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Landkreis Günzburg: Was Fußballer aus der Region zu Krawallen und Bundesliga-Start sagen

Landkreis Günzburg

Was Fußballer aus der Region zu Krawallen und Bundesliga-Start sagen

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    Viele Fans fragen sich: Ist das noch Fußball? Und wie lässt sich so etwas verhindern? Am Montag hatten sich Berliner und Rostocker Fans während des DFB-Pokalspiels kräftig danebenbenommen. Hansa-Hooligans zündeten Stadionsitze und ein Banner der Berliner an.
    Viele Fans fragen sich: Ist das noch Fußball? Und wie lässt sich so etwas verhindern? Am Montag hatten sich Berliner und Rostocker Fans während des DFB-Pokalspiels kräftig danebenbenommen. Hansa-Hooligans zündeten Stadionsitze und ein Banner der Berliner an. Foto: Axel Heimken, dpa

    Eine Debatte über Gewalt im Fußballstadion überschattet den Start der 55. Bundesliga-Saison. Bevor es heute Abend mit dem Spiel FC Bayern gegen Bayer Leverkusen losgeht, wollten wir von Fußballern und Funktionären aus der Region wissen, wie sie die kommende Spielzeit einschätzen.

    Drei Fragen sollten unsere Gesprächspartner beantworten:

    Wer wird Meister und wer steigt ab? Was macht der FC Augsburg? Welche Möglichkeiten sehen Sie, das Problem mit gewaltbereiten oder gewalttätigen „Fans“ zu lösen?

    Oliver Schmid (Trainer SC Ichenhausen): „Der FC Bayern München wird Meister.

    Für die Augsburger hoffe ich, dass sie den Klassenerhalt schaffen. Das wird schwer genug.

    Fußball ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Wenn es in der Gesellschaft Probleme gibt, werden sie im Fußball auch gelegentlich auftauchen. Damit muss man sich beschäftigen. Aber von ein paar Hundert gewalttätigen Fans muss man sich nicht gleich den Spaß am Spiel versauen lassen.“

    TheodorReichelt (Abteilungsleiter TSV Krumbach): „Diese Saison fängt ja schon verrückt an. Wenn die Vereine mit noch mehr Geld in der Gegend rumschmeißen, kennt sich ja gar keiner mehr aus. Aber die Bayern können sich natürlich nur selbst schlagen, auch wenn die junge Leipziger Mannschaft mit ihrem Powerfußball in der vergangenen Saison durchaus interessant war.

    Augsburg hängt auf jeden Fall im Abstiegskampf mit drin. Da ändert sich einfach nicht genug und sie sind auch nicht finanzkräftig genug, um gute Wintertransfers zu tätigen. Insgesamt sind heuer aber viele Teams schwer einzuschätzen.

    Gewalt hat beim Sport nichts zu suchen. Jetzt reicht der DFB den Ultras wieder den kleinen Finger und die beißen die Hand ab. Man müsste intensiver kontrollieren und wer das nicht mitmacht, muss draußen bleiben. Ich bin froh, dass es da bei uns im Amateurfußball ruhiger zugeht.“

    Johann Wagner (Kommissarischer Bezirksvorsitzender): „Meister wird der FC Bayern, aber es wird keine klare Sache im Dreikampf mit Leipzig und Dortmund.

    Der FC Augsburg wird bis zum Schluss kämpfen müssen, aber er erreicht auf alle Fälle den viertletzten Platz.

    Zu den Ausschreitungen: Wenn man das in Rostock sieht, muss man sagen, das ist eine Gefahr für den Fußball, da muss sofort gehandelt werden. Zum Beispiel kommt die Forderung nach einer Abschaffung der Stehplätze ins Spiel – dann haben nämlich alle Besucher Platzkarten und man kann die Leute identifizieren. Aber das allein reicht nicht. Bei diesem Thema müssen alle aktiver als bisher zusammenarbeiten.“

    JürgenHammerschmidt (Trainer FC Ebershausen): „Ich bin ja Bayern-Fan, also denke ich natürlich, dass sie Meister werden. Dahinter reihen sich dann Dortmund, Leipzig und Hoffenheim ein.

    Der FC Augsburg ist für mich Absteiger Nummer eins. Sie haben auf dem Transfermarkt einfach zu wenig gemacht und schaffen es bisher auch nicht, eigene Jugendspieler zu integrieren und dann unter Umständen auch mal teuer zu verkaufen.

    In Sachen Gewalt im Stadion sage ich ganz klar: Wer zum zweiten Mal auffällt, bekommt permanent Stadionverbot. Ich habe diese Krawalle selbst schon erlebt. Das hat mit Fußball nichts zu tun, das ist Krieg. Ich muss schon Angst haben, wenn ich mal mit meiner Familie ein Spiel besuche. Die Kontrollen sind auch einfach zu schlecht. Aber man muss auch sagen: Ohne die Ultras gibt es im Stadion keine Stimmung. Ich finde auch, die Vereine sollten sich an den Kosten für Einsätze bei Fußballspielen beteiligen.“

    Markus Biberacher (Abteilungsleiter SpVgg Gundremmingen): „Die Bayern bleiben vorn. Normalerweise wird’s da nichts zu rütteln geben, auch wenn ich etwas skeptisch bin, weil die Vorbereitung nicht überragend war. Absteigen werden Mainz und Bremen.

    Ich bin ja ein Fan des FC Augsburg und denke, sie haben einen großen Kader mit genügend Qualität, sodass es zum Klassenerhalt reichen sollte.

    Zur Gewalt in den Stadien: Es wurde wirklich schon einiges getan, die Kontrollen verstärkt. Beim Großteil der Spiele geht’s ja auch gesittet zu. Natürlich geht das, was jetzt in Rostock vorgefallen ist, gar nicht – doch solche Spiele mit verfeindeten Fangruppen wird es auch immer wieder geben.“

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