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Landkreis Günzburg: Welcher Landratskandidat bei der Bayernhymne glänzte

Landkreis Günzburg

Welcher Landratskandidat bei der Bayernhymne glänzte

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    Fünfmal Grün! Bei der Frage, ob die Europäische Union weiter bestehen soll, waren sich alle Kandidaten (von links) Gerd Mannes (AfD), Hans Reichhart (CSU), Luise Bader (SPD), Rudolf Ristl (Die Linke) und Maximilian Deisenhofer (Grüne) einig. In der sogenannten „Mischmasch“-Kategorie konnten die Kandidaten durch das Heben einer grünen Karte (Zustimmung) oder roten Karte (Ablehnung) antworten, ohne selbst etwas sagen zu müssen. Nachfragen stellten dann die Moderatoren.
    Fünfmal Grün! Bei der Frage, ob die Europäische Union weiter bestehen soll, waren sich alle Kandidaten (von links) Gerd Mannes (AfD), Hans Reichhart (CSU), Luise Bader (SPD), Rudolf Ristl (Die Linke) und Maximilian Deisenhofer (Grüne) einig. In der sogenannten „Mischmasch“-Kategorie konnten die Kandidaten durch das Heben einer grünen Karte (Zustimmung) oder roten Karte (Ablehnung) antworten, ohne selbst etwas sagen zu müssen. Nachfragen stellten dann die Moderatoren. Foto: Bernhard Weizenegger

    Es war der Landratskandidat der Grünen, Max Deisenhofer, der als einziger der fünf Kandidaten die ersten beiden Zeilen der Bayernhymne richtig auf seine Schiefertafel brachte. Der Redaktionsleiter der Günzburger Zeitung, Till Hofmann, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Lindner die Podiumsdiskussion zur Landratswahl im Günzburger Forum moderierte, hatte in einer Quizrunde dazu aufgefordert. „Gott mit dir, du Land der Bayern, deutsche Erde, Vaterland!“, hatte der Landtagsabgeordnete der Grünen notiert. Aus dem Publikum bestätigte CSU-Landtagsabgeordneter Alfred Sauter: „Beim Deisenhofer passt es“.

    Edmund Stoiber scheiterte bereits 2004 bei der Frage nach der Bayernhymne

    Dabei handle es sich um die Fassung, die seit Ministerpräsident Franz Josef Strauß in den 80er-Jahren gilt. Die Kandidaten Hans Reichhart (CSU), Gerd Mannes (AfD) und Luise Bader (SPD) lagen nur knapp daneben. Rudolf Ristls Schiefertafel, auf die er die Lösung schreiben sollte, blieb leer. Der Politiker der Piratenpartei, der von der Linken als Landratskandidat nominiert worden ist, war nicht der Erste, der bei der Bayernhymne einen Hänger hatte, wie Lindner bereits bei der Fragestellung erwähnte. 2004 fiel dem damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, auch nur die erste Zeile bei einer Radio-Nachfrage ein.

    Beim Quiz wurde auch im Publikum eifrig getuschelt und das Smartphone gezückt, um nachzuschauen. Wie viele Städte hat der Landkreis, wollten die Moderatoren wissen. Sechs war die richtige Antwort. Das konnten fast alle Kandidaten richtig beantworten. Nur Ristl lag mit der Anzahl (4) falsch. Die Städte sollten dann auch benannt und nach Größe sortiert werden. Ist Leipheim nun größer als Thannhausen? Ja, ist es. Günzburg, Krumbach, Burgau, Ichenhausen,

    In wie vielen Kommunen im Landkreis Günzburg wird es nach der Wahl 2020 sicher eine Bürgermeisterin geben?

    Zurück zur Kommunalwahl ging es mit der Frage, in wie vielen Gemeinden es nach der Wahl in jedem Fall eine Bürgermeisterin geben werde. Hier lagen alle falsch. Vier werden es sein – in Rettenbach, Breitenthal, Ellzee und Kötz. Drei Frauen sind aktuell im Bürgermeisteramt.

    Wer Fragen richtig beantwortet hatte, durfte bei seinen Mitbewerbern mit eigenen Fragen nachhaken. Reichhart fragte Bader nach ihrem Lieblingsrestaurant, das sie in Jettingen verortete. Deisenhofer fragte Reichhart, der seinen Posten als Bauminister aufgegeben hat, ob ihm die Landtagskantine schon fehle. „Nein, bis auf die Currywurst“, antwortete er. Mannes wollte wissen, was er am meisten vermisse. Reichhart: „Die Kollegialität. Aber ich tausche hoffentlich eine tolle Gemeinschaft gegen eine andere.“ Deisenhofer fragte die SPD-Bewerberin, ob sie „das größte sportliche Highlight im Landkreis, ein Heimspiel des TSV Niederraunau“ kenne. Deisenhofer war dort lange Spieler. Bader musste passen.

    Technische Probleme bei der Abstimmung zum Landrat

    Wie Deisenhofer nach der Energiewende im Landkreis Arbeitsplätze erhalten wollte, fragte Mannes. Es gebe Erkenntnisse, dass neue Arbeitsplätze entstehen würden, sagte er. Geplant waren an diesem Abend auch zwei Abstimmung, bei der die Besucher ihren Landrat „wählen“ konnten. Wegen technischer Probleme gab es jedoch keine aussagekräftigen Ergebnisse.

    Ein breites Spektrum an Leserfragen präsentierten die Moderatoren zum Abschluss. Mannes, nach einer Anleinpflicht für Hunde gefragt, würde dies den Gemeinden überlassen. Er geht jedoch davon aus, dass die Besitzer eigenverantwortlich handeln. Zu den Flutpoldern in Leipheim sagte er deutlich „Nein“, nicht nur weil er selbst betroffen sei. Leipheim dürfe nicht die „Badewanne von ganz Bayern“ sein. Deisenhofer sprach sich für mehrere Überschwemmungsgebiete verteilt an einzelnen Stellen entlang der Donau aus. In Sachen Grundstücke kam von Reichhart ein eindeutiges Nein zu Enteignungen, eine Möglichkeit sah er jedoch darin, die Gültigkeit eines Bebauungsplanes auf fünf Jahre zu beschränken und dann Baurecht verfallen lassen. Schlecht vertakteten öffentlichen Nahverkehr bestätigte Bader.

    Welcher Kandidat wäre der beste stellvertretende Landrat?

    Und wen hätten die Kandidaten, angenommen, sie wären Landrat, am liebste unter den Podiumsteilnehmern als Vize? Gerd Mannes würde CSU-Mann Reichhart nehmen. Reichhart würde mit „den alten“ weiter machen. „Die machen einen guten Job“, sagte er. Von seinen Mitkandidaten würde er Luise Bader nehmen. „Die hat am meisten Zeit“. Für Bader wäre Reichhart der Stellvertreter der Wahl. Rudolf Ristl sähe in Deisenhofer ein Pendant gegen die CSU. Deisenhofer würde Luise Bader nehmen. Mann und Frau, nördlicher und südlicher Kreis, das würde sich gut ergänzen.

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