sich um einen dunklen Audi A4 oder A6 handeln, über das andere ist bislang nichts bekannt. Die Polizei gehe davon aus, dass die Insassen der Autos für die Sprengung verantwortlich seien, erklärte der Polizeisprecher.

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    Wie hoch der Schaden am Leipheimer Geldautomaten ist, ist noch unbekannt

    Doch eine sofort eingeleitete Fahndung, an der neben den Streifenbesatzungen auch ein Polizeihubschrauber beteiligt war, brachte kein Ergebnis. Wie hoch der entstandene Schaden ist, konnte die Polizei am Montag noch nicht sagen, da die Spurensicherung noch im Einsatz war. Fest steht jedoch, dass es den Tätern nicht gelungen ist, an das im Automaten befindliche Geld zu kommen. Der Grund dafür ist ein Sicherungssystem, das in den Geldautomaten verbaut ist.

    Dieses verhindert, dass so viel Gas in den Automaten geleitet werden kann, dass der Panzerschrank mit dem Geld beschädigt werden kann, wie ein Mitarbeiter der Sparkasse erklärte. So habe das Sicherungssystem das eingeführte Gas schon bei einer geringen Menge erkannt und gesprengt, sodass nur die Front des Automaten zerstört wurde. Der Panzerschrank, in dem das Geld verwahrt ist, blieb intakt.

    Erster Sprengungsversuch im Landkreis Günzburg

    Die Leiterin des Vorstandsstabs der Sparkasse Günzburg-Krumbach, Simone Hegele, sagte, dass aktuell geprüft werde, ob der Geldautomat ersetzt werden müsse oder ob eine Reparatur möglich sei. Der Geldausgabeautomat der Sparkasse wurde erst vor drei Monaten in Betrieb genommen. „Es handelte sich um den ersten Sprengungsversuch eines Geldausgabeautomaten der Sparkasse Günzburg-Krumbach“, erklärte Hegele.

    Doch nicht nur das: Auch im Landkreis Günzburg ist es das erste Mal, dass ein Geldautomat gesprengt wurde. Dagegen ist diese Methode bayernweit keine Seltenheit: Im Freistaat wurden im Jahr 2019 insgesamt 27 Automatensprengungen verzeichnet, im laufenden Jahr waren es bislang elf, wie das Bayerische Landeskriminalamt auf Anfrage der Günzburger Zeitung mitteilte. Insgesamt erbeuteten die Täter dabei einen Geldbetrag von über 1,5 Millionen Euro.

    Die Fahndung nach den Tätern läuft weiterhin, die Polizei bittet um Mithilfe. Wer in der Nacht von Sonntag auf Montag zwischen 1.15 und 2 Uhr Beobachtungen gemacht hat, die mit der Automatensprengung zusammenhängen könnten, wird gebeten, sich bei der Kripo Neu-Ulm unter der Telefonnummer 0731/80130 zu melden.

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