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Landschaftspflegeverband: Ein neues Paradies für Bienen, Insekten und Frösche

Landschaftspflegeverband

Ein neues Paradies für Bienen, Insekten und Frösche

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    Für Bienen, Insekten und Frösche ist eine große Biotop- und Ausgleichsfläche zwischen Neuburg/Kammel und Edelstetten entstanden.
    Für Bienen, Insekten und Frösche ist eine große Biotop- und Ausgleichsfläche zwischen Neuburg/Kammel und Edelstetten entstanden.

    Sie sind seit diesem Sommer erfreulicherweise weitaus öfter zu sehen als noch vor einigen Jahren: die bunten, blumenreichen und zumeist mit hohem Gras durchwachsenen Kleinbiotope in Form von schmalen Ackerstreifen, Straßenrändern und vielen kleinen öffentlichen und privaten Anlagen. Zur Freude der Bienen, aber auch der Spaziergänger und Naturliebhaber. Eine neue, knapp ein Hektar große Biotop- und Ausgleichsfläche, angelegt nach modernsten Erkenntnissen, zwischen Neuburg/Kammel und Edelstetten liegend, bekam dieser Tage hohen Besuch. Landrat Hubert Hafner, einige Bürgermeister und Experten verschiedener Naturschutzbehörden wollten im Rahmen der Jahresversammlung des Landschaftspflegeverbandes Günzburg sehen, wie sich das Biotop in den letzten Monaten entwickelt hat.

    Angelegt und gestaltet wurde es vom Landschaftspflegeverband in enger Zusammenarbeit mit dem Maschinenring Günzburg/Neu-Ulm, dem Markt Neuburg und dem Augsburger Ehepaar Harald und Marina Behr als Grundstücksbesitzer. Letztere haben ihren Lebensmittelpunkt nach Langenhaslach verlegt. Das Paar suchte im Nahbereich eine Fläche für eine Streuobstwiese, wurde am östlichen Talhang zwischen Edelstetten und Neuburg fündig und arrangierte sich mit dem vom Landkreis und dessen Kommunen getragenen Pflegeverband.

    Die Begeisterung ist bei allen Beteiligten groß. Verbandsgeschäftsführerin Verena Weitmann und ihr fachlicher Mitarbeiter Jakob Nagengast sind von dem auf drei Seiten von Wald umgebenen ehemaligen Maisacker begeistert: „Das war für uns ein Glückstreffer“, ist ihre Meinung. Ähnlich sehen das „bunte“ Ergebnis Harald Behr, Kreischef Hafner und auch die Vertreter verschiedener Fachbehörden sowie Naturverbände.

    Das Biotop ist heute eine Mischung von knapp zwei Dutzend heimischen Obstbäumen, die auf einer üppigen Grünwiese stehen. Weitere „Zutaten“ sind eine Feldhecke mit unterschiedlicher Bepflanzung, zwei Totholzhaufen und übereinander gelagerter Nagelfluhfels, speziell für Insekten, sowie ein Kleingewässer, wo sich Frösche und Wassertiere bereits wohlfühlen. Die Fläche wird einmal im Jahr gemäht, und zwar nach der Blütezeit. Ansonsten bleibt das Areal sich selbst überlassen. Für Verena Weitmann ist deshalb wichtig und auch der Grundstücksbesitzer ist damit einverstanden: „Die Fläche bleibt eine Dauereinrichtung, wird vom Pflegeverband betreut und kann von jedem Interessenten besucht und besichtigt werden.“ Wie das Biotop gefunden wird?

    Am besten von Neuburg aus. Gegenüber dem Bahnhof biegt der Edelstetter Weg von der Staatsstraße nach Osten ab. Auf dem nur für Pkw zugelassenen Sträßchen geht es rund zwei Kilometer auf die Höhe zu einer scharfen Linkskurve und rund 100 Meter später rechts in einen unbefestigten Feldweg. Dort sollte geparkt werden. Auf den folgenden 200 Metern durchwandert man eine Senke, bevor sich der Weg teilt. Hier geht es links zum Waldrand. Dort ist dann das Biotop nicht mehr zu übersehen.

    Die Gestaltung dieses Naturerlebnisses war aber nicht die einzige Aufgabe, die der Pflegeverband in jüngster Zeit zu bearbeiten hatte. Drei Schwerpunkte nennt Weitmann für dieses Jahr: die Landschaftspflege insgesamt, Umwelt-Bildungsmaßnahmen und die Betreuung unterschiedlichster Artenschutzprojekte. Worum es dabei geht, zeigte Jakob Nagengast auf und schilderte die Bemühungen, den Bestand von Kiebitz und Brachvogel im Naturschutzgebiet Balzhauser Paradies nicht nur zu sichern, vielmehr, wenn irgend möglich, zu erhöhen. Erste Erfolge machen den Vogelexperten zuversichtlich, dass ihm dieses gelingt. Insgesamt hat der Landschaftspflegeverband für seine Arbeit in diesem Jahr 182 000 Euro zur Verfügung. Dabei handelt es sich um rund 132000 Euro Zuschüsse von Freistaat, Bezirksregierung und Landkreis sowie um 50000 Euro Mitgliedsbeiträge. Mitglieder sind neben dem Landkreis die Kreiskommunen und mehrere artgerechte Behörden sowie Organisationen, die vom Amt für ländliche Entwicklung über den Bund Naturschutz bis zum Jagd- und Vogelschutzbund reichen.

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