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Landkreis Günzburg: Von Youtube bis Telefon: Beten in Zeiten der Corona-Krise

Landkreis Günzburg

Von Youtube bis Telefon: Beten in Zeiten der Corona-Krise

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    Der Glaube ist gerade in Krisenzeiten ein Anker.
    Der Glaube ist gerade in Krisenzeiten ein Anker. Foto: Bernhard Weizenegger

    Von den Coronavirus-Schutzmaßnahmen sind auch Kirchen betroffen: Bis auf Weiteres dürfen keine Gottesdienste mehr gefeiert werden, um so mitzuhelfen, die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Als Ersatz gibt es jeden Sonntag bei ARD und ZDF einen Fernsehgottesdienst und manche Kirchengemeinden bieten im Internet an, ihre

    Auf der Seite www.evangelisch-in-leipheim.de finden die Gläubigen zwei Angebote: Pfarrerin Johanna Rodrian sendet auf dem Youtube-Kanal „Pfarrerinalleinzuhaus“ am Vormittag und am Abend jeweils ein Video für Kinder und einen besinnlichen Tagesabschluss. Pfarrer Gerhard Oßwald teilt auf der Homepage jeden Tag einen „Gedanken zum Tag“. Dort gibt es auch aktuelle Informationen zum kirchlichen Leben, wenn sich die staatlichen Vorgaben ändern. Und falls jemand Hilfe brauchen oder mal mit jemandem reden will: „Ihre Pfarrer sind gerne für Sie da“, wird mitgeteilt.

    Zeit für Gespräche am Telefon

    Auch die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Günzburg macht sich ihre Gedanken. Neben den Zusammenkünften in den Kirchen sind auch alle Gruppen, Kreise und Veranstaltungen derzeit ausgesetzt, um eine Verbreitung des Virus zu unterbinden. Betroffen sind ebenso Taufen und Trauungen. Derzeit dürfen die Kirchen für die persönliche Andacht noch offenbleiben, denn gerade jetzt sei es für manche Menschen wichtig, einen Ort des Trostes und des Gebetes zu haben. Von Besuchen, etwa zu Geburtstagen, nimmt die Kirchengemeinde im Moment aber Abstand.

    „Wir wollen Sie nicht gefährden, indem wir unbewusst Krankheitserreger von einem Haus ins nächste tragen. Wir, Pfarrer Friedrich Martin, Pfarrer Alexander Bauer und Vikarin Miriam Pieczyk, nehmen uns gerne Zeit für Gespräche mit Ihnen am Telefon.“ Unter den Nummern 08221/6479 oder 08221/4734 oder 08221/9668740 sei man zu erreichen, ansonsten könne bei der Sekretärin oder auf dem Anrufbeantworter eine Rückrufbitte hinterlassen werden. Selbst ein Telefonat könne helfen, die teilweise Isolation zu überwinden, „in die uns die derzeitige Lage bringt. Wir wollen für Sie da sein und nehmen uns am Telefon gerne Zeit für Ihre Sorgen und Ängste, für Ihre Fragen und Anliegen. Scheuen Sie bitte nicht davor zurück, sich bei uns zu melden.“

    Die Nachbarschaftshilfe lebt neu auf

    Im Moment falle es aber schwer, einzuschätzen welche Hilfen gerade ältere Gemeindeglieder benötigen. Auch diese sollen im Pfarramt unter der Nummer 08221/6479 anrufen, wenn man etwas für sie tun könne. Was neu auflebt, sei eine Nachbarschaftshilfe: Die Jüngeren achten auf die Älteren im Haus oder auch auf der Straße und bieten ihre Hilfe an. Wer überhaupt keine Unterstützung erfährt, soll sich ebenfalls im evangelischen Pfarramt melden. Das können auch die tun, die helfen möchten. Bestattungen finden übrigens weiterhin statt. Auf Empfehlung der evangelischen Landeskirche aber nur im Familienkreis und am besten draußen am Grab, wo die Trauernden auch den nötigen Abstand zueinander halten können. Man sei mit der Stadt Günzburg und den Außenorten sowie den jeweiligen Bestattern im Austausch.

    „Wir wünschen uns allen für die nächsten Tage und Wochen, dass wir uns nicht von Panik, sondern von gesundem Menschenverstand und Nächstenliebe leiten lassen. Beten wir für die besonders gefährdeten Menschen und die, die bereits erkrankt sind. Wenn wir uns alle an die staatlichen Vorgaben halten, feiern wir womöglich an Ostern wieder gemeinsam. Was wird das dann für ein Fest sein: Aufstehen, aufeinander zugehen und miteinander Auferstehung feiern!“

    Eine Katastrophe für Maria Vesperbild

    Für Maria Vesperbild ist die aktuelle Situation eine Katastrophe, heißt es von dort. Denn die heilige Messe ist „für gläubige katholische Christen der Dreh- und Angelpunkt des ganzen christlichen Lebens. Wir werden ständig mit besorgten Anrufen und Anfragen konfrontiert. Nicht wenige weinen sogar, dass ihnen diese große Segens- und Kraftquelle entzogen wird. Aber gerade in dunklen Zeiten ist die Kirche der Leuchtturm und der Zufluchtsort für alle hilfesuchenden Menschen.“

    Die Priester stehen weiterhin für die persönliche Seelsorge zur Verfügung. Die Wallfahrtskirche und die Grotte sind weiterhin für das persönliche Gebet offen. Für den Priester ist die Feier der heiligen Messe das tägliche Brot. Jeder feiert sie täglich privat – besonders in den aktuellen Anliegen. „Wir werden sobald wie möglich einen Lifestream einrichten, sodass alle Gläubigen am Computer wichtige Gottesdienste aus Maria Vesperbild mitfeiern können“, wird angekündigt.

    Die Priester halten auch privat Anbetung vor dem Allerheiligsten Altarsakrament und ziehen irgendwann ohne Volk mit dem Allerheiligsten zum Aussichtspunkt am Weg zur Grotte, beten um Schutz und Segen für die Heimat und segnen sie. „Wir fordern die Menschen auf, den Freitag als besonderen Fast- und Gebetstag in den Anliegen der Corona-Krise zu halten. Interessant ist, dass es eine heilige (zg)

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