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Leipheim: Die meisten Kabel verschwinden in der Erde

Leipheim

Die meisten Kabel verschwinden in der Erde

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    So soll das in Leipheim geplante Gaskraftwerk einmal aussehen - sofern es genehmigt wird.
    So soll das in Leipheim geplante Gaskraftwerk einmal aussehen - sofern es genehmigt wird. Foto: Siemens

    Zum zweiten Mal fand in Leipheim eine Informationsveranstaltung zum geplanten Gaskraftwerk auf dem Areal Pro statt. Während vor etwa einem Jahr das Kraftwerk an sich im Vordergrund stand, ging es am Donnerstagabend hauptsächlich um die geplanten Strom- und Gastrassen.

    Sollten die Projektpartner SWU und Siemens tatsächlich den Zuschlag für den Bau des Gaskraftwerks bekommen – die Entscheidung fällt wohl Anfang 2018 – verlaufen die Trassen für Strom und Gas hauptsächlich unterirdisch, erklärte Thomas Schneider von Siemens. Der Strom wird zunächst auf einer Länge von etwa 2,7 Kilometern per Erdkabel zu einer Schaltanlage transportiert. Von dort geht es über Freileitungen mit einer Länge von etwa einem Kilometer zu der bestehenden Höchstspannungsleitung. Drei neue Masten müssen dafür in einem Abstand von 400 Metern errichtet werden. Die Masthöhe beträgt 55 Meter, die Schaltanlage würde 160 auf 150 Meter groß werden.

    Die Gastrasse ist nach Angaben von Thomas Schneider hingegen komplett unterirdisch. Sie verläuft auf einer Länge von 5,8 Kilometern zu dem bereits bestehenden Gasnetz. Die Leitungen befinden sich 1,7 bis 1,8 Meter unter der Erde – was laut Schneider die tiefstmögliche Verlegeart ist. Doch nicht nur über die Trassenführung wollten sich die Besucher informieren. Eine Besucherin hakte bei der Rodung des Grundstücks, auf dem das Kraftwerk gebaut werden soll, genauer nach. Geplant ist, dass bereits im Dezember mit den Arbeiten begonnen wird.

    „Forsches Vorgehen“

    Dabei fällt die Entscheidung, ob überhaupt gebaut werden darf, erst einige Wochen später. Als ein „forsches Vorgehen“, bezeichnete dies die Besucherin. Thomas Schneider stellte klar, dass nicht das gesamte Grundstück gerodet werde. Die Baumbestände an den Grundstücksgrenzen seien davon auch gar nicht betroffen. Es werde lediglich der Teil gerodet, auf dem das Kraftwerk gebaut werden soll – und dort gebe es in erster Linie Büsche und Sträucher. Aus Gründen des Umweltschutzes dürfen diese allerdings nur im Winter gerodet werden. Wenn also nicht im Dezember mit den Arbeiten begonnen wird, verzögern sich alle weiteren Arbeiten um ein ganzes Jahr.

    Fragen warfen auch der geplante Heizöltank auf. Wie berichtet sind zwei Heizöltanks vorgesehen, diese haben ein Fassungsvolumen von 20 Millionen Liter. Das Öl wird nach Angaben von Schneider zum Beispiel benötigt, wenn die Anlage hoch gefahren werden muss und dafür kein Gas zur Verfügung steht. Dies soll aber nicht die Regel sein. Ob die Gefahr bestehe, dass die Anlage komplett mit Öl gefahren werde, wenn das Gas beispielsweise zu teuer werde, wollte ein Besucher wissen. Thomas Schneider erklärte dazu, dass die Anlage nicht unter wirtschaftlichen Faktoren laufe. Der Strom, der hier produziert werden soll, mischt nicht am Strommarkt nicht, sondern ist nur als Reserve gedacht – als Rettungsboot, um die Energiewende zu ermöglichen.

    Der Erörterungstermin für das geplante Gaskraftwerk findet am kommenden Dienstag, 10. Oktober, ab 9 Uhr im Bürgersaal des Zehntstadels in Leipheim statt. Dort werden die erhobenen Einwendungen gegen das Vorhaben erörtert.

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