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Landkreis Günzburg: Nach der Wahl ist vor der Wahl

Landkreis Günzburg

Nach der Wahl ist vor der Wahl

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    Die Landtagswahl ist ausgezählt. Am kommenden Sonntag steht nun die Bundestagswahl an.
    Die Landtagswahl ist ausgezählt. Am kommenden Sonntag steht nun die Bundestagswahl an. Foto: Bernhard Weizenegger

     Nach dem Absturz der Liberalen bei der Landtagswahl in Bayern hofft FDP-Kreisvorsitzender Herbert Blaschke jetzt auf die Bundestagswahl am kommenden Sonntag. Der Burgauer hat dabei wie viele seiner prominenten Parteifreunde einen besonderen Wunsch. „Es wäre kein Nachteil, wenn wir Leihstimmen von der Union bekommen“, sagt Blaschke offen. Wenn die Liberalen an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und die Wiederwahl in den Bundestag verpassen, ist dies das Aus der schwarz-gelben Koalition. Und dies dürfte auch das Regierungsende der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bedeuten, gibt der FDP-Kreisvorsitzende zu bedenken. Deshalb gibt Blaschke den Rat: „Der ein oder andere, der Merkel will, sollte vielleicht

    Leihstimmen von den Christsozialen soll es aber nicht geben, entgegnet CSU-Kreisvorsitzender Alfred Sauter: „Wir haben nichts zu verschenken und nichts zu verleihen.“ Jede Partei müsse auf sich selber schauen, wie sie ihre Wähler gewinnen kann. Das Wahlergebnis müsse den Wählerwillen wiedergeben, sagt der wiedergewählte Landtagsabgeordnete: „Alles andere wären taktische Spielchen. Es wird keine Wahlgeschenke an die FDP geben.“ Und wenn dies das Ende der schwarz-gelben Koalition bringt? „Dann ist es halt so“, sagt Sauter. Parteien müssten jedenfalls einen stimmigen Wahlkampf führen.

    SPD-Kreisvorsitzender Achim Fißl hat sich vom kümmerlichen Wahlergebnis der Sozialdemokraten im Landkreis (13,7 Prozent) nicht demotivieren lassen. Im Wahlkreis kam der Krumbacher nur auf 8252 Stimmen – das zweitschlechteste Ergebnis der 13 SPD-Direktkandidaten im Wahlkreis Schwaben. Für das erhoffte Mandat hätte Fißl fast doppelt so viele Stimmen holen müssen. Nun kämpft der Sozialdemokrat für eine rot-grüne Mehrheit bei der Bundestagswahl. Gestern klebte Fißl Plakate für den Bundestags-Direktkandidaten Karl-Heinz Brunner. „Der Regierungswechsel ist in greifbarer Nähe“, sagt der Krumbacher.

    Der Kreissprecher der Grünen, Maximilian Deisenhofer, versichert, seine Partei werde sich bis Sonntag noch richtig ins Zeug legen. „Wenn die FDP nicht reinkommen sollte, wird es spannend“, sagt der Niederraunauer. Bei der Landtagswahl hat der 27-Jährige zwar kein Mandat errungen, mit 7726 Stimmen (davon 3101 Zweitstimmen) aber einen Achtungserfolg erzielt und im parteiinternen Ranking Platz sieben erzielt. „Mit 8,8 Prozent Erststimmen im Landkreis Günzburg kann ich gut leben.“ Zum dritten Listenmandat der Grünen im Wahlkreis Schwaben fehlten aber gut 4000 Stimmen. Grundsätzlich ist es für Kandidaten aus dem Landkreis von Nachteil, dass Günzburg ein verhältnismäßig kleiner Stimmkreis ist.

    Alles andere als deprimiert zeigt sich auch der Kreisvorsitzende der Linkspartei, Xaver Merk, vor der Bundestagswahl. Die Linke setze alles daran, in Bayern über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. „Dann müssen wir für die Kommunalwahlen keine Unterschriften sammeln“, erklärt Merk. Der Landessprecher wundert sich über das schlechte Ergebnis bei der Landtagswahl. Im Landkreis kam die Linke nur noch auf 2,1 Prozent. Die Gespräche im Wahlkampf hätten anderes erwarten lassen, sagt der Sendener: „Die Erfahrungen an unseren Infoständen spiegeln sich nicht in diesem Wahlergebnis wider.“

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