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Landkreis Günzburg: Reiserückkehrer lassen Corona-Zahlen im Kreis Günzburg steigen

Landkreis Günzburg

Reiserückkehrer lassen Corona-Zahlen im Kreis Günzburg steigen

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    Bald soll es offenbar in ganz Bayern mehr Testmöglichkeiten geben. Der Landkreis Günzburg bereitet sich darauf vor. Wie dieses Angebot konkret aussehen soll, ist zurzeit Gegenstand von Abstimmungsgesprächen.
    Bald soll es offenbar in ganz Bayern mehr Testmöglichkeiten geben. Der Landkreis Günzburg bereitet sich darauf vor. Wie dieses Angebot konkret aussehen soll, ist zurzeit Gegenstand von Abstimmungsgesprächen. Foto: Bernhard Weizenegger (Symbol)

    Wer einen Blick auf die Corona-Fallzahlen im Landkreis wirft, der weiß: Die Anzahl der mit Corona infizierten Menschen steigt, ebenso die Verdachtsfälle. Innerhalb weniger Tage sind aus wenigen positiven Fällen nun über 20 bestätigte geworden. Die einzelnen Fälle verteilen sich über den gesamten Landkreis. Somit kann man nicht von einzelnen „Herden“ sprechen, wie das Landratsamt mitteilt. Christoph Langer, Leiter der Koordinierungsgruppe Katastrophenschutz am Landratsamt, ergänzt: „Wir haben im Landkreis Günzburg keinen Hotspot. Und wir stellen auch nicht fest, dass sich die Leute intensiv im Landkreis anstecken würden.“

    Die Hälfte der Infizierten im Kreis Günzburg sind Urlauber

    Grund für das Aufflammen der Corona-Zahlen sind die Reiserückkehrer aus Ländern, die zum Teil nicht als Risikogebiet gelten. Von aktuell 27 (Stand: Donnerstagnachmittag) aktiv positiven Corona-Fällen in den vergangenen sieben Tagen sind etwa die Hälfte Urlauber, die in ihre Heimat zurückkehren.

    Mit Covid-19-Infizierte kommen aus Kroatien, Bosnien und weiteren Ländern. Auffällig ist, dass die mit Abstand meisten positiv Getesteten junge Menschen unter 25 Jahren sind. Diese haben teils nur wenig Symptome. „Das ist uns in der letzten Zeit aufgefallen.“ Warum dies so sei, da könne er bislang nur spekulieren: „Vielleicht sind Jüngere eher bereit, ins Ausland in den Urlaub zu fahren.“ Außerdem werde – Stichwort: Reiserückkehrer – mehr getestet. Das beträfe dann auch jüngere Menschen, die vielleicht sonst gar keinen Abstrich machen müssten, weil sie im Gegensatz zu vielen älteren Semestern keine auffälligen Krankheitssymptome hätten – obwohl sie infiziert seien.

    Landrat empfiehlt Abstand zu Rückkehrern aus Risikogebieten

    Der Günzburger Landrat Hans Reichhart appelliert an die Vernunft der Menschen im Landkreis: „Wenn Freunde oder Bekannte beispielsweise in Kroatien Urlaub gemacht haben, dann empfiehlt es sich, ein paar Tage Abstand zu halten. Das schadet der Freundschaft sicher nicht.“

    Für Teile Kroatiens gilt seit Donnerstag ohnehin mehr als eine Empfehlung. Das Auswärtige Amt hat eine Reisewarnung für zwei südliche Verwaltungsbezirke, nämlich Sibenik-Knin und Split-Dalmatien, ausgesprochen. Das war eine Stunde, nachdem das Robert-Koch-Institut die beiden Regionen zu Risikogebieten erklärt hatte. Und für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt ohnehin: Es besteht die Pflicht, sich auf das Coronavirus testen zu lassen.

    Hygieneregeln gelten auch im Urlaub

    Die Einreisemeldung muss beim Landratsamt erfolgen. Dies ist über ein Formular auf der Startseite des Landratsamtes möglich. Darüber hinaus müssen sich Urlauber aus Risikogebieten, die in den Landkreis Günzburg zurückkehren, umgehend 14 Tage in Quarantäne begeben, sofern sie keinen negativen Test vorweisen können. Näheres ist auf der Seite des bayerischen Gesundheitsministeriums zu erfahren.

    Auf einem Informationsplakat des Ministeriums heißt es: „Das Coronavirus bleibt weiterhin immer und überall aktiv.“ Erwähnt sind vier geltende Hygieneregeln, an die man „bitte auch im Urlaub“ denken solle. Dazu zählt regelmäßiges Händewaschen, den Abstand von mindestens 1,5 Meter halten, eine Mund-Nasen-Bedeckung wo nötig tragen und die Nies-Etikette einhalten.

    Ausgeweitete Tests sollen ab September im Kreis Günzburg möglich sein

    Mit Blick auf die ansteigenden Corona-Zahlen arbeitet das Landratsamt vorbeugend daran, die Testkapazitäten zu erhöhen. Das hat mit der bayerischen Corona-Strategie zu tun. Offenbar wird damit gerechnet, dass Ministerpräsident Markus Söder demnächst eine deutliche Steigerung dieser Kapazitäten verkünden wird. Gelöst werden muss die Vorgabe aus München vor Ort.

    Das weiß auch Langer. „Das Gesundheitsamt kann das sicher nicht mehr machen“, sagt er. Und auch „die Hausärzte kommen an ihre Grenzen“. Geplant ist nach Informationen unserer Zeitung offenbar, dass die ausgeweiteten Tests ab 1. September angeboten werden sollen. Wie das ablaufen soll, ist im Kreis noch nicht geklärt. Das Landratsamt befindet sich gerade in Gesprächen mit den Kreiskliniken in Günzburg und Krumbach. (mit zg)

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