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Landkreis Günzburg: Neue Halle und mehr Mitarbeiter bei Borgers

Landkreis Günzburg

Neue Halle und mehr Mitarbeiter bei Borgers

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    Die Firma Borgers Süd bleibt weiter auf Wachstumskurs. In rund vier Monaten Bauzeit wurde am Standort Ellzee eine neue Lagerhalle errichtet.
    Die Firma Borgers Süd bleibt weiter auf Wachstumskurs. In rund vier Monaten Bauzeit wurde am Standort Ellzee eine neue Lagerhalle errichtet. Foto: Borgers

    In „Richtung 600“ werde sich die Gesamtzahl der Mitarbeiter bei Borgers Süd entwickeln – so die Prognose von Geschäftsführer Josef Lutz vor ziemlich genau einem Jahr. Zuletzt waren bei

    Lutz ist zuversichtlich, dass diese Entwicklung anhalten wird. Im Jahr 2017 wurden beim Umsatz mehr als 100 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Geschäftsführer geht davon aus, dass es 2018 „sehr deutlich“ über 100 Millionen Euro sein werden. Auch in Sachen Gewinn gebe es „eine gute Ergebnisentwicklung“. Bei Borgers Süd wird in mehreren Schichten in der Regel rund um die Uhr und an allen Wochentagen gearbeitet. Über den Tag verteilt gibt es nach Auskunft von Lutz drei Schichten: Von 6 Uhr bis 14 Uhr, von 14 Uhr bis 22 Uhr und von 22 Uhr bis 6 Uhr). Die Produktion sei ausgelastet, die Auftragslage sehr gut.

    BMW und Mercedes-Benz gehören zu den Kunden

    Die Auftragslage? Bereits im vergangenen Jahr sprach Lutz über einen Großauftrag des niederländischen Lkw-Herstellers DAF (Herstellung von Lkw-Armaturenbrettern) über mehrere Jahre mit einem Volumen von etwa zehn Millionen Euro jährlich. Im Pkw-Bereich zählen zahlreiche namhafte Hersteller wie etwa BMW, Mercedes-Benz und Volvo zu den Kunden von Borgers Süd. Die Auftragslage habe sich insgesamt anhaltend positiv entwickelt.

    Dass es beim Fahren leise ist, ist nicht zuletzt den Produkten aus Krumbach und Ellzee zu verdanken. Dazu gehören unter anderem Unterbodenverkleidungen, Komponenten zur Dämmung des Motorengeräusches im Fahrzeuginneren, Lkw-Dachkonsolen für Fahrerkabinen, Armaturenbretter, Akustikteile für Traktoren oder Motorkapselungen für Lastwagen. Die Aufträge verteilen sich laut Geschäftsführer Lutz bei Borgers Süd mittlerweile zu etwa 50 Prozent auf den Bereich Nutzfahrzeuge und zu 50 Prozent auf den Sektor Pkw. Das Verhältnis hat sich zuletzt leicht in den Pkw-Bereich verschoben.

    Eine Million Euro für die neue Lagerhalle

    Vor Kurzem wurde auf dem Ellzeer Firmenareal nach rund vier Monaten Bauzeit eine weitere Lagerhalle mit einer Größe von 60 auf 25 Metern in Betrieb genommen. Rund eine Million Euro wurden investiert. Laufend wird, so berichtet Lutz, in neue Maschinen investiert. Rund eine Millionen Euro sind es für eine Maschine zur Verarbeitung von PU-Schaumteilen. Allein in Ellzee bewegt sich die Fertigung in diesem Bereich in der Größenordnung von jährlich über 2000 Tonnen. Nach Auskunft von Lutz befinden sich auf dem Areal in Ellzee insgesamt 72000 Quadratmeter in Firmeneigentum. Die Hälfte davon sei bebaut. Das deutet an, dass Borgers Süd noch jede Menge Entfaltungsmöglichkeiten hat. Im Werk in Ellzee waren zum 30. Juni 2018 406 Mitarbeiter beschäftigt. Etwa ein Jahr zuvor waren es 333. Im Werk Krumbach sehen die Zahlen so aus: Zuletzt waren es 281 Mitarbeiter, ein Jahr zuvor 261. Lutz blickt zuversichtlich in die kommenden Jahre. Aber er sagt auch, dass angesichts der zunehmenden Turbulenzen der Weltpolitik Prognosen immer schwieriger würden.

    Der 60-jährige, in Mindelzell geborene Lutz hat nach dem Maschinenbau-Studium in Augsburg vor ziemlich genau 30 Jahren seine berufliche Laufbahn bei der Firma Faist begonnen. Faist ging später in der Aksys-Gruppe auf. In turbulenten Zeiten (2009/2010) wurden die insolventen Aksys-Werke in Krumbach von der Bocholter Firma Borgers übernommen. Welche Aufwärtsentwicklung es in den letzten Jahren gab, zeigt ein Blick auf die Zahl der Mitarbeiter im Jahr 2010: Damals waren es in beiden Werken gerade einmal 257 Mitarbeiter.

    Die Firma Borgers mit Hauptsitz im westfälischen Bocholt wurde 1866 von Johann Borgers gegründet. Borgers war ein kleiner Handwerksbetrieb, der Watte für Schneider und Polsterer fertigte. Das rasante Wachstum der Automobilindustrie wurde dann zu einem Glücksfall für Borgers. Die Firma lieferte unter anderem Watte für Sitzpolster. Im Lauf der Jahrzehnte entwickelte sich Borgers zu einem bedeutenden Automobilzulieferer, wenn es um Dämpfungen, Hutablagen oder Radlaufschalen geht. Vertreten ist die Firma laut Internetseite an „insgesamt 23 Standorten in Europa, China und den USA“. Das Unternehmen zählte zuletzt insgesamt über 7600 Mitarbeiter. Borgers ist nach wie vor ein Familienunternehmen. Seit 2006 leitet Werner Borgers das Unternehmen in der fünften Generation.

    Am 15. September findet auf der Sportanlage des Krumbacher Schulzentrums der „Borgers-Nations-Cup“ statt, wie Lutz berichtet. Alle zwei Jahre kommen Fußballmannschaften aus europäischen Borgers-Standorten zu diesem Turnier zusammen. Diesmal ist Borgers Süd der Ausrichter. So ist auch der Fußball eine Art Spiegelbild der internationalen Ausrichtung der Firma.

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