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Landkreis Günzburg: Neue Variante des Enkeltricks: Corona wird zur Betrugsmasche

Landkreis Günzburg

Neue Variante des Enkeltricks: Corona wird zur Betrugsmasche

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    Betrüger nutzen jetzt die Corona-Pandemie aus, um an Geld zu kommen.
    Betrüger nutzen jetzt die Corona-Pandemie aus, um an Geld zu kommen. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Die Corona-Pandemie nützen zusehends Betrüger aus. Die Polizei warnt vor einer neuen Art von Enkeltrickbetrug: Anrufer gaukeln am Telefon eine Corona-Erkrankung von Verwandten vor und fordern Geld für entsprechende Medikamente. Erst am Sonntag hatte ein vermeintlicher Arzt einen 80-Jährigen in Leipheim kontaktiert.

    Der 80-Jährige erhielt laut Polizei gegen 13 Uhr einen Anruf eines Mannes, der vorgab Arzt einer Universitätsklinik zu sein. Dieser gab an, dass der Sohn des Geschädigten schwer an Corona erkrankt sei, es jedoch ein Medikament gebe. Für dieses Medikament solle er 45000 Euro in bar bezahlen. Da der 80-Jährige eine Betrugsmasche vermutete, kontaktierte er umgehend seinen Sohn, der sich gesund in der Arbeit befand. Es entstand kein Vermögensschaden.

    Die Lage wird immer als äußerst dringlich dargestellt

    Bereits einen Tag zuvor war der Polizei ein noch extremerer Fall im Landkreis Lindau gemeldet worden. Eine 77-Jährige war kontaktiert worden, dass ihr Sohn im Krankenhaus sei und dringend Medikamente gegen Corona benötige. In diesem Fall wurden sogar 90000 Euro gefordert. Auch diese Rentnerin erkannte den Betrug und legte auf.

    Die Polizei warnt vor dieser neuen Betrugsmasche, bei der als Grund für die Geldnot die Erkrankung an Covid-19 vorgetäuscht wird. Die Lage werde immer als äußerst dringlich dargestellt. Oft würden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen wolle, werde ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Die Polizei gibt deshalb folgende Tipps:

    • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
    • Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
    • Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
    • Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
    • Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
    • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.
    • Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
    • Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
    • Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
    • Bewahren Sie Ihre Wertsachen, beispielsweise höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach. (zg)
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