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Leipheim: Großkontrolle in Leipheim: Bremsen, Reifen und Lenkzeiten im Fokus

Leipheim

Großkontrolle in Leipheim: Bremsen, Reifen und Lenkzeiten im Fokus

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    Experten wie Thomas Hofmann von der Autobahnpolizei Günzburg haben jahrelange Erfahrung mit den technischen Tücken der Fahrzeuge.
    Experten wie Thomas Hofmann von der Autobahnpolizei Günzburg haben jahrelange Erfahrung mit den technischen Tücken der Fahrzeuge. Foto: Bernhard Weizenegger

    6200 Unfälle mit 56 Toten gab es allein in Bayern im ersten Halbjahr – und das ist Corona-bedingt sogar weniger als zuvor. Diese Zahlen alleine begründen die europaweiten Schwerpunktkontrollen. An der Autobahnraststätte in Leipheim arbeiten am Mittwochnachmittag über 25 Beamte verschiedener Behörden zusammen, um Sicherheitsmängel an Fahrzeugen aufzudecken.

    „Unser oberstes Ziel ist die Verkehrssicherheit“, sagt Polizeirat Rainer Finkel, Leiter der Verkehrspolizeiinspektion Neu-Ulm. Seine Beamten überprüfen in Leipheim unter Federführung der Autobahnpolizei (APS) Günzburg gemeinsam mit dem Schwerlasttrupp und den Schleierfahndern sowie mit Zoll, Gewerbeaufsicht und Beamten des Bundesamts für Güterverkehr zusammen Lastwagen und Busse.

    Bei der Kontrolle in Leipheim sind etliche Fahrzeug-Spezialisten dabei

    Unter ihnen sind etliche Spezialisten, die jede Schwachstelle an den Fahrzeugen schnell erkennen. Defekte Bremsen oder beschädigte Reifen sind dann die häufigsten Gründe, warum Fahrzeuge ihre Weiterfahrt unterbrechen und zur nächsten Werkstatt müssen.

    Wenn es sein muss, werden Fahrzeugpapiere ganz genau unter die Lupe genommen. An der Großkontrolle arbeiten mehrere Behörden eng zusammen.
    Wenn es sein muss, werden Fahrzeugpapiere ganz genau unter die Lupe genommen. An der Großkontrolle arbeiten mehrere Behörden eng zusammen. Foto: Bernhard Weizenegger

    „Die alten Seelenverkäufer aus dem Osten gibt es kaum mehr“, weiß Thomas Hofmann von der APS Günzburg aus Erfahrung. Inzwischen haben auch die osteuropäischen Spediteure erkannt, dass es billiger ist, die Fahrzeugflotte bei den hohen Laufleistungen rechtzeitig zu erneuern.

    Ein Fahrer hatte in 27 Stunden am Steuer nur drei Stunden Pause gemacht

    Doch der Preis- und Leistungsdruck lastet meist auf den Fahrern. Fehlende soziale Absicherungen und hoher Konkurrenzdruck öffnen die Türen für Manipulationen. Beispielsweise bei der Adblue-Zumischung zum Dieselkraftstoff. Oder bei den Lenkzeiten. „Wir haben kürzlich einen Fahrer kontrolliert, der innerhalb von 27 Stunden am Steuer nur drei Stunden Pause gemacht hat“, erzählt Rainer Finkel. Oft sind Auffahrunfälle auf Übermüdung zurückzuführen.

    An diesem Reifen ist der Schaden so groß, dass er gewechselt werden muss.
    An diesem Reifen ist der Schaden so groß, dass er gewechselt werden muss.

    Am Mittwochnachmittag darf ein Fahrer mit seinem Sattelzug erst weiterfahren, wenn er den defekten Reifen des Aufliegers gewechselt hat. Ein großes Loch klafft im Profil der Lauffläche. Es reicht bis zur Karkasse – ein kapitaler Reifenschaden ist damit verhindert worden.

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