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Landkreis Günzburg: Reaktionen auf den Minister, der Landrat werden will

Landkreis Günzburg

Reaktionen auf den Minister, der Landrat werden will

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    Will politisch den Landkreis Günzburg voranbringen, wenn er im Frühjahr zum Landrat gewählt werden sollte: Bayerns CSU-Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart.
    Will politisch den Landkreis Günzburg voranbringen, wenn er im Frühjahr zum Landrat gewählt werden sollte: Bayerns CSU-Bau- und Verkehrsminister Hans Reichhart. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Für den Günzburger SPD-Oberbürgermeister Gerhard Jauernig war nach seinen eigenen Worten die Überraschung nicht so groß, als er von der Bereitschaft Hans Reichharts erfuhr, für den Landratsposten zu kandidieren. „Insgeheim habe ich damit gerechnet“, sagt er sogar. Und er sagt: „Persönlich und politisch habe ich mit dem Staatsminister in den vergangenen Monaten sehr gut zusammengearbeitet.“ Bei einer Kommunalwahl komme es darauf an, dass die Person das Programm glaubwürdig vertrete, für das sie stehe. Verdienste der Vergangenheit zählten nicht. „Die Wähler geben dem Politiker die Stimme, mit dem sie eine gute Zukunft verbinden.“

    SPD-Kreisvorsitzender Achim Fißl nannte Reichhart am Montagabend einen „respektablen Kandidaten. Es wird von unserer Seite einen fairen Wahlkampf geben.“ Noch nicht geklärt ist bislang aber, ob die Sozialdemokraten überhaupt mit einem eigenen Bewerber antreten werden. Es sei noch nicht „zu Ende verhandelt“. Fißl ist nach eigenen Angaben mit einer Frau und einem Mann im Gespräch. „In 14 Tagen wissen wir mehr.“

    "Lieber ein großer Fisch in einem kleinen Teich..."

    Den amtierenden CSU-Landrat Hubert Hafnerfreut die nun gefundene Lösung in seiner Partei. „Natürlich ist ein Minister mehr als ein Landrat“, sagt er und verweist auf die schiere Anzahl: 71 Landräte gibt es in Bayern und weitaus weniger Staatsminister. „Ich möchte einem Minister auch nichts wegtun. Aber ein Landrat kann in seinem Zuständigkeitsbereich mindestens genauso gestalten.“ Für Hafner, hinter dem 2020 dann 24 Dienstjahre liegen, ist die Wahl zwischen den beiden Positionen eindeutig: „Lieber ein großer Fisch in einem kleinen Teich, als ein kleiner Fisch in einem großen Teich.“

    Außerdem könne man „von heute auf morgen in die Wüste geschickt werden“. Ein Satz, den CSU-Kreisvorsitzender Alfred Sauter aus eigenem Erleben nur bejahen kann. Der 69-jährige Günzburger CSU-Kreischef und noch immer einflussreiche Landtagsabgeordnete musste 1999 als Justizminister das Feld räumen, weil ihn der damalige Ministerpräsident Edmund Stoiber für die Affäre um die halbstaatliche Wohnungsbaugesellschaft LWS verantwortlich gemacht hatte. Hafner selbst, der sich bislang sehr zurückhaltend gegeben hat, will nun „nicht ausschließen“, dass auch er im Wahlkampf für seinen Wunschkandidaten Reichhart Partei ergreifen wird.

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