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Landkreis Günzburg: So läuft der Schulstart unter Corona-Bedingungen

Landkreis Günzburg

So läuft der Schulstart unter Corona-Bedingungen

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    In der Grund- und Mittelschule Leipheim laufen die letzten Vorbereitungen für das kommende Schuljahr. Trotz der vielen coronabedingten Einschränkungen freut sich Schulleiterin Stefanie Schmid auf ihre Schüler.
    In der Grund- und Mittelschule Leipheim laufen die letzten Vorbereitungen für das kommende Schuljahr. Trotz der vielen coronabedingten Einschränkungen freut sich Schulleiterin Stefanie Schmid auf ihre Schüler. Foto: Lara Schmidler

    Mit leuchtenden Augen sitzen die Fünftklässler an ihrem ersten Tag an der neuen Schule in der Aula nebeneinander und lauschen den Worten des Schuldirektors. Danach herrscht zunächst Chaos, bis jeder Schüler sich durch die Menschenmenge gekämpft und sein Klassenzimmer gefunden hat. Doch all das wird am kommenden Dienstag anders ablaufen.

    Denn unter den Corona-Regelungen müssen die Schüler Abstand halten und auf den Gängen den Markierungen folgen, statt wild durcheinanderzulaufen. Und natürlich, wie diese Woche bereits heftig diskutiert: im Unterricht in den ersten zwei Wochen Masken tragen.

    Maskenpflicht war auch im vergangenen Schuljahr kein Problem

    Doch was sagen diejenigen, die das Gebot aus München umsetzen müssen? „Wir verstehen die Maßgabe und es ist unser größter Wunsch, den Präsenzunterricht zu sichern“, sagt Stefanie Schmid, Schulleiterin der Grund- und Mittelschule in Leipheim.

    Bereits im vergangenen Schuljahr sei es kein Problem gewesen, die Maskenpflicht umzusetzen. „Die Masken sind ein gutes Instrument, um das Infektionsrisiko zu verringern. Das ist wissenschaftlich bestätigt.“ Positiv bewertet Schmid, dass die Grundschüler von der Maßnahme ausgenommen sind. Das komme den jüngeren Kindern entgegen, da diese noch stärker auf die Mimik des Lehrers angewiesen seien.

    Für das neue Schuljahr ist fast alles fertig. Auf dem Boden weisen Pfeile den Weg, in der Aula verteilt stehen Stühle in großem Abstand – hier finden die Lehrerkonferenzen zu Schuljahresbeginn statt. Statt einer Begrüßung für alle heißt Schmid die Schüler in deren Klassenzimmern willkommen. Nur die Abc-Schützen bekommen eine gemeinsame Einführung in der Jahnhalle.

    Klassen dürfen sich in den Pausen nicht vermischen

    Außerdem ist neu, dass die Schüler sich in den Pausen nicht mit Kindern aus anderen Klassen „vermischen“ dürfen. In Leipheim ist trotz dieser Maßnahme genug Platz für eine gemeinsame Pause. Auf dem gesamten Schulgelände verteilt zeigen Schilder an, welche Klasse sich wo aufhalten darf. „Wir haben Glück, dass wir zwei Schulgebäude haben“, erklärt Schmid. Um eine Vermischung der Klassen zu verhindern, müssen jetzt mehr Pausenaufsichten eingesetzt werden – in Leipheim sind es insgesamt zwölf.

    Auch an der Markgrafen-Realschule in Burgau ist genug Platz für alle Schüler, um gleichzeitig in die Pause zu gehen. Wie Schulleiter Eberhard Lechner erklärt, werden die Schüler in den Pausenzeiten aufgeteilt: Alle A-Klassen werden über den Pausenhof verteilt, die B-Klassen halten sich an den Laufbahnen und die C-Klassen beim Fußballplatz auf. Das erfordere ein Mehr an Aufsichten. Bei schlechtem Wetter müssen die Schüler ihre Pause im Klassenzimmer verbringen.

    Maßnahmen sind "enorme Herausforderung" für Beteiligte

    Die Vorbereitungen seien fast abgeschlossen. „Es ist quasi ein normaler Schulstart – nur mit Maskenpflicht. Davon abgesehen, übernehmen wir viele Regelungen aus dem vergangenen Frühjahr.“ So werden beispielsweise die Schüler wieder an verschiedenen Eingängen ins Schulgebäude gelassen. Über die Einhaltung der Maskenpflicht macht sich Lechner keine Sorgen. „In der Vergangenheit haben wir da viel Verständnis bei den Schülern festgestellt. Sie haben ein Problembewusstsein und wollen sich an die Regeln halten, weil sie sich und andere schützen wollen.“ Die meisten Schüler seien einfach froh gewesen, wieder in die Schule gehen zu können.

    Für die Fünftklässler sei es natürlich schade, dass sie direkt mit Maskenpflicht im Unterricht starten müssten. „Wir müssen jetzt über die ersten 14 Tage kommen und hoffen darauf, dass die Pflicht dann entfällt. Das ist für alle Beteiligten eine enorme Herausforderung.“ Doch man tue alles, was notwendig sei.

    Am Mittwoch hatte das Kollegium der Burgauer Realschule einen Termin für die Corona-Reihentests, in Leipheim ist der Termin am Freitag. Der Zuspruch aus den Reihen der Kollegen sei groß.

    In Krumbach finden Pausen zeitversetzt statt

    Ähnlich ist die Situation am Simpert-Kraemer-Gymnasium (SKG) in Krumbach: Stand Mittwoch haben sich bereits fast alle Lehrkräfte dem freiwilligen Test unterzogen. Anders als die anderen beiden Schulen können die Schüler in

    Auf den Schulgängen gilt Rechtsverkehr, in jedem Klassenzimmer steht Desinfektionsmittel zur Verfügung. Zusätzlich stehe man, was die Reinigung des Schulgebäudes betreffe, mit dem Landratsamt in Verbindung – denn Desinfektion habe aktuell immer Vorrang.

    Für Schüler mit Hörbehinderung ist Maskenpflicht der Lehrer schwierig

    Dem vorläufigen Tragen von Masken im Unterricht sieht der Schulleiter mit gemischten Gefühlen entgegen. Sowohl Eltern als auch Lehrer könnten die Argumente nachvollziehen, die für die Maskenpflicht sprächen. Doch es sei auch der Wunsch da, dass man die Masken nach zwei Wochen im Unterricht ablegen könne. Dazu komme, dass fünf Schüler am SKG durch eine Hörbehinderung eingeschränkt seien. „Für diese Schüler, die es gewohnt sind, von den Lippen des Lehrers abzulesen, ist die Maskenpflicht natürlich eine Katastrophe.“

    Die Einführung für die Fünftklässler ist laut Rehfuß relativ ähnlich zu den vergangenen Jahren geblieben. Die Begrüßung finde in der Dreifachturnhalle statt, da dort genug Platz sei, um den notwendigen Abstand einzuhalten. In den folgenden vier Stunden sind dann die Klassenleiter mit den Schülern beschäftigt. Die letzten zwei Stunden verbringen die Fünftklässler traditionsgemäß in kleinen Gruppen mit Schülern aus den zehnten Klassen, die den Neulingen das Schulgebäude zeigen. Einziger Unterschied: Die Gruppen werden kleiner sein als sonst und mit Maske und Abstand herumgeführt.

    „Es wird ein spannendes Jahr“, sagt Stefanie Schmid aus Leipheim und lächelt dann, während hinter ihr zwei Männer die letzten Markierungen auf den Boden kleben. Die Schulen sind bereit für ein neues Jahr – unter ganz besonderen Umständen.

    Lesen Sie den Kommentar von Till Hofmann:

    Respekt für die Lehrer im Landkreis Günzburg

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