Leipheim

Bei Gundremmingen soll ein Gaskraftwerk entstehen

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    In der Nähe des Kernkraftwerks Gundremmingen könnte auf Gundelfinger Flur bald ein Reservegaskraftwerk entstehen. Die Investoren haben sich für das Gundelfinger Areal entschieden. Nun wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Ob tatsächlich gebaut wird, hängt von der Bundesnetzagentur ab.
    In der Nähe des Kernkraftwerks Gundremmingen könnte auf Gundelfinger Flur bald ein Reservegaskraftwerk entstehen. Die Investoren haben sich für das Gundelfinger Areal entschieden. Nun wird ein Bebauungsplan aufgestellt. Ob tatsächlich gebaut wird, hängt von der Bundesnetzagentur ab. Foto: Peter von Neubeck

    Während die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) ihre Planung für ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk auf dem ehemaligen Fliegerhorst bei Leipheim vorantreiben, werden nun auch die Pläne der Firma PQ-Energy im Nachbarlandkreis Dillingen konkreter. Erst im Mai dieses Jahres hatten die Stadträte von Gundelfingen und Lauingen in einer gemeinsamen Sitzung grünes Licht für die Ansiedlung eines Reservegaskraftwerkes gegeben.

    Vorige Woche beschloss nun der Gundelfinger Stadtrat die Aufstellung eines Bebauungsplans. Denn nach einer Prüfung der ins Auge gefassten Areale auf Lauinger beziehungsweise Gundelfinger Flur haben sich die Verantwortlichen der Firma PQ-Energy für die Gärtnerstadt entschieden. Warum, das legte in der Stadtratssitzung Stephan Truffer dar.

    Was gegen Lauingen spricht

    Demnach habe sich der Standort auf Lauinger Flur im Überschwemmungsgebiet der Donau befunden. Um hier eine Ausnahmegenehmigung zum Bau zu bekommen, müsse ein Bauherr nachweisen, dass es keine geeignete Alternative gibt. Die gebe es allerdings mit dem Gundelfinger Standort. Gegen Lauingen habe daneben auch gesprochen, dass sich das Areal dort in unmittelbarer Nähe zum FFH- und Vogelschutzgebiet befindet, dass die Anbindung an die Infrastruktur wesentlich schwieriger gewesen wäre und dass der Standort in Gundelfingen näher zum Umspann- und zum Gundremminger Kernkraftwerk liege. „Deshalb wird der Optionsvertrag für Gundelfingen von uns bevorzugt.“

    Insgesamt, so Truffer, liegt der Flächenbedarf für das Kraftwerk bei etwa acht Hektar. Betrieben werden soll es mit modernen Gasturbinen, eventuell auch Gasmotoren. Sie sollen eine elektrische Leistung von bis zu 1200 Megawatt haben und weniger als 1000 Stunden pro Jahr in Betrieb sein. Die SWU planen auf dem ehemaligen Fliegerhort (Areal Pro) ein Kraftwerk von ähnlicher Größe. Es käme mit seiner Leistung fast an einen Block des Gundremminger Kernkraftwerks heran.

    2018 könnte das Kraftwerk in Betrieb gehen

    Schnellstmögliche Inbetriebsetzung für das Kraftwerk der Firma PQ-Energy wäre Ende 2018, so Truffer. Das Unternehmen, das noch zwei weitere Kraftwerke in Deutschland plant, will das Projekt planungsreif haben, wenn die Bundesnetzagentur sich für eine Ausschreibung entscheiden sollte. Noch im Oktober soll deshalb mit der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit begonnen werden. (gau, bv)

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