Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Rückblick: Die Bahn und ihre Heimerl-Trasse im Kreis Günzburg

Landkreis Günzburg

Rückblick: Die Bahn und ihre Heimerl-Trasse im Kreis Günzburg

    • |
    Vor 30 Jahren wurde schon einmal über eine neue Schnellbahntrasse von Ulm bis Augsburg quer durch den Landkreis Günzburg diskutiert. Jene sogenannte Heimerl-Trasse (schwarze Linie) lehnten Kommunalpolitiker und die Wirtschaft als unverhältnismäßig teuer und ökologisch unverträglich ab. Die gestrichelte Linie oben markiert die bestehende Bahntrasse.
    Vor 30 Jahren wurde schon einmal über eine neue Schnellbahntrasse von Ulm bis Augsburg quer durch den Landkreis Günzburg diskutiert. Jene sogenannte Heimerl-Trasse (schwarze Linie) lehnten Kommunalpolitiker und die Wirtschaft als unverhältnismäßig teuer und ökologisch unverträglich ab. Die gestrichelte Linie oben markiert die bestehende Bahntrasse. Foto: Repro: Walter Kaiser

    Geschichte wiederholt sich doch. Zumindest in Teilen. Derzeit wird über eine neue Schnellbahntrasse zwischen Ulm und Augsburg diskutiert – mit positiven wie negativen Folgen für den Landkreis Günzburg. Vor 30 Jahren war das ähnlich. Damals wurde über die sogenannte Heimerl-Trasse gestritten. Auch sie sollte, wie aktuell geplant, durch eine Begradigung der Bahnlinie südlich der Autobahn und quer durch den Landkreis dem Ziel dienen, die Fahrzeit der Züge zu verkürzen. Im Gegensatz zu heute wurde die Heimerl-Trasse damals nicht nur von der Kommunalpolitik abgelehnt, wie Berichten der Günzburger Zeitung aus dem Februar 1991 zu entnehmen ist.

    Nach damaliger Datenlage brauchte ein ICE-Zug von Ulm bis Dinkelscherben 27,2 Minuten. Bei einem Ausbau der bestehenden Trasse, so hieß es seitens der Bahn, könnte die Fahrzeit auf 22,4 Minuten verkürzt werden, mit der bevorzugten Heimerl-Trasse wären es nur noch 14,8 Minuten.

    Schnellzug soll von Ulm bis Augsburg nur noch 26 Minuten benötigen

    Heute wird nicht mehr von Ulm bis Dinkelscherben, sondern von der Münsterstadt bis Augsburg gerechnet. Die These der Bahn: Durch eine möglichst direkte Verbindung beider Städte könnte die Fahrzeit für einen Schnellzug von momentan 45 auf künftig 26 Minuten reduziert werden.

    Die pure Schnelligkeit schien vor 30 Jahren noch nicht das durchschlagende Argument. Auf ein paar Minuten mehr oder weniger komme es nicht an, argumentierte etwa der Regionalverband Donau-Iller in einer Resolution. Sinnvoller sei es, auf die Heimerl-Trasse zu verzichten und stattdessen die bestehende Trasse wesentlich kostengünstiger auszubauen. Ähnlich argumentierte der seinerzeitige Günzburger Landrat Georg Simnacher. Durch die Heimerl-Trasse würde die Belastung von Mensch und Natur „ein eminent unerträgliches Maß“ annehmen, betonte der CSU-Politiker. Das sahen auch Bürgerinitiativen im Landkreis so.

    Neue Bahnstrecke soll Nahverkehr im Kreis Günzburg verbessern

    In der aktuellen Diskussion ist überwiegend von den positiven Seiten einer schnellen Direktverbindung von Ulm bis Augsburg die Rede. Die Zahl der Gleise werde erhöht, damit könnten Personen- und Güterverkehr entflochten werden. Freie Kapazitäten könnten zudem für ein besseres Angebot beim Nahverkehr genutzt werden. Auf den Schutz der Anwohner an der geplanten neuen Trasse werde ebenso geachtet wie auf den Natur- und Landschaftsschutz, versichert die Bahn.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden