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Landkreis Günzburg: Kreis Günzburg verleiht Umweltpreis künftig auch an Unternehmen

Landkreis Günzburg

Kreis Günzburg verleiht Umweltpreis künftig auch an Unternehmen

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    Der Landkreis Günzburg vergibt seit 2010 Umweltpreise an besondere Projekte und für besonderes Engagement für den Umweltschutz.
    Der Landkreis Günzburg vergibt seit 2010 Umweltpreise an besondere Projekte und für besonderes Engagement für den Umweltschutz. Foto: Bernhard Weizenegger (Archivfoto)

    Seit 2010 verleiht der Landkreis seinen Umweltpreis – an Privatpersonen, Vereine, Organisationen, Firmen oder Schulklassen. Nun wäre es an der Zeit, neue Wege zu gehen, dachte sich Ottmar Frimmel, der Naturschutzbeauftragte des Landkreises. Im Umweltausschuss des Kreistags stieß er mit seinen Plänen nicht auf ungeteilte Zustimmung. Aber immerhin halbe-halbe.

    So verdienstvoll das Wirken der bisherigen Träger des Umweltpreises gewesen sei, so drängend sei ein anderes Problem, erläuterte Frimmel seinen neuen Vorschlag. Denn Sorge bereiteten ihm die vielen ökologisch weitgehend wertlosen Gewerbegebiete im Landkreis. Dabei böten Gewerbeflächen, gemessen an ihrem Umfang, ein „großes Potenzial“ im Sinne des Schutzes der Natur und der Artenvielfalt.

    Ottmar Frimmel: Allgemeingültigen Umweltpreis ad acta legen

    Frimmel schlug deshalb vor, den seitherigen und eher allgemeingültigen Umweltpreis beiseite zu legen und stattdessen ausschließlich Unternehmen auszuzeichnen, die über die Vorgaben des Baurechts hinaus weder Kosten noch Mühen scheuen, um mehr für die Umwelt, das Klima, die Natur, den Artenschutz und die Artenvielfalt zu tun. Es gebe bereits eine ganze Reihe vorbildlicher Gewerbegebiete, nicht zuletzt in der Stadt Günzburg. Es gebe aber auch Industrie- und Gewerbeflächen im Landkreis, die eher einer ökologischen Ödnis gleichkämen. „Da könnte sehr viel mehr getan werden“, so der Naturschutzbeauftragte.

    Etwa bei der Dach- und Fassadenbegrünung, der Schaffung von (notfalls auch nur vorübergehenden) Biotopen, der Photovoltaik oder dem Verzicht auf umfassend versiegelte Flächen. Entsprechendes Engagement möge der Landkreis künftig mit einem nur für Unternehmen gedachten Umweltpreis würdigen, regte Frimmel an – zum gehobenen Image der Firmen wie des Landkreises.

    Umweltpreis in seiner bisherigen Form soll nicht abgeschafft werden

    Grünen-Kreisrätin Angelika Fischer und CSU-Rat Hans Reichhart konnten Frimmels Anregung durchaus Positives abgewinnen. Sie sprachen sich aber dagegen aus, den Umweltpreis in seiner bisherigen Form abzuschaffen. Das verdienstvolle Wirken von Privatpersonen, Vereinen, Organisationen oder Schulklassen zum Schutze der Natur müsse auch weiterhin mit dem Umweltpreis gewürdigt werden.

    Einstimmig wurde nach längerer Debatte beschlossen, künftig zweigleisig zu fahren – mit dem bisherigen Umweltpreis und einem gesonderten Preis für ökologisch nachhaltig wirkende Unternehmen. Was insofern wohlfeil ist, als die Auszeichnungen nicht mit Geldprämien verbunden sind, wie Angelika Fischer etwas süffisant anmerkte. Denn der Antrag der Grünen, den Umweltpreis mit 2000 Euro zu dotieren, war – wie seinerzeit berichtet - von der Kreistagsmehrheit abgelehnt worden.

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