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Landkreis Günzburg: Was passiert gerade in den Freibädern im Landkreis Günzburg?

Landkreis Günzburg

Was passiert gerade in den Freibädern im Landkreis Günzburg?

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    Im Waldbad Günzburg laufen die Vorbereitungen für die Saison – obwohl noch gar nicht klar ist, wann geöffnet werden darf. Laut Betriebsleiter Günter Münzinger (Foto) haben sich die Hygienemaßnahmen der Saison 2020 bewährt. Derzeit wird gereinigt, es werden die Grünanlagen gepflegt und die technischen Anlagen auf Vordermann gebracht. Ende Mai könnte der Badebetrieb starten.
    Im Waldbad Günzburg laufen die Vorbereitungen für die Saison – obwohl noch gar nicht klar ist, wann geöffnet werden darf. Laut Betriebsleiter Günter Münzinger (Foto) haben sich die Hygienemaßnahmen der Saison 2020 bewährt. Derzeit wird gereinigt, es werden die Grünanlagen gepflegt und die technischen Anlagen auf Vordermann gebracht. Ende Mai könnte der Badebetrieb starten. Foto: Bernhard Weizenegger

    Das Wasser ist längst wieder eingelassen und gereinigt. Ziemlich kalt ist es noch, nur 14 Grad zeigt der Temperaturfühler im Becken des Burgauer Freibads an. Trotzdem ist Wolfgang Buckel von der Stadtverwaltung sicher, innerhalb von wenigen Tagen eine Wohlfühltemperatur zu schaffen – wenn er das Startzeichen bekommt. Doch bisher wartet Buckel vergeblich auf grünes Licht, um in die zweite Corona-Saison zu starten. Während die Bayerische Staatsregierung beschlossen hat, dass Außengastronomie, Kinos und Theater bei einem Inzidenzwert von unter 100 wieder öffnen dürfen, lässt sie sich bei Freizeiteinrichtungen weiter Zeit. Im Burgauer Freibad gilt deshalb wie auch in anderen Bädern im Landkreis: Alles bis ins kleinste Detail vorbereiten und loslegen, sobald es möglich ist.

    Eigentlich sollte das Gsundbrunnenbad in Burgau am 15. Mai in die Saison starten, doch Wolfgang Buckel hält das nicht für realistisch. Noch seien die Inzidenzwerte im Landkreis zu hoch, sie müssten sich stabil in einem niedrigen Bereich einpendeln, vorher sei an eine Öffnung nicht zu denken. Im vergangenen Jahr durften die Freibäder corona-bedingt erst am 9. Juni ihre Tore aufmachen, „ich hoffe, dass wir heuer auch spätestens im Juni öffnen dürfen“, sagt Buckel. Startbereit wäre er innerhalb kürzester Zeit, ein bis zwei Wochen Vorlauf bräuchte er noch – vorausgesetzt, er könnte das Hygienekonzept vom vergangenen Jahr einfach wieder auspacken. „Dann hätten wir den geringsten Aufwand“, sagt er. Als im vergangenen Sommer die Besucherzahlen begrenzt werden mussten, wurde ein Onlineticketing eingeführt, das sich bewährt habe. Das Bad selbst ist auf Vordermann gebracht, bis auf die Wassertemperierung fehlt kaum noch etwas. Doch das Wasser jetzt schon zu beheizen, ohne ein konkretes Öffnungsdatum zu kennen, sei nicht sinnvoll. „Da würden unnötige Kosten entstehen“, erklärt Buckel. Und das Defizit sei schon hoch genug. Ein Freibad sei nie gewinnbringend, „aber so wie der Betrieb im vergangenen Jahr durch all die Auflagen war, war es noch weniger lukrativ“. Unter den Gegebenheiten sei das Bad zwar ausgelastet gewesen, aber noch eine derartige Saison brauche es eigentlich nicht.

    Freibad Burgau: Zeit für Sanierungsarbeiten genutzt

    Die zurückliegenden Wintermonate wurden Buckel zufolge für Sanierungsarbeiten genutzt. Dinge, die in normalen Zeiten geschoben oder an externe Firmen vergeben worden wären, habe das eigene Personal gestemmt, sowohl im Freibad als auch in der seit Mitte Januar geschlossenen Eishalle. Dort wurde beispielsweise die Bande erneuert, im Bad die Breitwasserrutsche neu instand gesetzt. Buckel kann es kaum erwarten, wieder Gäste begrüßen zu können, und ist sich sicher: „Jeder ist heiß darauf, endlich wieder etwas zu unternehmen.“

    Im Günzburger Waldbad stecken die Mitarbeiter in den letzten Vorbereitungsarbeiten. Je früher er die Einrichtung für die Öffentlichkeit aufsperren könnte, „umso geringer wäre unser Defizit“, sagt Roland Baumgärtner, Technischer Leiter bei den Stadtwerken. Noch stehe ein konkreter Termin in den Sternen, es gebe keinerlei Informationen seitens der Regierung. „Wir hängen in der Luft und sind selbst gespannt, wie und wann es losgeht.“ Er habe die leise Hoffnung, an Pfingsten in die Saison starten zu können.

    Das Günzburger Freibad in Zahlen

    Eröffnung: 4. August 1962

    Wassertemperatur: 23 Grad

    Anzahl der Becken: 3 (Schwimmerbecken 50 Meter, Nichtschwimmerbecken mit zwei Rutschen, Planschbecken auf zwei Ebenen)

    Wasserfläche der Becken: 1650 Quadratmeter

    Gesamtfläche des Bades: 60 000 Quadratmeter

    Durchschnittliche Besucherzahl pro Jahr: zwischen 80 000 und 90 000 Besucher

    Volleyballfelder: 2 Stück

    Mitarbeiter: 3 Beschäftigte und 4 Saisonkräfte

    Wohnmobilstellplätze: 43

    Die drei festangestellten Mitarbeiter und die vier Saisonkräfte stünden parat, das Bad sei hergerichtet, die Becken geschrubbt und mit frischem Wasser gefüllt. Und man warte mit einer technischen Neuerung auf. Die veraltete Wasserwärmepumpe wurde durch eine Luftwärmepumpe ersetzt, die etwa 250.000 Euro verschlungen hat. Um diese Investition sei man nicht drumherumgekommen. Ein System, das Trinkwasser nutze, um eine Pumpe zu betreiben, sei nicht mehr tragbar gewesen, so Baumgärtner. Bei der neuen Pumpe werde die Außenluft angesaugt, die von Mai bis September relativ warm sei. Im Waldbad ist mit Josef Fritz auch ein neuer Kioskpächter eingezogen. Der gesamte Kioskbereich wurde umgestaltet, sodass er auch von Gästen, die nicht das Freibad besuchen wollen, genutzt werden kann.

    Freibad Ichenhausen: Mit neuem Pächter in die Badesaison

    Gleiches gilt auch für das Freibad in Ichenhausen. Dort wurde für Kiosk und Badstüble ein neuer Pächter gesucht und gefunden (wir berichteten). Wie Bürgermeister Robert Strobel auf Nachfrage mitteilt, kommen künftig Gäste, die beispielsweise nur einen Kaffee trinken möchten, mit einem speziellen Armbändchen, das am Eingang ausgegeben wird, umsonst in diesen Bereich. Im vergangenen Jahr mussten sie normalen Eintritt bezahlen. Dies habe Strobel erst vor wenigen Tagen mit Bianca Scherle vereinbart, seiner Ansprechpartnerin für die Bäder in Ichenhausen. Beide halten auch am üblichen Starttermin, dem 15. Mai, fest. „Das ist unser Ziel, und so wird vorbereitet“, sagt Strobel. Das Bad werde derzeit „hochgefahren“. Allerdings fürchtet der Bürgermeister, dass die Stadt zu diesem Termin noch keine Freigabe bekommt und frühestens ab Pfingsten Lockerungen möglich seien. Eine Notlösung hat er wenigstens parat: Die gegenüberliegende Badestelle an der Günz – nicht eingezäunt, nicht beaufsichtigt und kostenlos – will die Stadt ab diesem Zeitpunkt für den Bade- und Spielbetrieb freigeben. Besucher müssten sich hier allerdings selbstständig an Regeln halten.

    Freibad Krumbach: Alles steht für die Besucher bereit

    Im Süden des Landkreises könnte die Badesaison im Grunde auch sofort losgehen. „Unser Badepersonal ist vor Ort, richtet alles her, und die Becken sind befüllt. Um unsere Außenanlagen kümmern wir uns ohnehin jederzeit und wir haben noch kleine Schönheitsreparaturen an den Gebäuden erledigen können“, sagt Martin Strobel, Werkleiter der Stadtwerke, über das Krumbacher Freibad. „Jetzt warten wir, bis wir aufmachen dürfen. Was die Regeln anbelangt, stochern wir auch noch im Dunkeln.“

    Das Krumbacher Freibad in Zahlen

    Eröffnung: 30. Juni 1962

    Wassertemperatur: 24 Grad

    Anzahl der Becken: 3 (Schwimmerbecken 50 Meter, Nichtschwimmerbecken mit Rutschbahn und Breitwellenrutsche, Planschbecken)

    Wasserfläche der Becken: 1840 Quadratmeter

    Gesamtfläche des Bades: 35 300 Quadratmeter

    Durchschnittliche Besucherzahl pro Jahr: zwischen 60 000 und 80 000 Besucher

    Volleyballfeld: 1 (19 auf 28 Meter)

    Mitarbeiter: 4 Beschäftigte, 1 Auszubildender, 3 Saisonkräfte

    Ein kleiner Trost für Strobel: Abgesehen vom Wochenende sind die Wettervorhersagen für den Mai sowieso nicht die Besten. Hinzukommt, dass die Kammel eine Grundtemperatur von mindestens 15 Grad braucht, damit die Wärmepumpe des Schwimmbads überhaupt funktioniert.

    Im Moment noch kein Thema ist eine Öffnung fürs Thannhauser Naturfreibad. Das macht auch regulär frühestens im Juni auf und Bürgermeister Alois Held ist guter Dinge, dass es bis dahin oder auch etwas später noch mit dem Baden klappt, erste Vorbereitungen dafür laufen.

    Gartenhallenbad in Leipheim: Noch fehlt die Perspektive

    Wann das Gartenhallenbad in Leipheim wieder öffnen darf, ist vollkommen ungewiss. „Wir haben keinerlei Öffnungsperspektive“, sagt der Geschäftsführer des Zweckverbands „Hallenbad Nord“, Matthias Kiermasz, auf Anfrage. Die Anlage ist seit dem 2. November, als im Zuge des Corona-Lockdowns geschlossen werden musste, in einen technischen Stand-by-Modus versetzt. Alles vollständig herunterzufahren wäre zu teuer gewesen und „täte der Anlage nicht gut“, so Kiermasz. Die Anlage werde weiterhin betriebsbereit gehalten mit reduzierter Umwälzung, Heizung und Lüftung. Auch das Außenbecken sei nicht komplett leer, sonst würde es Schaden nehmen. „Für den Betreiber ist es nicht leicht, über ein halbes Jahr lang geschlossen haben zu müssen“, bedauert Kiermasz. Die vier Kollegen, die sich normalerweise um das Bad kümmerten, befinden sich in Kurzarbeit und helfen anderweitig im Landratsamt Günzburg und bei der Stadt Leipheim aus. Für die Monate November und Dezember habe man für den gesamten Betrieb staatliche Corona-Hilfen beantragt und auch bewilligt bekommen. Mit den reduzierten Energie-, Unterhalts- und Personalkosten hielten sich die finanziellen Einbußen des Zweckverbands noch in einem tragbaren Rahmen.

    Wie es weitergeht, kann Kiermasz nicht abschätzen. Sollte es grünes Licht geben, das Bad wieder zu öffnen, wäre man binnen drei Tagen betriebsbereit. Ein detailliertes Hygienekonzept liege vor und könne sofort – wie von Juli bis September 2020 erfolgreich erprobt – umgesetzt werden. Die Mitarbeiter sind Kiermasz zufolge ärztlich unterwiesen und könnten bei Bedarf auch Corona-Schnelltests durchführen. Im vergangenen Jahr durfte zumindest im Juni die Außengastronomie starten, am 1. Juli folgte die Öffnung des Hallenbads. Im Moment liege der Inzidenzwert bei 200, von einer Wiedereröffnung sei man weit entfernt. „Unsere Kunden, aber auch Vereins- und Kursnutzer müssen sich noch etwas in Geduld üben“, sagt Kiermasz.

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