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Landkreis Günzburg: Unterricht im Landkreis findet am Dienstag wieder statt

Landkreis Günzburg

Unterricht im Landkreis findet am Dienstag wieder statt

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    Wie im gesamten Regierungsbezirk Schwaben und dem Rest Bayerns fiel auch am Dossenberger-Gymnasium in Günzburg Dank Sturm Sabine die Schule aus.
    Wie im gesamten Regierungsbezirk Schwaben und dem Rest Bayerns fiel auch am Dossenberger-Gymnasium in Günzburg Dank Sturm Sabine die Schule aus. Foto: Bernhard Weizenegger

    An einem gewöhnlichen Montagmorgen gleicht das St.-Thomas-Gymnasium in Wettenhausen einem lauten Wespennest. Knapp 600 Schüler schwirren in die Klassenzimmer aus. An diesem Montag ist alles anders, "für einen Werktag außergewöhnlich ruhig", stellte Wettenhausens Schulleiter Andreas Eberle fest. Wegen Orkantief Sabine fiel an allen Schulen im Landkreis der Unterricht aus. Das war am Sonntagnachmittag landkreisweit beschlossen worden. Zwar sollte in allen Einrichtungen eine Notbetreuung anwesend sein, falls doch Schüler vor Ort kommen, doch St.-Thomas blieb laut Eberle verwaist. "Es kam kein einziger Schüler", erzählte der Direktor.

    Ein Schulausfall für die Schüler bedeutet noch lange keinen freien Tag für die Lehrer. In Wettenhausen galt die Order, wer gefahrlos die Schule erreichen kann, der sollte auch anwesend sein. Etwa 15 Lehrer aller Fachbereiche standen pünktlich parat, um sich um Schüler zu kümmern, die keine andere Betreuungsmöglichkeit gefunden hatten. Normaler Unterricht hätte sicherlich nicht stattgefunden, höchstens "etwas projektbezogenes, das hätten wir spontan entschieden", so Eberle. Einen konkreten Notfallplan habe es im Vorfeld nicht gegeben. Eberle kann sich auch nicht erinnern, dass es im Laufe seiner Schulkarriere jemals einen "sturmfreien Tag" gegeben hätte. Dass in ganz Schwaben und Oberbayern der Unterricht ausfiel, sei ein absolutes Novum.

    Am St. Thomas-Gymnasium Wettenhausen sind vier Bäume umgestürzt

    Glücklicherweise stand am Montag keiner der 600 Schüler in der Aula. Und erst Recht nicht auf dem Außengelände. Denn nach einem Kontrollgang am Vormittag meldete der Schulhausmeister, dass auf dem Beachvolleyballplatz vier Bäume umgestürzt waren. Die Entscheidung, den Unterricht ausfallen zu lassen, war in Eberles Augen "absolut gerechtfertigt". "Lieber ausfallen lassen, bevor etwas passiert." Sein Kollegium habe er am Vormittag wieder nach Hause geschickt, lediglich er und ein Teil der Verwaltung hätten die Stellung gehalten.

    Ähnlich hielt es auch Christian Pfeifer, Rektor der Hans-Maier-Realschule Ichenhausen. Er hatte gleich noch am Sonntag alle Eltern und Schüler mittels digitalem Elternbrief über den Schulausfall informiert, von den 530 Schülern tauchte am Montag kein einziger auf. Da ein Großteil der Lehrer aus dem Augsburger Raum stammt und der Rektor ihnen eine lange gefahrvolle Anfahrt ersparen wollte, waren nur sechs Lehrer am Morgen anwesend. Diese waren bis 13 Uhr in der Schule. Pfeifer und eine Sekretärin blieben bis 16 Uhr den Notdienst übernommen, "wir müssen ja weiter erreichbar sein". Pfeifer trägt die Entscheidung, auf den Unterricht zu verzichten, voll mit. "Den ausgefallen Tag holen wir schon wieder rein, die Schüler werden keinen Nachteil haben", sagte Pfeifer.

    Lehrerkonferenz am Simpert-Kraemer-Gymnasium wurde vorgezogen

    Am Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach ließ sich kein einziger der 850 Schüler am Montagmorgen blicken. Viele hätten schon am Sonntag auf einem Fußballturnier in der Schulturnhalle erfahren, dass der Unterricht am nächsten Tag ausfallen wird. "Der größte Jubel brandete nicht nach einem Tor auf, sondern als der Sprecher diese Durchsage gemacht hat", erzählte Rektor Norbert Rehfuß. Die Pädagogen waren am Montag trotzdem fast in voller Stärke vertreten. Wie Rehfuß erklärte, sei für den Nachmittag ohnehin eine Konferenz eingeplant gewesen. Diese habe man kurzerhand nach vorne verschoben. Das Kollegium habe sich über den freien Nachmittag gefreut.

    Wie Schulamtsdirektor Thomas Schulze vom Staatlichen Schulamt Günzburg in Krumbach am Montagmittag mitteilte, wurde entschieden, dass der Unterricht am Dienstag an allen Schulen wieder regulär stattfindet. Auch die Schulbusse fahren wie gewöhnlich. Das wurde in der lokalen Koordinierungsgruppe „Witterung und Unterrichtsausfall" entschieden, der auch Schulze angehört. Er selbst ist in dieser Gruppe für die Grund-, Mittel- und Förderschulen zuständig, der Direktor des Ringeisengymnasiums Ursberg, Andreas Merz, für die übrigen weiterführenden Schulen.

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