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Leipheim: Informationen zu Hochwasserschutz gefordert

Der vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) geplante Hochwasserschutz für die Stadt Leipheim bereitet vielen Bürgern Kopfzerbrechen. Bisher ist noch offen, wie er aussehen wird. Informationen der Behörde gab es nur in nicht öffentlicher Sitzung. „Haben wir alles getan?“ fragte daher UWG-Stadtrat Rolf Leibing zur Lage beim Hochwasserschutz. Ihn interessierte, warum zu den bisherigen Vorschlägen des WWA „keine Alternative“ angeboten werde.

Als Beispiel für gelungene Lösungen nannte er die Nachbarstädte Ulm/Neu-Ulm, an deren Schutzmaßnahmen sich Baden-Württemberg und Bayern mit 63 beziehungsweise 70 Prozent beteiligten. Er, Leibing, werde immer wieder von Leipheimer Bürgern auf das Vorhaben angesprochen. Ihm gehe es insbesondere um den Punkt, ob es einen Damm geben soll oder nicht und welche Vorstellungen die Bürger dazu haben. Eine Umfrage könne seiner Meinung nach Klarheit bringen, ob ein Damm kommen soll oder eine Alternative.

Die Diskussion darüber erfolge zu früh, sagte Bürgermeister Christian Konrad. Der vom Wasserwirtschaftsamt vorgesehene Damm sei zunächst nicht öffentlich vorgestellt worden. Die Öffentlichkeit werde in den Bürgerversammlungen nächste Woche informiert. Dort gehe es aber lediglich um den aktuellen Planungsstand. Dann müsse die Stadt klären, ob sie einen Damm will oder nicht, so Konrad. „Da sind noch viele Frage offen“, ein konkreter Standort existiere vorläufig nicht. Die Bürger interessiere natürlich, welche Kosten auf sie zukommen. „Wir machen einen Schritt nach dem andern“, betonte Konrad. Es werde ein Meinungsbild geben, aber entscheiden müsse der Stadtrat.

„Das Wasserwirtschaftsamt will wohl kein Jota zur Seite rücken“, sagte CSU-Stadtratsmitglied Volkhard Schreiner. Es sollten auch andere Möglichkeiten ausgelotet werden. An der Kohlplatte in Riedheim sei wohl nicht das Hochwasser die große Gefahr, so Schreiner, sondern Grundwasser, „aber da hält sich das WWA raus“. Bei einem Bürgerforum sollten die Möglichkeiten transparent gemacht werden. „Brechen wir nichts übers Knie“, appellierte Bürgermeister Konrad, es gebe noch viele Fragen, aber keine Lösung. Zunächst wolle er das Meinungsbild der Fraktionen abwarten. „Mich würde die Frage auch sehr interessieren“, sagte CSU-Rätin Petra Koch, „was die Bürger wollen.“ Die vom Wasserwirtschaftsamt vorgestellte Wasserführung wollen wohl alle nicht, ergänzte UWG-Rat Leibing. Das WWA werde bei der Bürgerversammlung dabei sein, informierte Rathauschef Konrad, „wir sind ganz am Anfang eines langen Prozesses“.

Die Frage ist, ob es sinnvoll sei, den Bürger entscheiden zu lassen, meinte FWL-Stadtrat Alexander Besdetko. Der werde den Hochwasserschutz ablehnen, wenn er sich an den Kosten beteiligen soll. Ob das Projekt überhaupt abgelehnt werden könne, hakte Zweiter Bürgermeister Rainer Kreibich (CSU) nach. Das wäre laut Bürgermeister möglich, wenn die Stadt sich das nicht leisten könne.

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