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Landkreis Günzburg: Unfallschwerpunkte im nördlichen Landkreis: Wo es besonders oft kracht

Landkreis Günzburg

Unfallschwerpunkte im nördlichen Landkreis: Wo es besonders oft kracht

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    Der Kreisverkehr im Burgauer Stadtteil Limbach war in den vergangenen Jahren ein Unfallschwerpunkt.
    Der Kreisverkehr im Burgauer Stadtteil Limbach war in den vergangenen Jahren ein Unfallschwerpunkt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Insgesamt 3514 Verkehrsunfälle hat die Polizei laut der amtlichen Unfallstatistik im Jahr 2020 im Landkreis Günzburg registriert – 13,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Das lag vor allem an der durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkten Mobilität. An einigen Stellen krachte es im Kreis Günzburg besonders oft. Im Breitenthaler Ortsteil Nattenhausen hatte das leider tödliche Folgen. Nach mehreren schweren Unfällen innerhalb kurzer Zeit entsteht an der dortigen Kreuzung nun ein Kreisverkehr. Gibt es solche Unfallschwerpunkte auch im Norden des Landkreises?

    Glücklicherweise nicht, erklärt Thomas Wagner. Er ist Verkehrssachbearbeiter bei der Polizeiinspektion (PI) Günzburg und erklärt, dass es im nördlichen Landkreis zuletzt keine starke Häufung von schweren Unfällen mit verletzten Personen gegeben habe. Entsprechend seien, anders als im Süden, derzeit auch keine großen Eingriffe in die Verkehrsführung geplant. Eine Ausnahme bildet die Autobahn A8, für aber nicht die PI Günzburg, sondern die Autobahnpolizei in Gersthofen zuständig ist. Hier wird seit längerem über ein Tempolimit diskutiert.

    Knapp 30 Unfälle am Kreisverkehr bei Limbach

    Ähnlich ist die Situation im Bereich der PI Burgau. Auch hier habe es 2020 keine auffällige Häufung schwerer Unfälle mit Verletzten gegeben, sagt der dortige Verkehrssachbearbeiter Adalbert Lichtenberger. Allerdings ist mit einer Menge Blechschäden der Kreisverkehr im Burgauer Ortsteil Limbach in den Fokus der Polizei gerückt. Allein in den vergangenen zwei Jahren gab es dort knapp 30 Unfälle.

    Dabei gab es keine Schwerverletzten, es entstand aber regelmäßig ein hoher Sachschaden an Fahrzeugen, Beschilderung und Leitplanken. Daher hatte man im vergangenen Jahr beschlossen, dort nachzurüsten. Mittlerweile stehen dort Blinkleuchten und sogenannte Vorwegweiser, die die Entfernung zum Kreisel anzeigen. Außerdem sollen, sobald es die Witterung zulässt, Reflektoren in den Boden eingelassen werden, die Scheinwerferlicht widerspiegeln. All diese Maßnahmen sollen verhindern, dass der 2016 gebaute Kreisel übersehen wird.

    Am Kreisverkehr zwischen Röfingen und Jettingen-Scheppach kracht es auch immer wieder

    Ein zweiter Problemfall ist der Kreisverkehr zwischen Röfingen und Jettingen-Scheppach. Hier kommt es immer wieder zu Auffahrunfällen, wenn sich zu Spitzenzeiten der Verkehr zurückstaut und aus Richtung Scheppach kommende Fahrzeuge das Stauende hinter der Kuppe zu spät sehen. Auch hier sollen nun Blinkleuchten und ein Schild, das vor möglichem Stau warnt, für Abhilfe sorgen. Zusätzlich hat sich der Röfinger Gemeinderat zuletzt für eine durchgehende Geschwindigkeitsbegrenzung ausgesprochen.

    Adalbert Lichtenberger ist sich sicher, dass vor allem Unaufmerksamkeit der Autofahrer Grund für die Unfallhäufungen ist. „Es sind ja vor allem Hiesige, die diese Unfälle verursachen. Die kennen die Strecke ja. Deshalb vermuten wir, dass sie abgelenkt sind, durch das Handy zum Beispiel.“ Beweisen lässt sich das in der Regel nicht. Daher treffen Polizei und Straßenmeistereien Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit der Fahrer noch mehr auf mögliche Gefahrenstellen zu lenken.

    Unfälle: Autofahrer lassen sich schneller ablenken

    Auch Thomas Wagner von der Polizei in Günzburg hat beobachtet, dass Ablenkung von Autofahrern zunimmt. Daran macht er auch eine Steigerung der Parkrempler fest, zu denen die Polizei immer wieder gerufen wird. „Das passiert oft auf öffentlichem Privatgrund wie Supermarkt-Parkplätzen. Da haben wir keine Handhabe, etwas zu ändern.“ Oft würden andere Verkehrsteilnehmer schlicht übersehen.

    Das passierte tragischerweise auch bei dem einzigen Verkehrsunfall im nördlichen Landkreis, der im Jahr 2020 tödlich endete. Ein Mann übersah beim Ausparken ein siebenjähriges Mädchen. Diese Art Unfall lässt sich durch keine Maßnahme verhindern.

    Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, auf öffentlichem Privatgrund wie Supermarktparkplätzen gelte die Straßenverkehrsordnung nicht. Das ist nicht korrekt. Wir haben den Absatz entsprechend geändert.

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