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Landkreis Günzburg: Kreis Günzburg zieht Lehren aus der Corona-Pandemie: 420 Quadratmeter für den Ernstfall

Landkreis Günzburg

Kreis Günzburg zieht Lehren aus der Corona-Pandemie: 420 Quadratmeter für den Ernstfall

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    Kreis Günzburg zieht Lehren aus der Corona-Pandemie: 420 Quadratmeter für den Ernstfall. Hier ist einer der Lagerräume abgebildet.
    Kreis Günzburg zieht Lehren aus der Corona-Pandemie: 420 Quadratmeter für den Ernstfall. Hier ist einer der Lagerräume abgebildet. Foto: Bernhard Weizenegger

    Mehr Kompetenzen soll das in Bonn angesiedelte Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bekommen, damit Deutschland besser auf unterschiedliche Szenarien wie Cyberangriffe, Dürren oder Gesundheitsgefahren reagieren kann. Die Vorsorge in Form von Lagern sollen weiter die Bundesländer betreiben, der Bund will koordinieren. Bayern beispielsweise hat schon ein Zentrallager eingerichtet, in dem medizinische Schutzgüter vorgehalten werden. Doch welche Lehren hat der Landkreis Günzburg beim Katastrophenschutz aus der Corona-Pandemie gezogen?

    Schon als die erste Welle zurückging, hat sich das Landratsamt um den Aufbau eines Pandemielagers gekümmert, sagt der in der Behörde zuständige Daniel Höfle. Für die zweite Welle habe man die Vorräte dort wieder aufgestockt. Es gehe hier nicht um langfristige Bestände, sondern darum, einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen überbrücken zu können, ergänzt Geschäftsbereichsleiter Christoph Langer. Denn im Frühjahr vergangenen Jahres habe sich gezeigt, dass es diese Zeit gebraucht habe, bis der Nachschub wieder anrollte. Außerdem hätten ja auch die einzelnen Einrichtungen wie Krankenhäuser Vorräte angelegt, hinzu kämen die Lager bei Bund und Freistaat.

    Landratsamt Günzburg: Nicht auf alle Szenarien kann man sich vorbereiten

    An einem geheim gehaltenen Ort hortet der Landkreis Günzburg nun auf gut 300 Quadratmetern beispielsweise Masken, Handschuhe, Schutzbrillen oder Desinfektionsmittel. Es handele sich um eine mittlere sechsstellige Zahl an Artikeln, alleine bei FFP2-Masken gebe es einen monatlichen Bedarf von 60.000 Stück. In einem zweiten Lager werden auf knapp 120 Quadratmetern Selbsttests verwahrt.

    Man sei jetzt wesentlich besser vorbereitet als zu Beginn der Pandemie. Klar müsse aber sein: Auch wenn man sich auf viele Szenarien vorbereiten könne, sei es unmöglich, jede Entwicklung im Vorfeld zu erkennen, durchzuspielen und dafür Vorsorge zu betreiben. Auch im Kalten Krieg hätten die Vorräte nicht für Monate gereicht. Und was eine Pandemie angehe: Die Infektionsart sei bei vielen ähnlich, weshalb man hierfür nun gut aufgestellt sei – und das Lager in jedem Fall über Corona hinaus betreiben werde. Ansonsten, erklärt Daniel Höfle, habe man viel in die Digitalisierung investiert, etwa um Lagebesprechungen dezentral abhalten zu können.

    Der Bund hat Fahrzeuge des Katastrophenschutzes aufgerüstet

    Schon im vergangenen Frühjahr habe man bei den Kommunen abgefragt, ob genug Treibstoff für Notstromaggregate vorhanden, ob eine Notversorgung mit Wasser sichergestellt ist. Ohnehin gebe es beispielsweise für die Wasser- und Energieversorgung Konzepte, etwa um zu wissen, welche Tankstelle auch ohne Strom funktionsfähig wäre. Der Bund habe Fahrzeuge des Katastrophenschutzes mit Material nachgerüstet, nach und nach würden die 20 oder 25 Jahre alten Wagen ausgetauscht. Auch wenn sie inzwischen ein ordentliches Alter hätten: Dadurch, dass sie kaum in Anspruch genommen würden, seien sie weiter fahrbereit. Der Landkreis sei jetzt bei einer Beschaffung auch von einem Mehrzweck- auf ein Logistikfahrzeug umgeschwenkt, weil es hier den größeren Bedarf gebe.

    Es sei ja auch nicht so, sagt Langer, als wäre die Pandemie vorbei. Der Katastrophenschutz sei weiter gefordert, etwa bei der Koordination der medizinischen Kapazitäten oder bei Abrechnungsfragen. Viele Kollegen im Landratsamt seien involviert, um die Lage zu bewältigen, manches andere bleibe gerade liegen – auf Dauer sei das nicht machbar.

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