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Landkreis Günzburg: Wie Geschäfte Kunden trotz Corona-Schließung erreichen

Landkreis Günzburg

Wie Geschäfte Kunden trotz Corona-Schließung erreichen

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    Mit Aushängen informieren Geschäfte Kunden über die Schließungen – und wie sie zu erreichen sind.
    Mit Aushängen informieren Geschäfte Kunden über die Schließungen – und wie sie zu erreichen sind. Foto: Bernhard Weizenegger

    Trotz aller staatlichen Regelungen: Restlos übersichtlich war die Lage im Zeichen von Corona bis vor wenigen Tagen nicht. Welche Geschäfte haben geschlossen, welche haben komplett oder in Teilen geöffnet? Letztlich bleibt Kunden auch nach den jüngsten Beschlüssen der Landes- und der Bundesregierung nichts anderes übrig, als sich telefonisch oder per E-Mail über die jeweilige Lage beim Händler ihres Vertrauens kundig zu machen.

    Geschäfte, die nicht der Grundversorgung mit Waren des alltäglichen Bedarfs dienen, mussten Mitte der Woche wegen der Corona-Krise den Betrieb schließen. Uneingeschränkt geöffnet haben nur noch Lebensmittel- und Tierfuttergeschäfte, Banken, Postfilialen oder Tankstellen. Eingeschränkt ist der Betrieb von Restaurants, Abhol- und Lieferservice sind noch möglich. Friseursalons durften bis zuletzt ihre Kunden noch bedienen, nun müssen auch sie geschlossen halten.

    Michael Hackenberg vermisste klare Regelungen

    Michael Hackenberg betreibt in Burgau ein Bekleidungshaus, außerdem ist er stellvertretender Vorsitzender des örtlichen Handels- und Gewerbevereins. Nicht nur er vermisste bis vor kurzem noch klare und einheitliche Regelungen. „Man müsste konsequenter sein.“ Hackenberg nannte Beispiele. Gärtnereien durften geöffnet halten, hatten sie daneben einen Blumenladen, musste der geschlossen sein. Ähnlich uneinheitlich sah es bei Schuhläden aus. Sie mussten die Pforten schließen, eine orthopädische Abteilung durfte aber weiter betrieben werden. Und dienten die vor Tagen noch geöffneten Baumärkte wirklich der Grundversorgung?

    Hackenberg versucht, sein Geschäft mit Bestellungen via Telefon oder E-Mail über Wasser zu halten. Derart bestellte Ware werde dann zugeschickt. So hält es auch Susanne Ganser, Geschäftsführerin des Günzburger Modehauses Schild. Telefonisch oder online können Bekleidungsstücke geordert werden. „Wir schicken die Waren. Wenn sie nicht passen, können sie zurückgeschickt werden.“ Ansonsten gelte bei Schild: „Die Kontaktsperren werden eingehalten.“

    Fair-Trade-Weltladen bietet einen Lieferservice

    Der Fair-Trade-Weltladen in Günzburg bietet überwiegend Lebensmittel an. Er dürfte also offen bleiben. Trotzdem ist er geschlossen. „Aus Gründen der Vorsicht“, betont Thomas Wolf. Denn die meisten ehrenamtlichen Verkäuferinnen und Verkäufer zählen zu den älteren Jahrgängen und damit zu den Risikogruppen. „Wir bieten aber einen Lieferservice“, sagt Wolf weiter. Unter der Handynummer 0170/5419103 können Produkte bestellt werden. Ähnlich halten es viele Geschäfte im Landkreis. Sie haben geschlossen, sind aber telefonisch meist erreichbar. Informationen geben viele auch über ihre Internetseiten an die Kunden weiter.

    Zweigleisig fährt der Dorfladen in Ettenbeuren. Nach Angaben des ehrenamtlichen Geschäftsführers Alfred Sailer hat der Laden geöffnet, er bietet aber auch einen Lieferservice für jene, die Kontakte beim Einkauf vermeiden wollen. Der Service kann telefonisch geordert werden – allerdings nur von Bürgern im Bereich der Gemeinde Kammeltal.

    Vorsicht ist in Zeiten von Corona angezeigt. Mit Phantasie, Kreativität und neuen Ideen versuchen viele, das System so gut wie möglich am Laufen zu halten. Briefe und Pakete werden weiter ausgeliefert. Die Paketzusteller der Post sind aber angehalten, den Empfang von den Kunden nicht mehr per Unterschrift auf dem Lesegerät bestätigen zu lassen. Der Postbote signiert selbst und fügt ein Q an – Q wie Quarantäne.

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