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Landkreis Günzburg: Legoland Günzburg wartet sehnlich auf Öffnungs-Perspektive

Landkreis Günzburg

Legoland Günzburg wartet sehnlich auf Öffnungs-Perspektive

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    Wann geht es wieder rund im Freizeitpark Legoland Deutschland Resort in Günzburg? Eine Öffnung ist trotz der angekündigten Lockerungen weiter fraglich. Eine Voraussetzung: Die Corona-Inzidenz müsste dafür im Landkreis etwa halbiert werden. Für die Managerin und die Mitarbeiter wird die Situation immer schwieriger. Und potenzielle Gäste haben noch keine Chance auf kurzweilige Unterhaltung.
    Wann geht es wieder rund im Freizeitpark Legoland Deutschland Resort in Günzburg? Eine Öffnung ist trotz der angekündigten Lockerungen weiter fraglich. Eine Voraussetzung: Die Corona-Inzidenz müsste dafür im Landkreis etwa halbiert werden. Für die Managerin und die Mitarbeiter wird die Situation immer schwieriger. Und potenzielle Gäste haben noch keine Chance auf kurzweilige Unterhaltung. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivfoto)

    Klar ist, dass noch nichts so recht klar ist für das Legoland nach der Lockerungs-Ankündigung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder. Gehört der Freizeitpark, der inzwischen seit 19 Jahren Touristen aus aller Welt nach Günzburg bringt, zur „Infrastruktur für die Freizeitgestaltung“ oder nicht? Und wie sieht es mit den Hotels im Feriendorf aus bei einer stabilen Inzidenz unter 100, von der der Landkreis Günzburg aktuell noch ziemlich weit entfernt ist? Das sind die Unbekannten in einer ziemlich komplexen Corona-Gleichung, die Parkchefin Manuela Stone gerne so schnell wie möglich lösen möchte.

    Sie sagt: „Wir sind inzwischen das Sorgenkind“ und bezieht sich damit auf die Tatsache, dass das Legoland Deutschland Resort unter den neun Legoland-Freizeitparks der einzige weltweit ist, der noch nicht öffnen darf. Selbst die jüngste Parkattraktion in der Legoland-Familie mit Standort in New York ist mitten in einem „Pre-Opening“, ehe dann im Sommer offiziell eröffnet wird.

    Parkchefin Manuela Stone vermisst eine Gleichbehandlung

    Andere Länder, andere Regelungen: Das weiß Stone. Aber sie kann selbst die Situation in Bayern nicht so recht verstehen. Zoos dürfen öffnen, die Landesgartenschau in Ingolstadt hat bei einer Inzidenz von 200 aufmachen dürfen. Das empfindet sie als Unwucht. „Es ist jedenfalls keine Gleichbehandlung. Wir haben ein ähnliches Publikum – in der Hauptsache Familie mit Kindern.“

    Noch ist die Geschäftsführerin einer der größten Touristenattraktionen Bayerns nicht soweit, den Klageweg zu beschreiten, wie es ihre Kollegin im niedersächsischen Soltau getan hat. Das Verwaltungsgericht Lüneburg hat in einem Eilverfahren entschieden, dass das Heide Park Resort, Norddeutschlands größter Freizeitpark, unter strengen Hygieneauflagen wieder öffnen darf. Das Gericht war vom Konzept der Freizeiteinrichtung überzeugt und sah keine größere Ansteckungsgefahr als beim Besuch eines Zoos oder Tierparks. Seit Samstag laufen wieder die Fahrgeschäfte unter freiem Himmel – die Besucher können sich bei Shows oder anderen Attraktionen vergnügen. „Abenteuer, aber sicher“, lautet das Motto.

    Überarbeitetes Hygienekonzept liegt vor

    Ein überarbeitetes Hygienekonzept kann auch das Legoland bei Günzburg vorweisen. „Wir haben bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass wir es können“, sagt Stone. Ihr sei kein einziger Besucher bekannt, der nach einem Parkbesuch an Corona erkrankt sei. Die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt und dem Landratsamt bezeichnet sie als „sehr gut“.

    Die Verantwortlichen des Heide Parks findet sie „mutig“. Natürlich schaue die ganze Branche darauf. Und auch intern steigt der Druck. Noch hat keine Saisonkraft von Legoland Deutschland einen Arbeitsvertrag unterschrieben, „weil wir noch nicht wissen, wann und unter welchen Bedingungen wir öffnen dürfen“. Und immer wieder müsse sie Vorgesetzten des Merlin-Konzerns, zu dem die „Legoländer“ wie auch der Heide Park gehören, erklären, warum etwas in Niedersachsen geht, was in Bayern nicht möglich ist. „Unser föderales System ist für Außenstehende nicht leicht zu durchschauen.“

    Telefongespräch mit Gesundheitsminister Holetschek

    Wenn es keine Perspektive gibt, kündigt Manuela Stone an, alle Möglichkeiten, die geboten erscheinen, überprüfen zu lassen. „Ich bevorzuge aber eindeutig eine einvernehmliche Lösung“, fügt sie an und erwähnt, dass sie Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek angeschrieben habe – und so vorvergangenen Montag ein persönliches Telefongespräch zustande gekommen sei. „Ich glaube schon, dass er mein Anliegen verstanden hat.“

    Parkchefin Manuela Stone hat im Gesundheits- und im Wirtschaftsministerium nachgefragt, wie die Chancen für eine Öffnung stehen.
    Parkchefin Manuela Stone hat im Gesundheits- und im Wirtschaftsministerium nachgefragt, wie die Chancen für eine Öffnung stehen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Schließlich ist der Unterallgäuer seit zehn Jahren der Vorsitzende des Tourismusverbandes Allgäu/Bayerisch-Schwaben. Verabredet ist jetzt eine Videokonferenz mit Vertretern von bayerischen Freizeitparks, dem Verband deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen und dem Minister am 17. Mai. „Das ist leider ein sehr später Termin“, der freilich vereinbart worden sei, als von Öffnungsperspektiven, Urlaubshoffnungen und Corona-Lockerungen noch nicht die Rede war.

    Drei Wochen dauern die Vorbereitungen

    Diesen Montag dürfte erkennbar werden, wie die Anpassung der Infektionsschutzverordnung in Bayern im Detail ausfällt. Das hat die Legoland-Chefin am Mittwoch nach Gesprächen mit dem Referat für Tourismuswirtschaft im Wirtschaftsministerium erfahren. Ihr wurde zugesagt, ihre Argumente in die Ministerratsrunde, die zu Beginn der nächsten Woche zusammenkommt, zu geben. Wie die Staatsregierung entscheide, liege aber nicht im Ermessen oder in den Händen des Ministeriums, wurde Stone mitgeteilt. Selbst wenn jetzt ein Okay aus München käme, sei es kaum noch zu bewerkstelligen, vor Pfingsten (23./24. Mai) den Park zu öffnen. Drei Wochen etwa müssen für die Vorbereitungen einkalkuliert werden.

    Sollten nur die vier Hotels im Feriendorf (Pirateninsel Hotel, Ritter-, Drachen- und Königsburg) mit insgesamt 278 Zimmern öffnen dürfen, „würden wir auch diesen Strohhalm ergreifen“, so Stone. Wie der Aufenthalt dann genau aussähe, ob etwa nur in den Außenbereichen bewirtet werden dürfe oder nur ein To-Go-Modell gestattet sei, müsse ebenfalls abgewartet werden.

    Beträchtliche Umsatzeinbußen

    Vergangenes Jahr konnte der Freizeitpark am 30. Mai öffnen. Und heuer? Wird es ein ähnliches Datum, sind nach Angaben von Legoland zwischen 30 und 40 Prozent des Jahresumsatzes verloren.

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