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Landkreis Günzburg: Wirtschaftskraft des Landkreises Günzburg erreicht neuen Höchststand

Landkreis Günzburg

Wirtschaftskraft des Landkreises Günzburg erreicht neuen Höchststand

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    Der Landkreis Günzburg will weiter investieren.
    Der Landkreis Günzburg will weiter investieren. Foto: Mathias Becker (Symbolbild)

    Trotz dieser krisenhaften Zeiten – der Landkreis Günzburg steht finanziell gut da. Damit sei nicht nur eine solide Basis für das laufende Jahr gelegt, auch in den kommenden Jahren werde der Landkreis in der Lage sein, die Daseinsvorsorge für die Bürger weiter auszubauen, zeigte sich Landrat Hans Reichhart (CSU) bei der Verabschiedung des Kreishaushaltes 2021 optimistisch. Ob alle Blütenträume reifen, hänge allerdings auch von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und der damit verbundenen wirtschaftlichen Probleme ab.

    Stand heute kann der Landkreis aus dem Vollen schöpfen. Seine Wirtschaftskraft, im Fachjargon Umlagekraft genannt, erreicht in diesem Jahr mit 163,7 Millionen Euro einen historischen Höchststand, die Zuwachsrate von 4,7 Prozent gegenüber 2020 liegt über dem schwäbischen und dem bayerischen Durchschnitt. „Damit können wir uns sehen lassen“, betonte der Landrat. Kreiskämmerer Gernot Korz erläuterte bei der Sitzung des Kreistags in der Sporthalle des Berufschulzentrums in Günzburg noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Haushalts für dieses Jahr.

    Alles in allem gibt der Landkreis heuer 178,1 Millionen Euro aus, 9,8 Millionen mehr als 2020. Der sogenannte Kernhaushalt des Landkreises umfasst gut 143 Millionen Euro, für seine Seniorenheime wendet der Kreis rund 21 Millionen auf, für den Abfallwirtschaftsbetrieb, vor allem für den weiteren Ausbau der Wertstoffhöfe und die Sanierung alter (Bauschutt-)Deponien, etwa 14 Millionen. Defizitär sind auch in diesem Jahr die beiden Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach, ihr kalkuliertes Minus von 4,5 Millionen gleicht der Landkreis aus eigenen Mitteln aus.

    Mit Kliniken und Heimen steht der Kreis Günzburg mit 44 Millionen Euro in der Kreide

    Über den Verwaltungshaushalt, also aus dem laufenden Betrieb, erwirtschaftet der Landkreis ein Plus von etwa 760.000 Euro, das Minus im Vermögenshaushalt, also bei den Investitionen, in Höhe von rund 1,5 Millionen kann der Landkreis problemlos ausgleichen, denn auf der hohen Kante hat er noch 26 Millionen. „Davon ist einiges allerdings schon verplant“, betonte der Kämmerer.

    Fazit: Wie schon in den beiden zurückliegenden Jahren muss der Landkreis auch heuer keine neuen Schulden machen, vermutlich auch 2022 nicht, wie Korz weiter erklärte. Damit kann der Schuldenstand weiter auf 5,3 Millionen gesenkt werden, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von lediglich 41 Euro entspricht. Nimmt man allerdings die Eigenbetriebe – Kliniken und Seniorenheime – hinzu, steht der Landkreis aktuell mit 44 Millionen in der Kreide.

    Alles in allem sind die Kommunen noch gut durch die Corona-Krise gekommen

    Der Landkreis finanziert sich in hohem Maße über die Kreisumlage, die die 34 Städte und Gemeinden an ihn abführen müssen. Gegenüber 2020 steigt die Kreisumlage von 69,2 auf 75,5 Millionen – und das trotz eines verringerten Hebesatzes. Wie mehrfach berichtet, senkt der Landkreis heuer den Hebesatz um 0,5 Prozentpunkte auf 46,1 Prozent und erlässt den Kommunen damit rund 800.000 Euro. Das sei ein Zeichen der Solidarität, erklärte der Landrat. Und das, obwohl der Bezirk seine Umlage um genau diese 0,5 Prozentpunkte erhöht. Der Landkreis muss damit in diesem Jahr 37,5 Millionen an den Bezirk abführen, 2020 waren es noch 35 Millionen. Dabei müsse allerdings berücksichtigt werden, dass der Bezirk im Landkreis „massiv“ investiere, betonte der Landrat. Vor allem im Bezirkskrankenhaus.

    Das sind die zehn teuersten Investitionen des Kreises Günzburg

    Schulen und Straßen stehen meistens ganz oben auf der Investitionsliste des Landkreises Günzburg. Auch das Jahr 2021 ist da keine Ausnahmeerscheinung. Nachfolgend listen wir die zehn teuersten Investitionen auf, zwei davon liegen über einer Million Euro:

    Zuschuss Schul- und Sportzentrum, Stadt Krumbach 1.557.000 Euro

    Kreisstraße GZ17, Einmündung Hartberg mit Lückenschluss Radweg 1.150.000 Euro

    Ausstattung Schulen 967.000 Euro

    Zuschuss Dreifach-Sporthalle, Schulverband Thannhausen 757.000 Euro

    Fahrzeuge Kreisbauhof und Brandschutz 575.000 Euro

    Hardware und Geschäftsausstattung Verwaltung 454.000 Euro

    Zuschuss Teilsanierung Rebayhalle, Stadt Günzburg 434.000 Euro

    Kreisstraße GZ18, Ortsdurchfahrt Wasserburg 400.000 Euro

    Realschule Burgau, Sanierung Sportplatz 350.000 Euro

    Kreisstraße GZ13, Kreuzungsumbau Nattenhausen 350.000 Euro

    Die gesamten Investitionen summieren sich auf etwas über 9,4 Millionen Euro. (Quelle: Landratsamt)

    Manches Mitglied des Günzburger Kreistags hätte sich zwar durchaus eine noch stärkere Entlastung der Kommunen über die Kreisumlage vorstellen können. Unter dem Strich seien die Städte und Gemeinden bislang allerdings noch gut über die Runden gekommen, erklärte Kämmerer Gernot Korz. Einige Gemeinden seien sogar schuldenfrei, bei anderen sei die Lage hingegen fraglos angespannt. Bislang habe jedoch nur eine Gemeinde beim Land eine sogenannte Stabilisierungshilfe beantragt. Die Frage sei natürlich immer, ob der Bund und das Land auch in diesem Jahr ähnlich viele Corona-Hilfen ausbezahlen wie voriges Jahr.

    Der Landkreis Günzburg soll weiter gestaltet werden

    Auf den ersten Blick gehen in diesem Jahr die Investitionen zurück: von 15,5 Millionen im Jahr 2020 auf 9,4 Millionen. Bei diesen Zahlen sei allerdings nicht berücksichtigt, dass eine Reihe von beschlossenen oder laufenden (Bau-)Maßnahmen, vor allem an den Gymnasien in Günzburg und Krumbach, noch nicht abgeschlossen und abgerechnet seien, hob der Landrat hervor. Tatsächlich werde der Landkreis heuer rund 27 Millionen Euro für Investitionen ausgeben. Reichhart: „Das kommt den Bürgern und der Wirtschaft zugute.“

    Auch „über die momentane Krise hinaus“ sei es das Ziel, den Landkreis „weiter zu gestalten“, erklärte der Landrat. Bis einschließlich 2024 seien nicht weniger als 97 Millionen an Investitionen vorgesehen. Und das auf einer ganzen Reihe von Gebieten. Die beiden Kreiskliniken, die vor allem in der Folge von Corona Herausragendes geleistet hätten, würden weiter ausgebaut, das Wahl-Lindersche Altenheim in Günzburg erhalte einen Neubau, am 1. Mai werde ein neuer Pflegestützpunkt die Arbeit aufnehmen, um die Vorsorge im Alter weiter verbessern zu können.

    Die Krise ist laut Landrat Reichhart bislang im Landkreis sehr gut gemeistert worden

    Nicht nur wegen der Folgen der Corona-Pandemie würden die Sozialleistungen angepasst – zum präventiven Schutz vor allem von Familien, Kindern und Jugendlichen. Schulen und Kindergärten würden ebenfalls weiter gefördert, auch in den Öffentlichen Personennahverkehr oder den Natur- und Klimaschutz werde der Landkreis Günzburg künftig in beachtlichem Maße investieren.

    Das Fazit des Günzburger Landrats Hans Reichhart: Der Haushalt des Jahres 2021 biete nicht nur „Spielräume für die weitere Gestaltung“ des Landkreises in diesem Jahr, sondern auch darüber hinaus. Und Reichhart fügte an: „Wir leben in einer herausfordernden und spannenden Zeit.“ Die sei bislang im Landkreis Günzburg alles in allem sehr gut gemeistert worden.

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